Die Agrar-Rohstoffe verzeichnen aktuell heftige Bewegungen. Nachdem bei den meisten Soft-Commodities in den vergangenen Jahren fallende Preise an der Tagesordnung waren, läuft aktuell eine dynamische Gegenbewegung an. Besonders Kaffee und Zucker springen regelrecht nach oben. Der hartnäckige Abwärtstrend der letzten Monate wurde verlassen.
Agrar-Rohstoffe: Hitzewelle in Brasilien treibt die Kurse
Der Kaffee-Preis kannte in den vergangenen Jahren nur eine Richtung: Nach Süden. An den internationalen Warenterminbörsen gab die Notierung der bitteren Bohnen seit Mitte 2011 um über 50 Prozent nach. Ähnlich sieht es auch bei Zucker aus. Auf Sicht der vergangenen drei Jahre halbierte sich der Preis für den Agrar-Rohstoff ebenfalls.
Doch seit wenigen Tagen präsentieren sich die Rohstoffe plötzlich fester. Hintergrund hierfür ist das ungewöhnliche Wetter in Brasilien. In dem südamerikanischen Land, welches weltweit der größte Exporteur von Kaffee und Zucker ist, rollt eine Hitzewelle heran. Der Januar war in Brasilien der heißeste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen. Gleichzeitig lag die Niederschlagsmenge auf dem niedrigsten Niveau seit 20 Jahren. Die extrem hohen Temperaturen sowie die Trockenheit schüren die Angst vor einer schlechten Ernte. Die Preise für die Agrar-Rohstoffe zogen daraufhin bereits stark an.
In den folgenden Abbildungen ist die Entwicklung von Kaffee bzw. die Entwicklung von Zucker seit 2012 dargestellt:
Bei einem blick auf die Preisentwicklung der vergangenen Monate wird schnell klar, dass die Notierungen trotz des jüngsten Kurssprungs noch nicht überhitzt sind. Im Gegenteil: Nach der massiven Abwärtswelle der letzten Monate war sowieso eine technische Gegenbewegung überfällig. Sollte sich die Hitzewelle in Brasilien fortsetzen und tatsächlich zu einem schwachen Erntejahr führen, so sind weitaus höhere Kurse möglich.
Bernd Raschkowski