Die Wall Street schloss den Mittwoch im Plus und konnte frühe Verluste wiedergutmachen. Die Aktien reagierten auf verstärkte Hoffnung, dass der Kongress sich zu weiteren Anreizen einigen kann, da die Gespräche anhalten. Aber der Fokus liegt nun auf einem neuen Unterstützungspaket statt des Vorschlags der Demokraten von Anreizmassnahmen im Wert von 2,4 Bio. USD.
Dazu reagierten die Märkte auf die positiven Wirtschaftsdaten, da der ADP-Beschäftigungsbericht zeigte, dass die privaten Löhne im September um 749.000 gestiegen sind, nachdem sie im Vormonat um 481.000 gestiegen waren. Die Analysten waren von einem Anstieg um 650.000 ausgegangen. Aber der Anstieg der neuen Stellen könnte durch die Beschleunigung der Ausbreitung des Coronavirus begrenzt werden. Die National Association of Realtors meldete, dass ihr Index für ausstehende Wohnungsverkäufe im August um 8,8% auf ein Rekordhoch von 132,8 gestiegen ist, was alle Erwartungen deutlich übertroffen hat.
Die Technologieaktien waren diesmal nicht die Hauptantriebskraft, da der Markt durch die Gesundheitsversorgung, Finanztitel, Verbraucherwaren und Rohstoffe Auftrieb erhalten hat. Der Dow Jones zeigte die beste Performance und sicherte sich ein Plus von 1,20%. Der S&P 500 und der Nasdaq stiegen um 0,83% bzw. 0,74%. 10 der 11 Hauptsektoren des S&P 500 schlossen höher.
Auch wenn alle drei Referenzindizes im September fielen, so schlossen sie das dritte Quartal in positivem Terrain, wobei der S&P und Nasdaq die beste sechsmonatige Gewinnphase in vielen Jahren zeigten.
Die Aktien konsolidierten, nachdem US-Finanzminister Steven Mnuchin angedeutet hatte, dass sich bei den Gesprächen um die Anreize Fortschritte abzeichnen, auch wenn er zugab, dass er mit der Sprecherin des Hauses, Nancy Pelosi über das vorgeschlagene Paket im Wert von 2,4 Bio. keine Einigung erzielen konnte. Stattdessen meldeten die Medien nach Marktschluss, dass Mnuchin ein Gegenangebot abgegeben und Anreizmassnahmen im Wert von 1,6 Bio. USD angeboten habe. Aber der Vorsitzende der Senatmehrheit, Mitch McConnell, sagte dennoch, dass die Republikaner und Demokraten weit von einer Einigung entfernt seien.
In Asien zeigen sich die Aktien am Donnerstag weitgehend positiv, aber die Handelsvolumen sind sehr niedrig, da verschiedene Märkte geschlossen sind.
Der japanische Nikkei 225 liegt 0,48% im Plus, aber der Handel war den ganzen Tag ausgesetzt, da die Börse in Tokio die schlimmste technische Panne aller Zeiten erlebte. Die Anleger sind frustriert und unsicher, wann der Handel wieder aufgenommen wird. Nach dem schlimmsten Rückgang des Nikkeis in zwei Monaten am Mittwoch hofften die Anleger darauf, die Aktien dank eines Impulses durch die US-Aktien zurückkaufen zu können. Sie können das jedoch nicht tun, da der Handel ausgesetzt ist.
Die Märkte in China sind wegen des Mittherbstfestes geschlossen. Der Handel ist auch in Hongkong und Südkorea ausgesetzt, da die beiden Länder den National Day bzw. das Vollmondfest feiern.
In Australien ist der S&P/ASX 200 Index um 1,09% gestiegen. Die Stellenangebote stiegen in den drei Monaten bis August um 59,4%, nachdem sie im Zeitraum von März bis Mai um über 43% eingebrochen waren. Der Arbeitsmarkt erholt sich, da die Regierung ihre Einschränkungsmassnahmen lockert.
Die europäischen Aktien werden, wenn man sich die aktuelle Performance der Index-Futures ansieht, der allgemeinen positiven Tendenz folgen und höher öffnen.
Am Rohstoffmarkt sind die Ölpreise am Donnerstag durchwachsen aber stabil, da die erneuten Hoffnungen auf US-Anreizmassnahmen den Markt unterstützen. Die anhaltenden Bedenken über die Brennstoffnachfrage führen jedoch zu Druck. Zum Zeitpunkt der Verfassung liegt das WTI 0,15% tiefer bei 40,45 USD, während das Brent 0,57% auf 42,55 USD verloren hat. Der Markt reagierte positiv, nachdem die Trump-Regierung zu den neuen Anreizen ein Gegenangebot machte.
Die Gespräche um die Anreizmassnahmen haben auch die Goldnachfrage beflügelt, da das Metall von einem schwächeren US-Dollar profitiert. Gold liegt nun 0,37% im Plus und hat die Schwelle bei 1.900 USD erneut nach oben durchbrochen, nachdem sie dies bereits gestern getan hatte.
Bei den Devisen fiel der US-Dollar auf Wochentiefs, da die Anleger aufgrund der Hoffnung um mehr Anreizmassnahmen das Fiatgeld verkaufen. Der USD-Index ist um 0,26% auf 93,690 gefallen. Der EURUSD ist um 0,28% auf 1,1751 gefallen. Der Greenback fiel aufgrund positiver Wirtschaftsdaten, da die Anleger Interesse daran haben, ihr Bargeld in die Wirtschaft zu investieren.
Der australische Dollar ist die Währung mit der besten Performance unter den grossen Währungen. Der Aussie wird durch die Arbeitsmarktdaten und die Lockerung der Coronamassnahmen unterstützt.
Der Euro liegt im Vergleich zum USD höher, könnte aber längerfristig leiden, da die Europäische Zentralbank sagte, dass sie eventuell ähnliche Massnahmen im Zusammenhang mit der Durchschnittsinflation wie die Fed ergreifen wird, was bedeuten würde, dass die Zinsen länger um null liegen dürften.
Das britische Pfund Sterling liegt sowohl gegenüber dem USD und dem Euro tiefer, was an den Unsicherheiten um die Brexit-Gespräche und den strengeren Lockdown-Massnahmen liegt.