Alle wichtigen Sektoren des US-Aktienmarktes haben im bisherigen Jahresverlauf zugelegt – allen voran Finanzwerte und das Gesundheitswesen. Das zeigen die Schlusskurse repräsentativer ETFs per 6. Februar.
Der Financial Select Sector SPDR ETF (NYSE:XLF) legte seit Jahresbeginn um 7,8 % zu, während das Gesundheitswesen (XLV) mit einem Plus von 6,9 % auf Platz zwei folgt. Beide ETFs haben den Gesamtmarkt – gemessen am SPDR S&P 500 (NYSE:SPY), der bislang 3,5 % zugelegt hat – deutlich hinter sich gelassen.
Der Technologiesektor (XLK) bleibt dagegen in diesem Jahr bislang zurück. Nach einer langen Erfolgsserie der Tech-Giganten steht dieses Marktsegment 2025 mit einem vergleichsweise schwachen Anstieg von 1,0 % am Ende der Rangliste.
Ein neuer Gegenwind für den Sektor ist die jüngste Einführung von DeepSeek, einem chinesischen Unternehmen für künstliche Intelligenz (KI), das als ernstzunehmende, kostengünstige Konkurrenz zu US-amerikanischen KI-Firmen gilt.
„Wir glauben, dass 2025 das Jahr ist, in dem Investoren erkennen, dass China den Rest der Welt überholt“, schreibt Peter Milliken, Analyst bei der Deutschen Bank (ETR:DBKGn), in seinem Bericht „China Eats The World“. Seine Einschätzung: „Investoren werden mittelfristig stark auf China fokussiert sein und Schwierigkeiten haben, sich in den Markt einzukaufen, ohne die Kurse in die Höhe zu treiben.“
Diese Marktverschiebung spiegelt sich bereits in den Erwartungen wider: Nach zwei Jahren überdurchschnittlicher Gewinne haben Analysten die Prognosen für die großen US-Technologiewerte gesenkt.
Seit der Wahl steht der Finanzsektor im Rampenlicht. Barron's bezeichnete die jüngste Rallye der Bankaktien (NASDAQ:KBWB) als den neuesten Momentum-Trade der Wall Street. Die Finanzwerte profitierten demnach stark vom Wahlsieg von Präsident Donald Trump im November – ein Trend, der sich seither fortsetzt.
Die Dynamik des XLF bleibt ungebrochen: Gestern erreichte der ETF ein neues Rekordhoch. Rückenwind bekam der Sektor zusätzlich durch die Nachricht, dass der jährliche Stresstest der Federal Reserve für Banken in diesem Jahr weniger drastische hypothetische Schocks für die US-Wirtschaft vorsieht als in der Vergangenheit.
„Das Stresstestszenario für 2025 fällt im Vergleich zum Vorjahr insgesamt milder aus. Das bestärkt uns in der Annahme, dass Banken allmählich Erleichterungen bei den regulatorischen Kapitalanforderungen erhalten sollten. Wir erwarten eine Umstellung auf ein ausgewogeneres, transparenteres und besser vorhersehbares Regulierungssystem“, erklärt Ebrahim Poonawala, Analyst der Bank of America (NYSE:BAC), in einer aktuellen Anlegernotiz.