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Weitere Verluste bei Mais und Soja: China stoppt Kauf von US-Agrarprodukten

Veröffentlicht am 13.08.2019, 18:35
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Die Party scheint für US-Maisbullen zumindest für jetzt vorbei zu sein, auch wenn Soja-Longs weiter Hoffnung haben, nachdem es für sie positive Regierungsdaten gegeben hatte, während es den Bauern im Land elend geht, wegen der Entscheidung Chinas ihnen kein Soja mehr abzunehmen.

US-Mais-Futures für den Frontmonat September fielen am Dienstag im Handel in Asien um 2% und weiteten damit ihren Einbruch von 6% aus—was die Obergrenze für eine Bewegung nach unten ist—den sie am Montag an der Terminbörse Chicago Board of Trade (CBoT) erlitten hatten, unter Druck gesetzt von amtlichen Daten zu höheren Erträgen und größeren Anbauflächen.

Vor dem Sommer hatte es kein besseres Getreide für Long-Spekulanten gegeben, als Mais sich allein im Mai um 20% verteuerte—seiner besten Monatsentwicklung in sieben Jahren—durch einen Anbaustopp, der von schlechtem Wetter und Überschwemmungen ausgelöst worden war.

China ist nicht der Hauptabnehmer von US-Sojabohnen. Allerdings buchten im März chinesische Importeure ihren größten Kauf von US-Mais der letzten 5-1/2 Jahre, was selten ist in der Mitte des amerikanisch-chinesischen Handelskriegs. Daten hatten damals gezeigt, dass private Exporteure im Vermarktungsjahr 2018/19, das am 31. August zu Ende ging, 300.000 Tonnen Mais an China verkauft haben.

Seit Juni in den Miesen steht bei Mais jetzt ‘Stark Verkaufen’

US-Mai 300-Minutenchart

Aber nachdem er im Mai seinen höchsten Preis seit Sommer 2016 erreicht hatte, drehte der Frontmonatskontrakt auf US-Mais in den letzten zwei Kalendermonaten talwärts—und fiel im Juni um 1,6% und im Juli 4,6%. Im August hat sich bislang ein Verlust von 5,8% angehäuft.

Der unmittelbare Ausblick könnte für Maisbullen kaum gruseliger sein, ausgehend von den technischen Indikatoren für das Getreide und Chinas Unterbrechung seiner Importe von US-Landwirtschaftserzeugnissen.

Investing.coms technischer Tagesausblick bewertet Mais mit “Stark Verkaufen” und sieht Unterstützung erst bei 3,7696 USD den Scheffel. Ausgehend von dem Referenzpreis vom Montag von 3,8525 USD würde dies einen weiteren Fall um 8,29 US-Cent oder 2,2% bedeuten.

Michael Seery, der bei seiner Seery Futures Beratung in Plainfield, Illinois, technische Prognosen erstellt, sagt, dass auch aus fundamentaler Sicht, Mais “absolut nichts Positives vorzuweisen hat, da die Nachfrage extrem schwach ist”.

Die amerikanischen Farmer haben ihren viertgrößten Exportmarkt plötzlich verloren, nachdem China offiziell alle Käufe von US-Agrarprodukten eingestellt hatte, eine Vergeltungsmaßnahme, die auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump folgte, Importe aus China im Wert von 300 Mrd USD im Jahr mit einem Zollsatz von 10% zu belasten.

Chinas Maßnahme kommt zum ungünstigsten Zeitpunkt, da 2019 ohnehin schon ein Horrorjahr für die amerikanischen Bauern ist, die mit Rekordüberschwemmungen und Dürren kämpfen, die die Ernten zerstörten, während der eskalierende Handelskrieg die Preise und Gewinne dahinschmelzen ließ, berichtete CNBC.

Bob Kuylen, seit 35 Jahren ein Farmer in North Dakota, sagte dem Wirtschaftssender:

“Es wird wirklich schlimm hier. Es gibt keinen Anreiz mit dem Bauernhof weiterzumachen, außer dass ich alles, was ich besitze, hineingesteckt habe und es ist schwer, es einfach fallenzulassen.”

Nachfrage am Boden, aber Maiserträge überraschend gestiegen

Den Problemen durch China gesellte sich ein Bericht des US-Landwirtschaftsministerium (U.S. Department of Agriculture, USDA) hinzu, das am Montag die Händler mit weitaus höheren Ertragszahlen von 169,5 Scheffel pro Morgen überraschte. Auch die Anbaufläche lag mit 90 Mio Morgen über den Vorhersagen. Das USDA sah die Maisernte bei 13,9 Mrd Scheffel. Verbunden mit einem Nachfragerückgang um 125 Mio Scheffel, vor allem wegen der geringeren Exporte, betrugen die Vorräte zuletzt 2,181 Mrd Scheffel. Die Schlussfolgerung war, dass die Ernte seit Juli 171 Mio Scheffel über dem Bedarf liegt und 561 Mio Scheffel über der Markterwartung. Jeff Kaprelian vom Hueber Report aus St Charles, Illinois, beschrieb den USDA-Report als “einen von diesen Reports, über die wir noch in Jahren reden werden”. Aber er meinte auch, dass der Ausblick beim Mais mit der Zeit besser werden könnte, aber nicht sofort. Kaprelian wörtlich:

“Ich persönlich habe Schwierigkeiten zu glauben, dass dieser Markt sehr lange im Keller bleiben wird, angesichts des erhöhten Potentials frühen Frosts verbunden mit der Späte der Ernte. Zehn Prozent der Pflanzen sind noch nicht befruchtet, so der Erntefortschrittsbericht.”

Indigo Ag Inc., ein Ernteinformationsdienst aus Boston, schien sich dem am Montag anzuschließen:

“Erheblich Unsicherheit bleibt bevor die Aussaat erntereif ist. Besondere Sorgen macht das trockene Wetter, das besonders schädlich für Pflanzen mit flachen Wurzeln ist und es gibt das Risiko von frühem Frost für spät ausgesäte Pflanzen."

Sojabohnen ein ‘Kauf’ trotz China; Ausblick neutral bis gut

Verglichen mit Mais ist der Ernteausblick für Soja neutral bis gut, als der Durchschnittsertrag unverändert auf 48,5 Scheffel den Morgen gesehen wird und die Anbaufläche überraschend auf 76,7 Mio Morgen zurückging, gegenüber den vorhergesagten 81 Mio. Die Produktion liegt 120 Mio Scheffel unter dem erwarteten Wert auf 1,07 Mrd Scheffel. In den Lagern sind 755 Mio Scheffel, 61 Mio weniger als vorhergesagt.

Obwohl die US-Sojaanbauer jetzt ihren Exportmarkt Nr. 1 China verloren haben, haben die Ernteaussichten den Preisrutsch begrenzt.

US-Sojabohnen-Futures für den Frontmonat November stiegen am Dienstag im asiatischen Handel um 1,1% und erholten damit einen Gutteil ihres Verlusts von 1,6% an der Chicago Board of Trade.

Sojabohnen 300-Minutenchart

In diesem Monat ist der Kurs von Sojabohnenfutures um 1% gestiegen, nachdem er im Juli um 0,2% gefallen war, im Juni 0,4% gestiegen und im Mai um 2,8% hochgeschossen war.

Investing.coms technischer Tagesausblick hat eine “Kauf”empfehlung auf Sojabohnen und sieht den obersten Widerstand bei 9,043 USD den Scheffel. Ausgehend vom Referenzpreis vom Montag von 8,790 USD verheißt dies einen Anstieg um 25,3 Cent oder 2,9%.

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