Seit dem Beginn der Pandemie vor über einem Jahr waren die Metallpreise regelmäßig in den Schlagzeilen. Die Anleger erwarten, dass sich die Weltwirtschaft von der Gesundheitskrise und den damit verbundenen erzwungenen Lockdowns erholt, die die Preise von Industriemetallen bereits erhöht haben, da diese wahrscheinlich stärker nachgefragt werden, wenn weltweit die Industrieanlagen wieder mit voller Kapazität produzieren. In dem heutigen Artikel werden wir daher zwei börsengehandelte Produkte (exchange-traded products, ETPs) vorstellen, die Anleger ansprechen könnten, die an Basismetallen interessiert sind.
Zunächst einige Begriffserläuterungen. Die Derivatebörse CME (NASDAQ:CME) definiert Basismetalle als "Nichteisen-Industriemetalle einschließlich Kupfer, Aluminium, Blei, Nickel, Zinn und Zink ".
Eisenmetalle haben einen hohen Eisengehalt. Eisenerz, ein Markt, den Australien dominiert, ist wichtig für die Stahlherstellung. Eisenstähle werden im Ingenieurwesen stark genutzt.
Nichteisenmetalle enthalten dagegen kein Eisen. Daher werden die Begriffe Nichteisenmetalle und unedle Metalle im Allgemeinen gleichbedeutend gebraucht. Übrigens: wir hatten bereits in der Vergangenheit über in dieser Kolumne über Themen wie Seltene Erden sowie Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium gesprochen.
Die aktuellen Zahlen machen deutlich:
"China soll in 2021 um 2 Prozent oder mehr wachsen, was die Richtung der weltweiten Metallnachfrage und -preise, insbesondere bei Kupfer, bestimmen wird.“
Die Londoner Metallbörse (London Metal Exchange, LME) "ist das Weltzentrum für den Handel mit Industriemetallen". Vor etwa einem Jahrzehnt kaufte die Hongkonger Börse die LME für 1,4 Milliarden Pfund (oder 2,95 Milliarden Dollar).. Warum ist dies wichtig für das Gesamtbild des Metallhandels?
Derzeit kommt die größte Nachfrage nach Industriemetallen aus China. Mit dem Besitz der LME besitzt China auch die wichtigste Börse für unedle Metalle sowie die dazugehörigen Lager.
Zu guter Letzt gilt es zu beachten, dass die meisten Industriemetalle und Rohstoffe für gewöhnlich in US-Dollar gehandelt werden. Ein Wertverlust der amerikanischen Währung bedeutet daher in der Regel höhere Preise für diese Rohstoffe. Daher sollten interessierte Anleger auch den US-Dollar-Index im Auge behalten. Allerdings könnte die Dollar-Schwäche in einem verhaltenen wirtschaftlichen Umfeld diese "inverse" Beziehung durchaus erschweren. Vor diesem Hintergrund sind hier die beiden Fonds für heute.
1. Invesco DB Base Metals Fund
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Aktueller Kurs: 18,70 USD
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52-Wochen-Spanne: 11,91 - 19,60 USD
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Dividendenrendite: 1,46%
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Kostenquote: 0,84%
Der Invesco DB Base Metals Fund (NYSE:DBB) ist ein auf Futures basierender Rohstofffonds. Der DBB ermöglicht es den Marktteilnehmern, in Rohstoff-Futures auf Aluminium, Zink und Kupfer (in nahezu gleichen Anteilen) zu investieren. Ein Teil seines Vermögens ist in US-Staatsanleihen angelegt.
Der Fonds bildet den DBIQ Optimum Yield Industrial Metals Index Excess Return index ab. Sowohl der DBB als auch der Index werden jedes Jahr im November neu gewichtet und zusammengestellt. Seit seiner Auflegung im Januar 2007 hat das verwaltete Vermögen 242 Millionen US-Dollar erreicht.
In den letzten 12 Monaten ist der DBB um 36% gestiegen. Seit Jahresbeginn erzielte der Fonds eine Rendite von 8,34%. Am 25. Februar erreichte sein Kurs ein Mehrjahreshoch, an einem Tag, an dem Aktien und insbesondere Technologieaktien auf breiter Front deutlich zurückgingen. Diejenigen Anleger, die die technische Analyse einsetzen, sollten beachten, dass der Fonds bald auf Widerstand zwischen 19,50 und 20,00 USD treffen könnte, ein Niveau, das der Fonds zuletzt im April 2018 erreicht hatte.
Langfristig, so sind sich jedoch viele Analysten einig, könnte der Aufwärtstrend noch in den Kinderschuhen stecken. Anleger, die diese langfristige Sichtweise teilen, könnten eine mögliche Korrektur als gute Gelegenheit betrachten, sich in den DBB einzukaufen.
2. United States Copper Index Fund
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Aktueller Kurs: 25,10 USD
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52-Wochen-Spanne: 12,87 - 26,85 USD
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Kostenquote: 0,80%
Der United States Copper Index Fund (NYSE:CPER) bietet ein Engagement in Kupfer über kurzfristige Terminkontrakte an. Der Fonds kann auch Swap-Kontrakte enthalten. Mit anderen Worten: die Rendite hängt vom Preis für Kupfer ab, der von Angebots- und Nachfragefaktoren beeinflusst wird. Im Dezember 2020 besprachen wir den im FTSE 100 Index gelisteten Bergbaukonzern Antofagasta (LON:ANTO) (OTC:ANFGF) und hatten dabei auch das Metall eingehender beleuchtet.
Der CPER bildet den SummerHaven Copper Index Total (PA:TOTF) Return ab, der nach einem festen Regelwerk jeden Monat neu justiert wird.
CPER kam im November 2011 in den Handel und verwaltet ein Nettovermögen von über 106 Millionen US-Dollar. Im Februar hält der Fonds Kupfer-Kontrakte, die am 21. März, am 21. Mai und am 21. Juli fällig sind.
Im vergangenen Jahr erzielte der Fonds eine Rendite von fast 57% und ist seit Jahresbeginn um 15,5% gestiegen. Wie der DBB kletterte er am 25. Februar auf seinen höchsten Kurs seit mehreren Jahren.
Sein Allzeithoch erreichte der Fonds im Februar 2012, als er über 28 USD stieg. Kurzfristig steuern der Fonds wahrscheinlich auf Widerstände zwischen den aktuellen Niveaus und etwa 28 USD zu. Anleger, die in Kupfer investieren wollen, ohne ein Warenterminkonto aufmachen zu müssen, sollten den Fonds auf ihre Watchlist setzen.