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Zucker als Süßmittel oder im Tank - wohin geht der Weg?

Veröffentlicht am 14.03.2023, 06:30
Aktualisiert 14.08.2023, 12:57
  • Eine gestiegene Produktion könnte eine der kräftigsten Rohstoffrallyes der Jahre 2022/23 verpuffen zu lassen
  • Rohzucker ist im März um fast 5 % gefallen; dieser Rücksetzer könnte sich wie bereits im Februar umkehren.
  • Händler verweisen auf eine schwächere Produktion und eine zunehmende Konzentration auf Ethanol aus Indien, dem zweitgrößten Produzenten
  • Rohzucker muss sich lediglich über 20,70/lb halten, um den Aufwärtstrend fortzusetzen 
  • Nach einem fünfmonatigen Höhenflug sehen sich die Rohzucker-Fans erneut mit roten Signalen konfrontiert, da eine höhere Produktion eine der kräftigsten Rohstoffrallyes des Jahres 2022/23 zunichte machen könnte.

    Gute oder laufende Zuckerrohrernten in Brasilien und Thailand veranlassen einige Händler, ihre Long-Positionen in Zucker zu schließen, womit sie weitere Gewinnmitnahmen wie bereits im Februar auslösen. Der Rücksetzer bei den Zuckerpreisen im letzten Monat war nicht von Dauer, als Bedenken über eine schwächere Produktion des zweitgrößten Produzenten Indien die Angebotsüberhänge in anderen Ländern ausglichen. Auch diese Entwicklung könnte sich bald umkehren.

    Nachdem schon ein Drittel des März-Handels geschafft ist, liegt der Benchmark-Rohzucker an der New Yorker Börse (InterContinental Exchange) für den laufenden Monat fast 5 % im Minus und notiert derzeit bei knapp 21,15 Cents pro Pfund, verglichen mit einem Schlusskurs von 22,08 Cents im Februar

    Rohzucker 4-Stunden-Chart

    Charts von SKCharting.com auf der Grundlage von Daten von Investing.com.

    Und trotz des Rückgangs gegenüber dem Vormonat liegt der Preis immer noch deutlich über dem Schlusskurs von 17,68 Cent im September, der den Richtungswechsel beim Rohzucker markierte und die Rallye der letzten fünf Monate auslöste.

    Die weltweite Zuckerproduktion ist nach wie vor uneinheitlich, was die Auswirkungen des derzeitigen Preisverfalls abmildern könnte. Die Podiumsteilnehmer des Internationalen Sweetener Colloquiums in La Quinta, Kalifornien, äußerten am 27. Februar in einem Bericht der Fachzeitschrift Food Business News unterschiedliche Einschätzungen zu den weltweiten Aussichten für Zucker.

    Es wird erwartet, dass die Ernte in Indien, dem zweitgrößten Zuckerproduzenten der Welt nach Brasilien, hinter den früheren Produktionsprognosen für 2022-23 zurückbleiben wird. Mehrere andere wichtige Produzenten mit Ausnahme Thailands erwarten nach den Prognosen ebenfalls ein niedrigeres Produktionsniveau als im Vorjahr, so die Teilnehmer.

    Ungeachtet der Annahme eines weltweiten Angebotsüberschusses dürften die Zuckerpreise daher hoch bleiben, wenn auch nicht unbedingt auf dem aktuellen Sechs- oder Siebenjahreshoch, so die Experten.

    Einer von ihnen, Vincent O'Rourke, Trader und Marktanalyst bei C. Czarnikow Sugar Inc. sagte, dass eine angenommene Zuckerschwemme angesichts des weltweiten Verbrauchs von fast fünf Millionen Tonnen ungeachtet der Wetterrisiken überschaubar sei.

    Der andere ausgleichende Faktor für ein mögliches Überangebot ist Ethanol.

