Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1733 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1665 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 105,54. In der Folge notiert EURJPY bei 123,83. EUR-CHF oszilliert bei1,08.
Aus den USA hallte heute Nacht das Keifen zweier alter Männer in die Welt. Einer unwürdig für das Amt des Präsidenten wie der andere. Ziel war nicht die Darstellung der eigenen Person, sondern die Demontage des Gegners. Nicht die eigenen Erfolge, sondern die Fehler des anderen standen im Vordergrund. Nicht um das wurde gestritten, sondern um das . Wir nehmen Art und Niveau der Debatte zur Kenntnis und stellen drei Verlierer fest: Trump, Biden und die USA.
Schöner anzusehen als das TV-Duell sind die jüngsten Wirtschaftsdaten: So verzeichnete das US-Verbrauchervertrauen den größten Anstieg sei 17 Jahren.
Der vom US Conference Board gemessene Indikator stieg für den Berichtsmonat September von 84 Punkten auf 101,8 an. Die bisherigen fiskalpolitischen Maßnahmen haben damit eine deutliche positive Wirkung auf das kurzfristige Vertrauen in die persönliche finanzielle Lage und die Aussichten am Arbeitsmarkt. So äußerten sich zum zweiten Mal in Folge mehr Befragte positiv als negativ zu den Arbeitsmarktaussichten.
Zwar ist fraglich, ob dieser Anstieg von Dauer ist. Zum Vorkrisenniveau von 130 Punkten ist es noch ein weiter Weg. Wird dieser Weg auch beschritten, wenn die Fiskalunterstützung dem Markt entzogen wird? Oder kommt es zu einem Kollaps, als wenn ein Alkoholiker auf kalten Entzug gesetzt werden würde? Die Liquiditätsabhängigkeit ist bei beiden gleich ausgeprägt.
Die Abhängigkeit vom Zentralbankgeld ist das geringere Problem, für Nachschub ist zumindest bis 2023 gesorgt. Die Fiskalpolitik hingegen lässt sich zwar noch über Monate, aber nicht über Jahre durchhalten und muss in einem sich selbst tragenden Aufschwung abgebaut werden. Der Anstieg des Verbrauchervertrauens zeigt, dass die staatliche Unterstützung in den USA ihre Wirkung entfaltet. Eine tragfähige Entwicklung zeigt sie noch nicht an, diese wäre auch zu viel verlangt. Bedeutsam wird die Entwicklung aber mit dem Abbau der Unterstützung oder wieder deutlich anziehenden Corona-Zahlen.
Während die USA in Pandemie und im Wahlkampf stecken, erholt sich die chinesische Wirtschaft weiter. Der rigorose Lockdown führte zwar im Februar zu einem Einbruch des Wirtschaftswachstums, ab März zeigt der Einkaufsmanagerindex wieder ein Wachstum der Volkswirtschaft an. Für den Berichtsmonat September überraschte er die Analysten mit einem Anstieg auf 51,5 Punkte. Erwartet wurden 51,3 Punkte.
Der Dienstleistungssektor sprang sogar von 55,2 auf 55,9 Punkte. Für diesen war ein Rückgang auf 54,7 erwartet worden. Festzustellen bleibt, dass damit der Aufschwung in China an gesunder Breite gewinnt. In- und ausländische Nachfrage wachsen, die Neuaufträge stiegen sogar stärker an als die Produktion. Im Vergleich verzeichnete China als einziges Land einen Rückgang seines Einkaufsmanagerindex für nur einen Monat. Die Debatte um einen harten oder weichen Lockdown ist hitzig, bisweilen ideologiegetrieben. Viele Wege führen nach Rom, festzustellen gilt, dass China mit seinem Weg eines harten Lockdowns bisher Erfolg hatte.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in dem Währungspaar EUR-USD impliziert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1850 80 eröffnet neues Aufwärtspotential.
Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!