Investing.com - Schwache Vorgaben von der Wall Street und der Schwächeanfall in Asien waren dann doch zu viel für den DAX, der bereits im vorbörslichen Handel auf ein neues Jahrestief fiel und jenes auch im regulären Börsenhandel bestätigte.
Vor allem im nachbörslichen Handel ging es für den Dow Jones, den S&P 500 und Nasdaq steil abwärts. Folge leisteten da dann auch die Indizes in Asien: China A50, Shanghai Composite, Hang Seng, Nikkei - alle mit einem Minus von mehr als 2 Prozent.
Ein echter charttechnischer Infekt liegt bereits im S&P 500 vor: der marktbreite Index hat sowohl die 50-Wochen-Linie als auch die untere Begrenzungslinie seines langfristigen Aufwärtstrendkanals unterschritten. Verluste auf das 61,8% Fibonacci-Retracement bei 2.687,90 Punkte sind möglich.
Vorausahnen hätte man die jüngste Korrektur können, hätte man sich nur einmal den Chart des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock (NYSE:BLK) etwas früher angesehen …
… oder den iShares 20+ Year Treasury Bond ETF (NASDAQ:TLT), der schon seit geraumer Zeit auf eine Baisse am US-Anleihemarkt aufmerksam macht und zudem jüngst noch eine massive Schulter-Kopf-Schulter-Formation aktiviert hat (die Nackenlinie wurde mit hohem Volumen unterschritten!!!), was bedeutet, dass die Zinsen noch weiter steigen werden.
Aber auch der gestern gezeigte Chart der NYSE Composite hätte schon vorher erahnen lassen können, dass das Beste bereits hinter uns liegt, nachdem die Rekordhochs an den US-Börsen nicht mehr durch die Aktie der NYSE bestätigt wurden.
Für den DAX sind all das keine guten Nachrichten, der heute auf ein neues Jahrestief bei 11.248 Punkten gefallen ist. Die nächste relevante Unterstützung für den deutschen Leitindex liegt bei 11.136 Punkten und entspricht dem 50% Fibo der gesamten Rallye von Anfang Februar 2016 bis Ende Januar 2018.
Während es an den Aktienmärkten kracht, dreht der Goldpreis richtig auf. Das gelbe Metall stieg über seine jüngste Konsolidierungsrange und kletterte auf den höchsten Stand seit Mitte Juli.
Die spekulativen Positionen drehten zum ersten Mal seit zwei Monaten von Short auf Long.
Die hohe Risikoaversion spiegelt sich auch in dem Volatilitätsbarometer, oder Angstindikator, oder wie Sie ihn auch immer nennen möchten, VIX, wieder, der von 19,64 auf 22,87 sprang. More Pain to Come ...
Der EUR/USD erholte sich nach anfänglichen Verlusten, auch dank eines Rücksetzers des Spreads zwischen deutschen und italienischen Anleihen auf 300 Basispunkte. Zur Stunde scheint die Unterstützung bei 1,1433 Dollar zu halten. News zu Italien könnten das aber ganz schnell wieder ändern. Zu einer technischen Lageeinschätzung gehts hier.
Wie man es auch drehen und wenden mag: es sieht nicht gut aus für die Aktienmärkte. Heute kommen noch wichtige Quartalszahlen von Verizon Communications Inc (NYSE:VZ) und Caterpillar Inc (NYSE:CAT). Schwache Zahlen des weltgrößten Herstellers von Baumaschinen könnten die Dynamik auf der Unterseite noch einmal beschleunigen.
¯\_(ツ)_/¯