Erwarten Sie nicht, dass die Fed ihren Ton ändert… noch nicht (von Peter Rosenstreich)
Es gibt zunehmende Sorgen, dass die Zinserhöhung im Dezember die US-Wirtschaft "abgewürgt" hat. Seit der Zinserhöhung ist die Stimmung deutlich zurückgegangen, während das verarbeitende Gewerbe in den USA anscheinend unter dem starken USD und den schwachen Ölpreisen leidet. Nach einer kurzen Ruhe nach der Erhöhung sind die US-Aktien und die Renditen am langen Ende (wichtig für die Immobilienpreise) stark eingebrochen und die Ölpreise sind gefallen. Die Anleger werden bei der FOMC-Sitzung nächste Woche auf Signale auf achten, ob die zurückhaltende Fraktion des Committees ihre Entscheidung bereut. Wir vermuten, dass die Märkte kurzfristige externe Turbulenzen mit einer zeitweilig schwachen Phase bei den Wirtschaftsdaten verwechseln. Wir haben immer darauf hingewiesen, dass die "Dots" der Fed auf Grundlage optimistischer Inflationsprognosen zu ehrgeizig waren, jedoch nie behauptet, dass der Pfad der Erhöhungen umgekehrt werden sollte.
Das verarbeitende Gewerbe leidet merklich unter dem starken USD und den Spillover-Effekten auf die realen Exporte. Der stetige Rückgang der Daten für das verarbeitende Gewerbe zeigt einen besorgniserregenden Trend an. Dieser Trend hat sich jedoch weiter verschlechtert, weil der globale Handel zurückgeht, da das Wachstum an den Schwellenmärkten nachlässt. Die Fed hat die Auswirkungen des starken USD bei ihrem Entscheidungsfindungsprozess erwähnt und wird die Entwicklungen verfolgen. Es darf nicht vergessen werden, dass die US-Wirtschaft mit nur etwas über 10% des BIPs vom verarbeitenden Gewerbe abhängig ist. Das heißt, auch wenn es Schwäche zeigt, wird die US-Wirtschaft wohl kaum entgleisen. Positiv ist jedoch, dass die US-Binnenwirtschaft Besserung zeigt. Der robuste Arbeitsmarkt und die niedrige Inflation lassen vermuten, dass die Verbraucherstimmung stark bleibt. Das wiederum hat den Privatkonsum und den Dienstleistungssektor unterstützt (PMI für das nicht verarbeitende Gewerbe expandiert). Die US-Expansion bleibt also gesund und ist so aufgestellt, dass sie mit leicht höheren Zinsen leben kann.
PMI des verarbeitenden Gewerbes in Japan fällt leicht (von Yann Quelenn)
Die vorläufigen Zahlen für den PMI für Januar wurden bei 52,4 veröffentlicht - unter den erwarteten 52,8 aber den siebten Monat in Folge immer noch über 50. Eine Zahl oberhalb dieser Schwelle zeigt eine zugrunde liegende Expansion der Wirtschaft. Wir bleiben jedoch skeptisch, v. a. wenn wir uns den Unterindex, die neuen Exporte und die Neuaufträge insgesamt ansehen. Wir glauben, dass die Binnennachfrage in der Tat nachgeben wird, während die Exporte durch einen schwachen Yen beflügelt werden.
Der deflationäre Kampf ist für Japan nur schwer zu gewinnen, und der Rückgang bei den Rohstoffpreisen führt dazu, dass die Hersteller die Verkaufspreise senken. Wir glauben daher, dass das aktuelle Pausieren in Japan vorübergehend ist. Ein schwächerer PMI wird auch das BIP weiter drücken. Der Deflationsdruck wird sicher anhalten. Vor dem Hintergrund der chinesischen Wirtschaftsverlangsamung werden die Sorgen in Bezug auf die Rohstoffpreise die Abwärtsrisiken für die Inflation erhöhen. Nach der Veröffentlichung des PMI ist der Yen gegenüber dem Greenback auf 118 gefallen, da es Sorgen um die Wirtschaftserholung in Japan gibt und ein Ende nicht abzusehen ist.
EURUSD Der EUR/USD befindet sich kurzfristig in einem Abwärtstrendkanal. Ein Stundenwiderstand kann bei 1,1096 (Tief vom 28. 10. 2015) gefunden werden, und eine Stundenunterstützung liegt bei 1,0524 (3. 12. 2015). Erwarten Sie weiteren Rückgang. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen allmählichen Rückgang in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).
GBPUSD Der GBP/USD steigt jetzt. Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,5242 (Hoch vom 13. 12. 2015). Ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,5336 (Hoch vom 19. 11. 2015). Erwarten Sie weitere Schwäche unterhalb von 1,4000. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,4231 (Tief vom 20. 5. 2010), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USDJPY Der USD/JPY steigt den dritten Tag in Folge. Ein Stundenwiderstand liegt bei 123,76 (Hoch vom 18. 11. 2015). Erwarten Sie eine weitere Erholung bis 120,00. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).
USDCHF Das Aufwärtsmomentum des USD/CHF ist noch immer intakt, und das Paar bewegt sich innerhalb seines Aufwärtskanals. Eine Stundenunterstützung zeigt sich bei 0,9876 (Tief vom 14. 12. 2015). Ein Stundenwiderstand bei 1,0125 (Hoch vom 5. 1. 2015) wurde gebrochen. Beobachten Sie fortgesetzte Stärke. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 und den Schlüsselwiderstand bei 0,9957 gebrochen, was auf eine weitere Aufwärtsbewegung hinweist. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Solange diese Niveaus halten, wird langfristig eine bullische Tendenz favorisiert.