In dieser Woche berichten zahlreiche große US-Tech-Unternehmen über ihr abgelaufenes Geschäftsquartal. Anleger hoffen wie bei den bereits veröffentlichten Unternehmen auf solide Unternehmensergebnisse, die die aktuelle Korrektur bei den Technologieaktien aufhält. Die Erwartungen der Analysten sind allerdings vergleichsweise hoch und bergen Enttäuschungspotenzial. Daher spricht einiges für eine Konsolidierung bei den US-Technologietiteln, von der Anleger mit Discount-Puts profitieren können.
Der Technologiesektor des S&P 500 ist in der vergangenen Woche um rund 6 % gefallen und hat etwa 900 Mrd. USD an Marktwert verloren, besonders hart hat es Halbleiteraktien getroffen, nachdem vergangene Woche bekannt wurde, dass die USA strengere Beschränkungen für Exporte fortschrittlicher Halbleitertechnologie nach China in Erwägung ziehen. Der Philadelphia-Halbleiterindex ist seit letzter Woche um etwa 8 % gesunken.
Damit hat sich die Sektor-Rotation weg von den diesjährigen Gewinnern hin zu Branchen, die in diesem Jahr bisher eine schwächere Performance gezeigt haben, fortgesetzt. Der Auslöser für den Favoritenwechsel waren die gestiegenen Erwartungen an eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im September. Dadurch konnten Unternehmen profitieren, die bisher unter der strengen Geldpolitik zu leiden hatten. Das waren vor allem kleinere und mittlere Unternehmen, die nicht dem Technologiesektor zuzuordnen sind.
Quartalsergebnisse richtungsweisend
Hinzu kam, dass sich die Märkte auf Trump einstellen. Nach dem Attentat auf ihn ist ein Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen im November wahrscheinlicher geworden. Aktien von Unternehmen aus dem Energie- und Öl-Sektor konnten davon profitieren. Finanztitel (NYSE:XLF) wurden ebenfalls nachgefragt. Antriebsfeder ist hier die Hoffnung auf eine stärkere Deregulierung des Bankensektors.
Die Ergebnisse des zweiten Quartals könnten allerdings dazu beitragen, dass die Technologiebranche wieder ins Rampenlicht rückt. Die Google-Muttergesellschaft Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Tesla (NASDAQ:TSLA) berichten beide am Dienstag und bilden damit den Auftakt zu den Ergebnissen der „Magnificent Seven“, die bekannte Gruppe der größten US-Tech-Titel, zu denen auch Microsoft (NASDAQ:MSFT), Nvidia (NASDAQ:NVDA) und Apple (NASDAQ:AAPL) gehören.
Auf die Tech-Riesen kommt es an
Diese Unternehmen haben bisher bewiesen, dass sie satte Gewinne einfahren, ihre Erträge steigern können und erfolgreich ihre Geschäftsfelder weiterentwickeln. Andererseits würden Anzeichen, dass die Gewinne nachlassen oder die Ausgaben für künstliche Intelligenz geringer ausfallen als erwartet, die Dominanz der Tech- Aktien in diesem Jahr in Frage stellen. Das könnte dann auch schnell zu einem Problem für den Gesamtmarkt werden, denn Tesla, Amazon (NASDAQ:AMZN), Alphabet, Microsoft, Meta Platforms (NASDAQ:META), Apple und Nvidia haben in diesem Jahr rund 60 % des Anstiegs des S&P 500 ausgemacht, während Marktbreite insgesamt zu vermissen war.
Starke Ergebnisse der Marktführer könnten einige der Befürchtungen zerstreuen, die diese Titel zuletzt belastet haben, einschließlich der Sorgen über überzogene Bewertungen. Doch die Unternehmensergebnisse der US-Technologieaktien werden hohe Erwartungen erfüllen müssen. Für den Technologiesektor wird ein Gewinnanstieg von 17 % gegenüber dem Vorjahr prognostiziert, und für den Kommunikationssektor, zu dem auch Alphabet und die Facebook-Muttergesellschaft Meta gehören, wird ein Gewinnplus von etwa 22 % erwartet. Zum Vergleich: Der Konsens der Analysten erwartet für den S&P 500 einen Gewinnanstieg von 11 %.
Investmentidee(n) auf den Nasdaq 100
In einem Umfeld vergleichsweiser hoher Gewinnerwartungen ist das Enttäuschungspotential für die Aktien größer. Daher setzen wir kurzfristig auf einen Discount-Put-Optionsschein auf den Nasdaq 100 (ISIN: DE000VD8AAP0), der einen Floor bei 21.000 Punkten hat und damit relativ defensiv ausgerichtet ist. Laufzeitende ist im Oktober 2024. Sollte der Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt nicht über den Floor von 21.000 Punkten gestiegen sein, erzielen Anleger eine Maximalrendite von 22,7 % (94 % p.a.). Der Gewinn reduziert sich, wenn der Tech-Index über 21.000 Punkte bei Fälligkeit notiert. Der Break-Even liegt bei 21.185 Zählern. Oberhalb vom Basispreis von 22.000 Punkten entsteht ein Totalverlust.