- Warren Buffett setzt voll auf Japan
- Bislang hat sich seine Idee ausgezahlt
- Japan hat erfolgreich den langen Kampf gegen die Deflation hinter sich gelassen und eröffnet somit ein neues Kapitel für investitionsfreudige Seelen
- Itochu Corp (OTC:ITOCY)
- Mitsui & Company (OTC:MITSY)
- Mitsubishi (TYO:7211) Corp. (OTC:MSBHF)
- Marubeni Corp (OTC:MARUY)
- Sumitomo Corp (OTC:SSUMY)
Warren Buffett, der sonst vor allem die US-Märkte im Auge behält, sorgte im Jahr 2020 für eine faustdicke Überraschung. Mit einem Paukenschlag verkündete der legendäre Investor eine gewaltige Wette in Höhe von unglaublichen 6 Mrd USD. Doch diesmal zielte seine Aufmerksamkeit nicht auf die gewohnten Gefilde, sondern auf das Land der aufgehenden Sonne. Buffett setzte alles auf eine Karte und investierte in fünf der renommiertesten japanischen Handelshäuser.
Weniger als drei Jahre später haben diese fünf Aktien durchschnittlich rund 180 % zugelegt und stehen nun für 17 Mrd. USD im Portfolio von Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa).
Warum hat sich Warren Buffett ausgerechnet für diese 5 japanischen Aktien entschieden?
Warren Buffett setzt sein Geld vor allem auf Japans führende Konglomerate, die als sogo-shosha oder Handelshäuser bekannt sind. Diese Unternehmen haben in der Vergangenheit eine maßgebliche Rolle bei der Importierung verschiedenster Produkte nach Japan gespielt, darunter Energie, Mineralien und Lebensmittel. Angesichts der Tatsache, dass Japan über keine nennenswerten natürlichen Ressourcen verfügt, waren diese Handelshäuser von großer Bedeutung für die Versorgung des Archipels. Zudem waren sie verantwortlich für den Export der in Japan hergestellten Güter.
Die Unternehmenslandschaft hat sich jedoch erheblich gewandelt, und diese japanischen Unternehmen erwirtschaften nun den Großteil ihrer Einnahmen durch nichtkommerzielle Aktivitäten. Sie haben sich von reinen Import- und Exportgeschäften zu Konglomeraten in umfassenden Managementaktivitäten entwickelt und ihre Beteiligungen in verschiedenen Sektoren diversifiziert. Ihre Investitionen umfassen u.a. Branchen wie Logistik, Immobilien, Tiefkühlkost, Luft- und Raumfahrt, Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien.
Im Wesentlichen ähneln diese Unternehmen Berkshire Hathaway, worauf Warren Buffett kürzlich selbst hinwies.
Das Orakel von Omaha sagte während seines Besuchs in Japan im April zu CNBC:
„Ich habe mir einfach gedacht, dass sie großartige Unternehmen sind. Das sind Unternehmen, deren Geschäft ich von Grund auf verstehe. Sie sind Berkshire, wo es viele verschiedene Interessen gibt, ähnlich.“
Im Mai erläuterte Buffett auf der Jahreshauptversammlung von Berkshire die Gründe für diese Investitionen und wies darauf hin, dass diese Unternehmen „lächerlich“ billig, in vertrauten Sektoren gut etabliert, langfristig ausgerichtet und groß genug seien, um einen erheblichen Einfluss auf die Erträge von Berkshire zu haben.
Investitionen in Japan sind aus makroökonomischer Sicht sinnvoll
Die letzten Wochen haben gezeigt, dass japanische Aktien auf dem Vormarsch sind. Allen voran der Nikkei, Japans wichtigster Börsenindex, der am Donnerstag die Marke von 33.805 Punkten erreichte und somit ein neues Allzeithoch markierte. Nach fünf aufeinanderfolgenden positiven Handelssitzungen verbuchte der Index ein erstaunliches Plus von 6,8 %.
Diese bemerkenswerte Entwicklung basiert auf konkreten makroökonomischen Faktoren, die Investoren dazu ermutigen, ihr Augenmerk auf japanische Aktien zu richten. Zudem deuten positive Signale darauf hin, dass Japan endlich den Griff der Deflation abschüttelt - eine erfreuliche Nachricht für die dortige Wirtschaft.
