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Die jüngste Korrektur der US-Börsen hat uns wieder auf eine unumstößliche Tatsache aufmerksam gemacht: Der Markt kann fallen - und er wird fallen. So offensichtlich das auch ist, so leicht wird es übersehen, wenn die Kurse praktisch ununterbrochen steigen, wie es in den letzten sechs Monaten der Fall war - bis jetzt.
Der jüngste Pullback hat die Aufmerksamkeit der Anleger aus mehreren Gründen erregt, unter anderem weil die Verkäufe zu einem Zeitpunkt stattfanden, als erneut Fragen zur Inflation und zur Politik der Fed aufgekommen sind und das Risiko einer Ausweitung des Nahostkonflikts zugenommen hat.
Die Entscheidung, ob es sich bei den jüngsten Marktturbulenzen nur um ein Rauschen oder um echte Signale handelt, ist die Kunst/Wissenschaft der Marktanalyse. Es gibt keine perfekten Techniken, um die Zukunft vorherzusagen, aber es gibt gute Techniken, um eine Perspektive zu entwickeln, die als Grundlage für fundierte Entscheidungen darüber dienen kann, wie und wann Portfolios umgeschichtet werden sollten.
Erinnern wir uns zunächst daran, dass der aktuelle Rückgang des S&;P 500 im historischen Vergleich immer noch gering ist. Vorgestern (15. April) schloss der Markt 3,7 % unter seinem vorherigen Höchststand - eine Korrektur, die im großen Rahmen der Marktgeschichte für Rückgänge von Höchst- zu Tiefstständen unbedeutend ist.
Was könnte eine Frühwarnung für bevorstehende größere Turbulenzen sein? Es gibt keine magische Zahl, aber wenn der Markt weiter abrutscht und mehr als 5 % verliert, würde ich allmählich hellhörig werden.
Eine weitere Möglichkeit, die Spreu vom Weizen zu trennen, ist die Beobachtung des Trendprofils des S&P 500. Traditionell werden dabei die gleitenden Durchschnitte über 50 und 200 Tage betrachtet. Nach diesen Maßstäben sind wir noch weit von einem Verkaufssignal entfernt, zumindest für strategisch orientierte Investoren mit mittel- bis langfristigem Horizont.
Jeder Bärenmarkt beginnt jedoch mit einem relativ sanften und harmlosen Kursrückgang, und es gibt gute Gründe, gleitende Durchschnitte über kürzere Zeiträume als mögliche Frühwarnsignale zu beobachten. Die Gefahr dabei ist, dass bei kürzeren Zeiträumen ein größeres Rauschen auftritt und daher besondere Vorsicht geboten ist. Derzeit gibt es auch für die kurzfristige Perspektive keine eindeutigen Belege. Der 20-Tage-Durchschnitt des S&P 500 liegt immer noch deutlich über dem 50- und 100-Tage-Durchschnitt.
Eine weitere Möglichkeit, das Rauschen zu minimieren, besteht darin, sich auf Wochencharts zu konzentrieren. Wie die folgende Abbildung zeigt, ist der Trend aus dieser Perspektive weiterhin eindeutig positiv, sowohl für den 10- als auch für den 40-Wochen-Durchschnitt.
Die obige Analyse kratzt nur an der Oberfläche der Techniken zur Signalfindung und Rauschminimierung, aber sie ist ein guter Anfang. Um den Prozess weiter zu verfeinern, können wir Volatilitäts- und Bewertungsprofile hinzuziehen, deren Ergebnisse eine Präferenz für eine vorsichtigere Risikopräferenz signalisieren. Kurz gesagt, die Marktbewertung ist hoch und die Volatilität war in letzter Zeit niedrig - eine Kombination, die darauf hindeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Marktkorrektur im Vergleich zur jüngsten Vergangenheit gestiegen ist.
Nimmt man die jüngste Zunahme des geopolitischen Risikos durch den sich weiter entwickelnden israelisch-iranischen Konflikt hinzu, werden die Argumente für eine Risikominderung immer plausibler.
Eine weitere Dimension, die bei der Entscheidung, ob und wie Sie Ihre Risikopositionierung ändern sollten, eine Rolle spielt, ist der Zeithorizont Ihrer Investition. Für kurzfristig orientierte Spekulanten gibt es relativ gute Argumente, jetzt Geld vom Tisch zu nehmen - für mittel- und langfristig orientierte Investoren gibt es, zumindest im Moment, weniger gute Argumente.
Die Gegenposition zu all dem Gesagten ist, dass eine Buy-and-Hold-Strategie am Ende gewinnen wird. Das ist natürlich grundsätzlich richtig und für manche Investoren die bessere Alternative. Aber das setzt voraus, dass man wirklich ein "Buy-and-Hold"-Anleger ist. Das ist leichter gesagt als getan - und deshalb ist Risikomanagement über kürzere Zeiträume sinnvoll, wenn auch nicht immer optimal.
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