Der US-Dollar brach auf ein Zweijahrestief ein, nachdem der Empire Manufacturing Index davor warnte, dass die Geschäftsbedingungen in den USA sich im Augst deutlich mehr verschlechtert haben als erwartet, wobei die Gesamtzahl von 17,2 von vor einem Monat auf 3,7 zurückgegangen ist. Die neuen Aufträge gingen bis in den Kontraktionsbereich zurück, der Auftragsbestand und die Indizes für die durchschnittliche Arbeitswoche fielen erneut unter null und die mittelfristigen Erwartungen wurden schlechter, was signalisierte, dass die Konjunkturerholung in den USA an Schwung verliert, und der langsame Fortschritt bei den Steuerverhandlungen scheint inzwischen die Prognosen kleiner und mittelfristiger Unternehmen zu trüben.
Der Markt reagiert auf zwei Arten auf die schlechten Daten. Entweder reduzieren die Anleger ihre risikoreichen Bestände aufgrund der schlechter werdenden Wirtschaftsbedingungen und der Aussicht eines weiteren Rückgangs der Unternehmenseinnahmen, oder sie erhöhen ihre risikoreichen Bestände in der Hoffnung, dass die schlechten Zahlen die Steuergespräche beleben werden. Sieht man sich die gestrige Performance der US-Aktienindizes an, so könnten wir sagen, dass die Anleger weiter auf weitere steuerliche Anreize setzen, auch wenn sie warten müssen, bis die US-Politiker Anfang September wieder am Verhandlungstisch sitzen.
Der S&P 500 (+0,27%) testete die Rekordschlusskurs vom Februar zum ersten Mal in einer Woche, konnte ihn aber nicht durchbrechen, und der Nasdaq (+1,00%) weitete seine Gewinne aus, da die Anleger ihre Banktitel verkauften und ihr Geld eher in die beliebteren Aktien grosser Technologieunternehmen steckten.
In der Zwischenzeit gaben die USA weitere Beschränkungen für den chinesischen Technologiegiganten Huawei bekannt und fügten weitere 38 verbundene Unternehmen des Unternehmens in 21 Ländern auf ihre schwarze Liste hinzu, um die Annahme der 5G-Technologie von Huawei zu begrenzen. Präsident Trump meldete, dass die USA aufgrund der nationalen Sicherheitsprobleme keine Geschäfte mit diesen Unternehmen tätigen wollen. Wir befinden uns nun in einer Dynamik, wo jeder Schritt der USA die Hoffnung zerstört, dass sich die Beziehung zwischen den USA und China verbessern wird, was die Grundlage für gesunde Handelsgespräche verschlechtert und die beiden Länder noch weiter auseinanderbringt.
Die eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China belasteten die Stimmung in Asien. Den Aktien in Shanghei (+0,32%) und Hongkong (-0,02%) fehlte die Richtung, der ASX (+1,00%) löschte frühe Gewinne wieder aus, da das Protokoll der Reserve Bank of Australia (RBA) keine weiteren Massnahmen zur Lockerung der Finanzbedingungen andeutete und der Nikkei (-0,29%) den stärkeren Yen zu spüren bekam.
Die Aktivität der europäischen Futures zeigt einen schwachen Start in den Dienstag an. Energie- und Finanztitel werden den FTSE 100 weiter belasten.
Die Nachfrage nach US-Staatsanleihen stieg, da den Märkten die Richtung fehlte; die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen liegt erneut unter der Schwelle von 0,70%.
Die Zurückhaltung bei den risikoreichen Anlagen und der Rückgang der US-Renditen befeuerten die Nachfrage nach Gold, was den Preis pro Unze in Asien auf 1995 USD brachte. Wir könnten einen erneuten Anstieg über die 2000 USD-Marke sehen, da die anhaltende Schwäche des US-Dollars weiter Gewinne unterstützt, aber das Eingehen neuer Long-Positionen auf den aktuellen Werten erfordert starke Nerven, da in einem mit spekulativen Positionen überlaufenen Markt die Möglichkeit besteht, dass wir eine starke einmalige Korrektur sehen könnten.
Der EURUSD und der GBPUSD werden aufgrund des anhaltenden Abverkaufs des USD ebenfalls weitere Gewinne einfahren können. Da keine wichtigen Wirtschaftsdaten und -ereignisse anstehen, werden die Händler es wohl vermeiden, gegen den Strom zu schwimmen.
Das WTI-Rohöl konsolidiert trotz schwacher Wirtschaftsdaten und nachlassender Nachfrage über seinem gleitenden 200-Tagesdurchschnitt. Aber über 43 USD pro Barrel sehen wir solide Angebote.