So schnell kann’s gehen: Noch vor knapp zwei Jahren erfuhren die Hersteller von Desktop-PCs und Notebooks den größten Boom seit über zehn Jahren. Hauptgrund hierfür war die Corona-Pandemie und die mit dieser einhergehende Verlagerung hin zu Homeoffice und digitalen Lehrmodellen. Am stärksten von dieser Entwicklung profitierte damals der nordamerikanische Tech-Gigant Apple (NASDAQ:AAPL), der seine Absatzzahlen zu jener Zeit um knapp 30 Prozent nach oben schrauben konnte. Nachdem die Absatzzahlen der weltweit größten PC-Hersteller aber bereits im vierten Quartal 2022 rekordverdächtig absackten, ratterten sie in den ersten drei Monaten des neuen Jahres Hochrechnungen der International Data Corporation (IDC) zufolge nochmals intensiver nach unten. Und wieder ist es das Unternehmen mit dem Apfel-Logo aus dem kalifornischen Cupertino, das die „Rangliste“ hier anführt…
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen die Verkäufe nach IDC-Hochrechnungen branchenweit um 29 Prozent zurück, woraus im Ergebnis eine Gesamtabsatzmenge von 55 Millionen Desk- und Laptops resultierte. Betrachtet man die Performance der fünf Konzerne Lenovo (H:0992), Dell (NYSE:DELL), Apple, Asus und HP (NYSE:HPE), welche sich für rund Dreiviertel der weltweit verkauften PCs verantwortlich zeichnen, wird deutlich, dass letzterer mit einem Minus von 24 Prozent noch am besten wegkam. Am härtesten hat es in diesem Zusammenhang Apple getroffen, hier steht ein Rückgang von 40 Prozent bei verkauften MacBooks, Mac minis und iMacs zu Buche. Dieser starke Einbruch sorgt auch dafür, dass der Marktanteil des Unternehmens von 8.6 auf 7.2 Prozent zurückging. An der Rangfolge im Hinblick auf die Marktdominanz hat sich indes (noch) nichts geändert: An der Spitze bleibt hier Lenovo mit 12.7 Millionen an den Mann gebrachten Geräten, was einem Marktanteil von 22.4 Prozent entspricht. Auf den weiteren Plätzen folgen nach wie vor HP (21.2 Prozent; 12 Millionen), Dell (16.7 Prozent; 9.5 Millionen), Apple (7.2 Prozent; 4.1 Millionen) und Asus (6.8 Prozent; 3.9 Millionen). Übrigens: Auch für die Zulieferer, wie AMD (NASDAQ:AMD), Intel (NASDAQ:INTC), Samsung (F:SAMEq), SK Hynix oder Micron (NASDAQ:MU), lief es zuletzt alles andere als rosig.
Für den PC-Markt ist es nun bereits das vierte Quartal in Folge, im dem der Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zweistellig zurückging. Hier muss man aber natürlich auch in die Bewertung mit einbeziehen, dass die Anzahl der verkauften Geräte in den Pandemiejahren überdurchschnittlich stark angezogen hat, was die massiven Rückgänge zumindest in Teilen relativiert. Jedoch zeigt ein Vergleich der jüngsten Verkaufszahlen mit denen von vor der Pandemie, dass hier auch „abzüglich“ des Pandemie-Effekts ein klarer Rückgang besteht. Entsprechend muss davon ausgegangen werden, dass auch die globale wirtschaftliche Lage die Kauflust hemmt.
Rezessionsanzeichen verdichten sich
Die schwachen Zahlen der PC-Industrie untermauern die Einschätzung der nordamerikanischen Zentralbank, dass die größte Volkswirtschaft der Welt noch in diesem Jahr in eine Rezession schlittern dürfte. Zwar geht aus dem am gestrigen Mittwoch veröffentlichen Protokoll der Zentralbank hervor, dass man mit einer eher „milden Rezession“ rechne, diese aber wohl unumgänglich sei. Man erwarte zudem, dass die Wirtschaft die Jahre 2024 und 2025 brauchen werde, um sich wieder zu erholen. Derweil geht die EU-Kommission davon aus, dass man eine Rezession in der Europäischen Union vermeiden kann, wenngleich denkbar knapp.
Wie Sie vielleicht wissen, ist das Apple-Wertpapier fixer Bestandteil gleich zweier unserer Aktienpakete. Wir analysieren den Kurs der Aktie nämlich sowohl in unserem TECH33- als auch in unserem DOW30-Paket. Blickt man nun auf die fundamentalen Rahmenbedingungen, könnte man davon ausgehen (zumindest dann, wenn man daran glaubt, dass Kurse von Fundamentalereignissen bewegt werden), dass auch die Aktie mittel- respektive langfristig tendenziell eher nach unten ausgerichtet ist. Unsere Analyse sieht jedoch in absehbarer Zeit primär keine übergeordnete Abwärtsbewegung beim Wertpapier des iPhone-Konzerns vor. Vielmehr rechnen wir vorrangig damit, dass die Aktie neue Allzeithochs erreicht.
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