Die USA stellen zwei Seltenerdprojekten Finanzierungshilfen in Aussicht. Insgesamt 850 Mio. USD sollen das Dubbo-Projekt in Australien und das Caldeira-Projekt in Brasilien unterstützen. Die intensivere Zusammenarbeit zwischen Washington und Canberra trägt offenbar erste Früchte.
So teilte Australian Strategic Materials (WKN: A2P9XW, ISIN: AU0000094153) am Donnerstag mit, dass eine Interessenbekundung für ein Kreditpaket von bis zu 600 Millionen USD (923 Mio. AUD) durch die US-Export-Import-Bank (EXIM) eingegangen sei. EXIM ist die offizielle Exportkreditagentur der US-Regierung. Diese will damit den Bau des Dubbo-Seltene-Erden-Projekts nordwestlich von Sydney unterstützen. Die Aktien von Australian Strategic Materials notierten am Donnerstagnachmittag um mehr als 20 % höher.
600 Mio USD für Dubbo: "Wichtige strategische Rolle für kritische Mineralien"
Das Engagement der EXIM ist zum einen auf die "wichtige strategische Rolle, die das Dubbo-Projekt in der Lieferkette für kritische Mineralien spielen kann", zurückzuführen, wie das Unternehmen erläutert. Das Paket seit zudem an potenziellen US-Beiträgen zu Ausrüstung, Waren und Dienstleistungen gebunden, die in der Bauphase des Dubbo-Projekts geliefert werden sollen.
Mit Lob für die Politik sparte ASM nicht: Das Fremdfinanzierungspaket stelle "einen wichtigen Schritt in der Projektfinanzierungsstrategie dar" und sei "eine Anerkennung des starken Engagements dar, die das Unternehmen von Regierungen, Investoren und Industriegruppen in Nordamerika erfahren" habe.
Das Dubbo-Projekt habe von dem Engagement von Ministerin Madeleine King in der Australia-US Taskforce on Critical Minerals und ihrer jüngsten Fürsprache in Nordamerika für australische Projekte im Bereich kritischer Mineralien profitiert. Mit der Taskforce hatten Australien und die USA ihre Partnerschaft bei der Entwicklung sicherer, nachhaltiger Lieferketten für kritische Mineralien weiter ausgebaut.
ASM CEO Rowena Smith bezeichnete Dubbo als "weltweit bedeutendes Projekt für Seltene Erden und kritische Mineralien", das "gut positioniert" sei, um US- und australische Ziele im Hinblick auf den Zugang zu kritischen Mineralien zu erreichen.
Es ist nicht die erste staatliche Unterstützung für das Projekt: Die Mittel der US EXIM für die Bauphase des Dubbo-Projekts addieren sich zur Finanzierungsunterstützung durch die Export Finance Australia (EFA) in Höhe von 250 Mio. AUD, die ebenfalls als Fremdfinanzierung gewährt wird.
250 Mio. USD für Caldeira: FID für 2025 geplant
Die EXIM hat zudem Meteoric Resources (WKN: A0CBAZ, ISIN: AU000000MEI3), das ein Seltene Erden-Projekt Caldeira in Brasilien entwickelt, Unterstützung in Aussicht gestellt. Auch die – ebenfalls an der ASX notierten – Aktien von Meteoric Resources legten am Donnerstag spürbar zu. Demnach wurde ein Kreditbetrag von bis zu 250 Mio. USD für Ausrüstung, Waren und Dienstleistungen in Aussicht gestellt.
"Meteoric treibt weiterhin alle Aspekte des Caldeira-Projekts voran und konzentriert sich dabei auf die Genehmigung, die Ressourcensicherheit, Metallurgie und technische Studien", heißt es zu dem Projekt, das den Abbau und die Verarbeitung von Neodym, Praseodym (NdPr), Dysprosium und Terbium (DyTb) vorsieht. Die finanzielle Investitionsentscheidung (FID) wird für Ende 2025 angestrebt und dürfte nun etwas leichter fallen.
CEO Nick Holthouse ordnete die Finanzierungshilfen ein: "In den letzten Jahren hat sich das Bewusstsein für die Mängel in den westlichen Lieferketten für den Abbau von Seltenen Erden und die nachgelagerte Verarbeitung verstärkt. Meteoric beabsichtigt, durch das Caldeira-Projekt und die Unterstützung der EXIM-Bank einen Beitrag zum Wiederaufbau einer unabhängigen und vertikal integrierten Lieferkette für Seltene Erden zu leisten".