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USA/Russland Impfstoffe - Zentralbanken: Gelassenheit - Brexit

Veröffentlicht am 16.03.2021, 11:03
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1936 (06:04 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1911 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,18. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130,31. EUR-CHF oszilliert bei 1,1061.

Das Impfstoffthema beherrscht die Welt. Astra-Zenecas Impfstoff wird in weiten Teilen der Welt wegen Gesundheitsrisiken zunächst temporär nicht weiter genutzt. Die USA gefallen sich mit hartem Impfstoff-Protektionismus, das sogar der transatlantisch verwurzelte bayerische Ministerpräsident Söder sich empört zeigt. Gleichzeitig zeigt sich Russland bezüglich Sputnik V als verantwortungsvoller Partner. So kennen wir das auch bei Erdgas. Wer versucht€, Deutschland zu erpressen (Nord Stream II)? Moskau oder Washington? Wie verhalten sich Freunde?


Zentralbanken: Gelassenheit

Die Bank of England sieht trotz des hohen Finanzierungsbedarfs den Anstieg der Renditen an den Anleihenmärkten gelassen. Der Anstieg der Renditen stünde im Einklang mit der Verbesserung des Konjunkturausblicks, sagte der Chef der BoE. Man beobachte den Verlauf allerdings genau. Letzteres ist ein Warnschuss.

Damit reiht sich das Verhalten der BoE in die Muster der Fed und der EZB ein. Der Versuch der Finanzmärkte, Zentralbanken vor sich her zu treiben, hat zumindest in der aktuellen Lage nicht funktioniert.

Zurück zum UK, das mit prekären Haushaltsdaten aufwartet. Zur Abfederung der Pandemie-Folgen und des Brexit-Dramas sind exzessive Defizite erforderlich. Laut der Finanzagentur DMO sollen im Etatjahr 2021/22 insgesamt 295,9 Mrd. GBP und im Haushaltsjahr 2020/21 die Rekordsumme von 485,5 Mrd. GBP finanziert werden.

Im europäischen Ländervergleich fällt das UK hinsichtlich der Neuverschuldungspolitik tief, sehr tief! "Chapeau Brexiteers!"


EU-Finanzminister: Verlängerung der Hilfen 

Die Finanzminister der Eurozone haben Wirtschaftshilfen bis Ende 2022 zugesichert. Diese Entscheidung hat Charaktermerkmale einer Vollkaskoversicherung für weite, aber nicht alle Teile der kontinentaleuropäischen Ökonomie. Die Entscheidung impliziert, dass man entweder von einer fortgesetzten Lockdown-Politik (!?) ausgeht oder den eigenen BIP-Prognosen nicht traut (BIP 2021 und 2022 jeweils +3,8%). 

Mit den Schulden würde man sich erst befassen, wenn die Konjunktur sich erholte. Zuvor erklärte die EU-Kommission, die Schuldenobergrenzen sollten auch im kommenden Jahr ausgesetzt bleiben. Das ist bezüglich des eingeschlagenen Wegs keine Überraschung. Im relativen Vergleich zu den USA, UK und Japan ist die Defizitlage der Eurozone unkritisch.


Bundesregierung zu Aussichten

Die Bundesregierung rechnet im 1. Quartal 2021 mit einer Belastung der Wirtschaft durch die Pandemie. Laut eines Entwurfs der Bundesregierung unter dem Namen "Nationales Reformprogramm 2021" (Quelle Reuters) unterstellt die Regierung im weiteren Verlauf nach einer Stabilisierung der pandemischen Lage durch die Impfung größerer Bevölkerungsgruppen und nach der Rücknahme der Einschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens, dass die Konjunktur wieder zulegen würde. 

Man prognostiziert per 2021 ein Wachstum in Höhe von 3,0%. Am Arbeitsmarkt wird zunächst mit einer moderat steigenden Erwerbstätigkeit gerechnet. Die dann unterstellte Fortsetzung der konjunkturellen Erholung ab dem 2. Quartal 2021 ließe einen deutlicheren Anstieg erwarten. Die Nettolöhne sollten 2021 kräftig steigen. Die Schuldenquote 2021 würde auf 72,5% des BIP zunehmen. In den folgenden Jahren würde die Schuldenquote zurückgehen.

In der Tat ist die positive Richtung vorgegeben. Nur Dilettantismus in diversen Fragen (Corona, IT, Russland, China) könnte dieses grundsätzlich positive Szenario gefährden.


Brexit: Die Lage eskaliert

Die EU startet wegen der einseitig verlängerten Frist für Nordirland ein Verfahren gegen das UK. EU-Kommissionsvizepräsident Sefcovic forderte den britischen Minister für EU-Angelegenheiten auf, von der einseitig angekündigten Verlängerung von Zollerleichterungen für Agrar- und Lebensmitteltransporte nach Nordirland Abstand zu nehmen. Die Haltung der EU ist nicht nur nachvollziehbar, sondern sie ist zwingend geboten. London kann der EU bezüglich Vertragstreue nicht auf der Nase herumtanzen. Das ließe sich London seitens der EU auch nicht gefallen.  

Ein Sprecher der UK-Regierung verteidigte die Maßnahmen und behauptete, diese seien rechtmäßig und üblich bei großen internationalen Verträgen.

Ich konstatiere, dass London der Meinung ist, dass einseitige, nicht abgestimmte und nicht vertragskonforme Maßnahmen bei großen internationalen Verträgen üblich seien. Sorry London, das Maß ist übervoll. Dieses Verhalten ist Ausdruck von Hybris und Arroganz. Man kann die EU bitten, bezüglich des eigenen infrastrukturellen Versagens (trotz zuvor vollmundiger Ankündigungen), Nachsicht zu üben …


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Rückläufige Reserven

Die Devisenreserven sanken per Berichtsmonat Februar von zuvor 880,23 Mrd. Euro auf 848,59 Mrd. Euro.


USA: Starke Entwicklung in New York

Der New York Fed Manufacturing Index legte per Berichtsmonat März von zuvor 12,10 auf 17,40 Punkte zu (Prognose 14,50) und erreichte den höchsten Indexstand seit Mai 2019.


Japan: Industrieproduktion auf dem Vormarsch

Die Industrieproduktion nahm per Berichtsmonat Januar im Monatsvergleich laut Revision um 4,3% zu (zunächst 4,2%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 2,0%. Die Kapazitätsauslastung stieg im Monatsvergleich um 4,7% nach zuvor 0,8%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.2220 - 50 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg! 


© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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