Die kanadische Timmins Gold (WKN A0KFSM), das Unternehmen betreibt die Goldmine San Francisco in Mexiko, verkauft Aktien im Wert von 25 Mio. CAD an ein Bankenkonsortium. Dabei handelt es sich um den aktuellsten einer Reihe solcher Deals in der jüngsten Vergangenheit.
Der Deal, mit dem Timmins vor allem seine Bilanz stärken will, könnte zusammen mit den bisherigen Transaktionen ein Anzeichen dafür sein, dass sich das Umfeld für Finanzierungen im Bergbausektor – der zuletzt bei vielen Anlegern in Ungnade gefallen war – wieder bessert.
Das Bankenkonsortium unter der Führung von RBC Capital Markets wird die Aktien von Timmins zu 1,50 CAD pro Stück erwerben, was einen deutlichen Abschlag zum Schlusskurs von 1,73 CAD am vergangenen Dienstag darstellt. Die Transaktion erfolgte als so genannter Bought Deal. Das bedeutet, dass der oder die Käufer die Aktien zunächst selbst erwerben, bevor sie sie weiterverkaufen. Zwar ist ein leichter Preisabschlag bei diesen Deals üblich, doch zeigt der hohe Abschlag bei Timmins, dass die Goldbranche noch immer vor großen Herausforderungen steht.
Der Goldpreis ist am Spotmarkt in den vergangenen 12 Monaten um fast 30% gefallen und notiert aktuell bei ungefähr 1.240 USD pro Unze. Das erschütterte das Vertrauen der Anleger in die Goldproduzenten und hat deren Börsenbewertung deutlich einbrechen lassen.
Zwischen 2009 und 2011 waren Bought Deals und Aktienplatzierungen von Goldproduzenten sehr gefragt, da der Goldpreis nur den Weg nach Norden zu kennen schien. Doch die Häufigkeit und das Volumen dieser Deals brachen in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit dem Goldpreis ein.
Langsam aber scheint sich dieser Markt wieder zu erholen. So kündigte der größte Goldproduzent der Welt Barrick Gold (WKN 870450) Ende 2013 eine gewaltige Finanzierung in Höhe von 3 Mrd. Dollar an, mit der man die Verschuldung des Konzerns senken und die Bilanz stärken wollte. Und erst kürzlich meldete das Explorations- und Entwicklungsunternehmen Torex Gold Resources (WKN A1CWY3) einen 125 Mio. CAD schweren Bought Deal.
Auch der kanadische Buntmetallproduzent HudBay Minerals (WKN A0DPL4) konnte Anfang des Monats einen Bought Deal im Volumen von ungefähr 150 Mio. CAD abschließen, der gemeinsam von GMP Securities und BMO Nesbitt Burns geführt wurde. Weitere Unternehmen, darunter Athabasca Minerals, Platinum Group Metals (WKN 121418) und Castle Mountain Mining haben Finanzierungspläne veröffentlicht.
Die Finanzierungsaktivitäten kommen kurz vor Beginn der nächsten Bohrsaison für viele nordamerikanische Minenfirmen und im Vorfeld der Konferenz der Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC) Anfang März, dem größten Treffen der Branche weltweit. Trotz der jüngsten Finanzierungsaktivitäten aber sind viele Banken vorsichtig und weisen darauf hin, dass die Anleger Minengesellschaften immer noch größtenteils nur mit spitzen Fingern anfassen. Insbesondere Explorationsfirmen dürften auch in naher Zukunft noch Schwierigkeiten haben, Kapital aufzunehmen.
Timmins jedenfalls erklärte, dass man das frische Kapital für allgemeine Unternehmenszwecke einsetzen werde. Dazu gehört die Rückzahlung von Schulden und Betriebskapitalbedarf. Die Aktie des Unternehmens fiel am gestrigen Mittwoch an der Börse Toronto um fast 13% auf 1,51 CAD und damit in unmittelbare Nähe des Bought Deal-Preises.
Hinweis: Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die GOLDINVEST Media GmbH und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Artikel und Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar. Zwischen der GOLDINVEST Media GmbH und den Lesern dieser Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich unsere Artikel lediglich auf das jeweilige Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung, beziehen. Wir weisen darauf hin, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der GOLDINVEST Media GmbH Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Wir können nicht ausschließen, dass andere Börsenbriefe, Medien oder Research-Firmen die von uns empfohlenen Werte im gleichen Zeitraum besprechen. Daher kann es in diesem Zeitraum zur symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen.