Der US-Dollar hat seine Gewinne wieder eingebüsst, da die Anleger wieder weniger Vertrauen in die Steuerreformen von Donald Trump haben. Nachdem der Dollarindex seit Wochenbeginn ganze 1,50% eingebrochen ist, konsolidierte er am Freitagmorgen leicht über 93. Die Woche ist jedoch noch lange nicht vorbei, der Markt wartet auf die Veröffentlichung neuer Inflationsdaten. Die Anleger haben ihre Inflationserwartungen im September nach oben revidiert. Die Durchschnittsprognosen für das Gesamtmass stiegen auf 2,3% im Jahresvergleich, im Vergleich zu einer Zahl von 1,9% im Vormonat, da man aufgrund von einer Reihe an Stürmen, die die USA im September heimgesucht haben, Nebenwirkungen erwartet. Die Kerninflation sollte gestiegen sein, aber zu einem geringeren Ausmass, als die Anleger erwarten; sie wird bei 1,8% liegen, im August lag sie noch bei 1,7%.
Nachdem der Einzelhandelsumsatz im August um 0,2% im Monatsvergleich eingebrochen war, sollte er im September gestiegen sein - die Durchschnittsprognosen liegen bei 1,7% im Monatsvergleich. Der Einzelhandelsumsatz ohne Fahrzeuge und Gas sollte sich ebenfalls erholen und die Märkte gehen von einem Anstieg von 0,4% im Monatsvergleich aus. Die Auswirkungen des Hurrikans Harvey werden die Daten auf ähnliche Weise deutlich beeinflussen. Die Herausforderung besteht darin, seine Auswirkungen herauszufiltern, eine fast unmögliche Aufgabe aufgrund der Tatsache, dass die Auswirkungen auf einer grossen Bandbreite an Faktoren basieren, da dies zu einer Verzerrung der Nachfrage nach verschiedenen Gütern und Dienstleistungen führte und auch die Ölproduktion an der Golfküste beeinflusste.
Da sogar das Kernmass verzerrt sein dürfte, werden die Anleger den Bericht mit Vorsicht geniessen. Die wichtigste Antriebskraft für den USD wird aktuell die anstehende Zinserhöhung sein, die wahrscheinlich im Dezember stattfinden wird, sowie die Steuerreform von Donald Trump. Nichts davon ist gemachte Sache.
Vor einem solchen Hintergrund muss man eine weitere Dollarschwäche ernsthaft in Erwägung ziehen. Mittelfristig bleiben wir jedoch zum Dollar positiv.