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Warum diese zwei Aktien noch kein Schnäppchen sind

Veröffentlicht am 17.03.2020, 21:29
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Als dieser historische Ausverkauf an den Aktienmärkten anhält, ist auch die Versuchung groß, Aktien zu kaufen. Investoren, die beim beispiellosen Boom des letzten Jahrzehnts außen vor blieben, haben lange auf eine Marktkorrektur dieser Größenordnung gewartet, um ihre Lieblingsaktien zu extrem niedrigen Kurse erstehen zu können.

Es schadet nicht, klug zu sein, wenn andere Angst haben. Dies ist der Instinkt, den Warren Buffett, einer der erfolgreichsten Wertinvestoren, in einem stark belasteten Marktumfeld fordert, genau wie das, was wir derzeit erleben.

Wenn Sie sich jedoch auf ihren Zug in diesem Bärenmarkt vorbereiten, möchten wir auch die Aktien hervorheben, die unserer Ansicht nach keine guten Kandidaten für unsere Schnäppchenstrategie sind. Hier sind zwei Börsentitel, die in diese Kategorie passen:

1. Boeing

Reiseverbote in aller Welt und potenzielle Insolvenzen von Fluggesellschaften dürften die Boeing-Aktie (NYSE:BA) weiter unter Druck setzen. Diese war einen großartige Turnaround-Wette für 2020 gewesen, bis dann die Coronavirus-Pandemie alles umkehrte.

Angesichts der großen Unsicherheit rund um die Reisebranche und die Zukunft des Vorzeigetyps 737 MAX ist es schwierig, den Tiefpunkt der Boeing-Aktie auszumachen, die im gestrigen Börsengemetzel etwa ein Viertel ihres Marktwerts verloren hat.

Die Aktie fiel am Montag um 24% und ging zu 129,61 USD aus dem Handel. Der Marktverlauf des vergangenen Monats hat alle Gewinne zunichte gemacht, die der weltweit größte Flugzeughersteller in seiner im September 2016 begonnenen Rallye erzielt hatte.

Boeing-Kurschart
 

Das umkämpfte Luft- und Raumfahrtkonzern mit Sitz in Chicago sieht sich einer Vielzahl von widrigen Umständen ausgesetzt. Letzte Woche kündigte das Unternehmen einen sofortigen Einstellungsstopp sowie weitere Maßnahmen an, um die Barmittel zu schonen. Diese Schritte kommen, als das sich rasch ausbreitende Coronavirus den Flugverkehr drastisch reduziert und Fluggesellschaften weltweit in Schwierigkeiten bringt. 

Schon vor den jüngsten Einsparmaßnahmen war Boeing bereits im Sturzflug aufgrund der Schäden durch zwei tödliche Abstürze seines Flugzeugtyps 737 MAX, bei denen 346 Menschen ums Leben kamen und die Aufsichtsbehörden weltweit zwangen, ein Flugverbot gegen genau das Flugzeug auszusprechen, das so wichtig für das zukünftige Wachstum des Unternehmens ist.

Der derzeitige Einbruch lässt Spekulationen aufkommen, dass der nächste Schritt in Boeings Bestreben, die Barmittel zu erhalten, eine Kürzung der einst so soliden Dividende sein könnte. JPMorgan (NYSE:JPM), das letzte Woche die Aktie herabgestuft hatte, sagte, dass dies möglicherweise in Frage kommt, als das Unternehmen an der Wall Street mit sinkenden Kurszielen konfrontiert ist.

2. Tesla

Tesla (NASDAQ:TSLA) hatte einen großartigen Lauf, bevor sich die jüngste Rallye auflöste. Der Aktienkurs hatte sich in den neun Monaten bis zum 17. Februar auf starke Anzeichen hin vervierfacht, dass der in Schwierigkeiten geratene Elektroautohersteller durch die Überwindung seiner Produktionsprobleme die Kurve gekriegt hatte.

Das Unternehmen übertraf die Schätzungen der Analysten zum Umsatz für das 4. Quartal und beschleunigte die Einführung seines neuen Crossovers Model Y. Die Fertigstellung des Werks in Schanghai in Rekordzeit und der Erfolg von Tesla bei der Übererfüllung seines ehrgeizigen Ziels, im Jahr 2019 360.000 Fahrzeuge abzusetzen, waren ein starkes Signal dafür, dass das im kalifornischen Palo Alto ansässige Unternehmen schnell zu einem bedeutenden Akteur der Branche werden könnte, wenn es weiter seine Ziele erreichen kann.

Aber die optimistischen Nachfrageprognosen für Teslas Autos sind erheblich zweifelhafter geworden, als führende Volkswirtschaften möglicherweise auf Grund der Pandemie in die Rezession schlittern werden.

"Auf dem gegenwärtigen Niveau bleibt die Tesla-Aktie hoch genug, dass nur sehr aggressive Annahmen über ihr zukünftiges Autogeschäft auf der Basis eines [diskontierten Cashflows] ihre Bewertung rechtfertigen", sagte der Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi gestern in einer Mitteilung an die Anleger.

Tesla-Kurschart
 

Die Tesla-Aktie sackte am Montag um mehr als 18% auf 445,07 USD ab. Die Aktie fiel inmitten des breiteren Ausverkaufs an den US-Märkten und hat gegenüber ihrem Allzeithoch von 968,99 USD im Februar mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.

Ein großer Rückgang der Wirtschaftsleistung in China ist insbesondere für Tesla ein großes Problem, da die Wachstumsaussichten des Unternehmens stark von diesem Land abhängen, das einer der wichtigsten Märkte für Elektroautos ist.

Die chinesischen Anlageinvestitionen fielen im Zeitraum Januar bis Februar gegenüber dem Vorjahr um 24,5%. Chinas Industrieproduktion ging um 13,5% zurück, während die Automobilproduktion um 46% einbrach. Tesla will in diesem Jahr 500.000 Fahrzeuge verkaufen. Dieses Ziel könnte sich nun als schwer zu erreichen erweisen, sagen einige Analysten.

"Angesichts des Nachfrageüberhangs aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs in China und Europa glauben wir, dass die Nachfrageprognosen für das erste Quartal für Tesla schwer zu erreichen sein werden und dies eine Dynamik ist, die derzeit von der Wall Street einbezogen wird", schrieb Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities, kürzlich Hinweis für Investoren.

Fazit

Der Ausbruch des Coronavirus hat die Argumente sowohl für Tesla als auch für Boeing stark geschwächt. Diese Aktien scheinen noch keinen Tiefpunkt erreicht zu haben, insbesondere, wenn das Schlimmste dieser Pandemie noch bevorsteht.

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