Eine regelrechte Überraschung erlebten Analysten Anfang Juni, als die japanische Bevölkerung gelassen die steigenden Preise für Tausende von Konsumgütern hinnahm. Dieses wachsende Akzeptanzverhalten gegenüber Inflation, kombiniert mit verbessertem Unternehmensmanagement und den Investitionen von Warren Buffett, wird von Experten als einer der Hauptgründe für den aktuellen Höhenflug des japanischen Aktienmarktes betrachtet.
Experten sind der Ansicht, dass eine mögliche Inflation positive Auswirkungen auf die Gewinnspannen der Unternehmen haben könnte und somit ein Schlüsselfaktor sein könnte, um Japans Wirtschaft - die drittgrößte weltweit - aus ihrer langjährigen Phase geringen oder sogar fehlenden Wachstums zu befreien.
Wenn man bedenkt, dass sich Warren Buffetts Investitionen in Japan mehr als ausgezahlt haben und dass er nach wie vor von den Vorzügen dieser Position überzeugt ist, und wenn man außerdem ins Kalkül einbezieht, dass sich die makroökonomischen Bedingungen in Japan zu klären scheinen, ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich die Aktien, die das „Orakel von Omaha" ausgewählt hat, einmal genauer anzusehen.
Um Ihnen dabei zu helfen, haben wir bei InvestingPro eine Watchlist zusammengestellt. Sie können Ihre eigenen Listen erstellen, indem Sie sich für einen kostenlosen Test von InvestingPro anmelden!
Die 5 Japan-Titel, die Warren Buffett bevorzugt
Wie Sie unten sehen können, zeichnen sich diese Aktien nicht durch ihr Renditepotenzial aus, zumindest wenn man sich die Schätzungen der Analysten ansieht.
Quelle: InvestingPro, Watchlist
Analysten sind eher skeptisch, wenn es um das Potenzial der fünf Aktien geht. Sie sind der Meinung, dass diese Aktien zu ihren aktuellen Kursen kaum unterbewertet sind. Doch eine eingehendere Untersuchung des fairen Werts von InvestingPro, der auf verschiedenen anerkannten Finanzmodellen basiert, gibt Anlass zu etwas mehr Optimismus. Mitsui hat ein Ertragspotenzial von 8,2 %, Marubeni von 8,1 % und Sumitomo von 16,6 %.
Mitsubishi wird hingegen von InvestingPro um 8,2 % unterhalb des aktuellen Kurses bewertet, während Itochu derzeit fair bewertet sein sollte.
Im Gegensatz zu risikofreudigeren Anlegern wie Cathie Wood von Ark Invest bevorzugt Warren Buffett selten Aktien mit beeindruckendem kurz- und mittelfristigem Potenzial. Er konzentriert sich stattdessen auf Sicherheit, langfristige Gewinne und Dividenden.
Selbst Warren Buffetts größte Position im Portfolio, Coca-Cola (NYSE:KO), hat kein enormes Potenzial. Der Fair Value von InvestingPro schätzt das Aufwärtspotenzial des Unternehmens auf nur 2 % über dem aktuellen Aktienkurs. Dennoch befindet sich das Unternehmen in einer soliden finanziellen Verfassung und bietet eine Dividende, die eine jährliche Rendite von über 3 % entspricht.
Alle japanischen Unternehmen, in die Warren Buffett investiert hat, haben etwas gemeinsam: Sie werden von InvestingPro als finanziell gesund bewertet. Zudem zahlen sie Dividenden, deren Renditen zwischen 2,5 % und 3,5 % liegen.
Und schließlich haben diese Unternehmen laut Buffett "lächerlich günstige" Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs), die deutlich unter dem Durchschnitt der führenden japanischen Aktien liegen.
Fazit
Zwar versprechen die japanischen Aktien in Warren Buffetts Portfolio kein explosionsartiges Renditepotenzial, doch ihre finanzielle Gesundheit und vielfältige Geschäftsaktivitäten machen sie zu verlässlichen Langzeitinvestitionen, die ganz im Sinne der Anlagephilosophie des legendären "Orakels von Omaha" sind.
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Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken; er stellt keine Aufforderung oder ein Angebot zu Kauf, keine Beratung und keine Anlageempfehlung dar. Er soll keiner Weise den Kauf von Vermögenswerten bewerben. Ich möchte Sie daran erinnern, dass alle Arten von Vermögenswerten unter verschiedenen Gesichtspunkten bewertet werden und mit einem hohen Risiko behaftet sind. Daher tragen Sie die Verantwortung für jede Anlageentscheidung und das damit verbundene Risiko ausschließlich selbst. Der Verfasser hält keine Positionen an den in der Analyse besprochenen Aktien.