Die Marktprämie für die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen erreichte im Februar den höchsten Stand seit 2008. Diese Schätzung basiert auf der durchschnittlichen Berechnung des „fairen Wertes“ anhand von drei Modellen, die von CapitalSpectator.com entwickelt wurden.
Nach dem starken Anstieg des Spreads im Januar, der den zuvor gesunkenen Wert der geschätzten Prämie wieder auf das Niveau vor der Pandemie anhob, setzte sich im Februar ein leichter Aufwärtstrend fort. Damit wurde der vorherige Rückgang der Marktprämie weiter ausgeglichen.
Die direkte Betrachtung des Spreads macht deutlich, dass die Marktprämie im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie nach wie vor hoch ist.
Ein möglicher Grund für die erhöhte Marktprämie ist die gestiegene Unsicherheit in Bezug auf mehrere Risikofaktoren, die den Anleihemarkt beeinflussen. So sorgt beispielsweise die anhaltende Erwartung, dass die Inflation länger auf einem hohen Niveau bleiben könnte, weiterhin für Besorgnis. Ein weiterer Belastungsfaktor ist die wachsende Staatsverschuldung, die von Analysten zunehmend als nicht tragfähig eingestuft wird.
Gleichzeitig rückt die steuerpolitische Agenda der Trump-Administration in den Fokus: Die Pläne, die aktuellen Steuersenkungen dauerhaft zu machen, haben unter Befürwortern einer strikteren Haushaltspolitik sowie unabhängigen Analysten Warnungen vor einer möglichen „Schuldenspirale“ ausgelöst.
Auch die zunehmende Gefahr eines globalen Handelskriegs könnte dazu beitragen, die Marktprämie auf einem hohen Niveau zu halten. Diese Einschätzung basiert auf der Annahme, dass höhere Zölle die Inflation zumindest vorübergehend ankurbeln könnten.
„Die Inflation ist im Februar unerwartet zurückgegangen, allerdings spiegeln die aktuellen Daten die jüngsten Zollerhöhungen noch nicht wider. Die Abschwächung des Preisdrucks ist zwar eine positive Entwicklung, sagt jedoch wenig darüber aus, in welche Richtung sich die Inflation künftig bewegen wird“, erklärt Oren Klachkin, Financial Markets Economist bei Nationwide Financial Markets. „Sollten die Zölle die Preise für Waren weiter steigen lassen, dürfte sich das Inflationsrisiko eher verstärken.“