    Die Schwäche der Rohstoffpreise begrenzte die Zuwächse beim Zucker. Nachdem die Preise von West Texas Intermediate im Vergleich zu Ethanol in den USA in der vergangenen Woche um rund 6 % eingebrochen waren, gab es Befürchtungen, dass die Zuckerfabriken weltweit mehr Zuckerrohr für die Zuckerproduktion als für die Ethanolproduktion verwenden werden. In den Vereinigten Staaten ist ein Anteil von 10 % für die Ethanolbeimischung in den Kraftstoffen vorgeschrieben, während in Brasilien  22 %, also doppelt so viel, vorgeschrieben sind. Indien hat sich für 2025/26 ein Ziel von 20 % gesetzt.

    Indien produzierte 2021-22 eine Rekordmenge an Zucker, aber durch das Anreizprogramm des Landes begannen die Mühlen, einen größeren Teil der Zuckerrohrernte in die Ethanolproduktion umzuleiten, berichtete Sergey Chetvertakov, Senior Associate bei S&P Global Commodity Insights. Nach einer verlängerten Monsunsaison wird für die Ernte 2022-23 mit enttäuschenden Erträgen gerechnet. O'Rourke von Czarnikow Sugar fügt hinzu:

    "Der Verlierer am Tisch ist Indien. Gerüchten zufolge wird die Ernte enttäuschend ausfallen, dazu stört auch noch die Umstellung auf Ethanol. So ist es möglich, dass Indien seine Exportprognose nicht einhalten wird.

    Die Welt hat sich an die indischen Zuckerexporte gewöhnt, aber das wird in fünf Jahren anders sein, wenn die Ethanolproduktion wahrscheinlich weiter steigen wird.”

    Die Händler blicken unterdessen auf die potenzielle große Ernte 2023-24 in Brasilien, welche die Lücke füllen könnte, die Indien hinterlässt. Obwohl das Land etwa 55 % seines Zuckerrohrs zur Herstellung von Ethanol verwendet, sind die Preise für die Ethanolproduktion nicht wettbewerbsfähig, und es gab Überlegungen, der Zuckerproduktion Priorität zu geben, wenn nicht eine ähnliche Situation wie die Invasion in der Ukraine eintritt, wodurch die Erzeugung von Treibstoff in den Mittelpunkt rücken würde.

    Obwohl die Zuckerproduktion in Brasilien wettbewerbsfähiger ist als die von Ethanol, bietet sie im Vergleich zu anderen Kulturen weniger interessante Preisspannen, was zum Optimismus beiträgt.

    "Solange die Preise nicht steigen, wird niemand Zuckerrohr für eine kluge Investition halten", sagte O'Rourke. "Wir brauchen wirklich höhere Preise, vor allem für die brasilianischen Mühlen, damit sie ihre Zuckerrohranbauflächen und die Zuckerproduktion ausweiten können.”

    Für Thailand, einen weiteren weltweit führenden Zuckerproduzenten und -exporteur, wird eine Steigerung der Zuckerproduktion im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert. Nach der katastrophal schlechten Ernte des Vorjahres wurden die aktuellen Produktionsaussichten jedoch eher als eine kurzfristige Erholung und nicht als nachhaltigen Trendwechsel angesehen.

    Die derzeitige globale Versorgungslage wurde durch den Ausfall der Zuckerproduktion in der Europäischen Union, dem weltweit größten Lieferanten von Rübenzucker, um fast eine Million Tonnen zusätzlich belastet.

    Ein milder Winter, gefolgt von einem extrem heißen und trockenen Sommer, schuf ein stressiges Umfeld für die Rübenernte. Die Situation wurde jedoch durch eine Plage des Gelben Rübenvirus noch verschärft, die wahrscheinlich mit dem jüngsten EU-Verbot von Neonicotinoid-Insektiziden zusammenhängt, die für das Bienensterben verantwortlich gemacht werden. Zwar wurden tolerantere und schädlingsresistentere Pflanzenzüchtungen entwickelt, doch waren diese noch nicht verfügbar, so dass Analysten davon ausgingen, dass den europäischen Zuckerrübenerzeugern noch schwierige Ernten bevorstehen.

    Chart-Check

    Laut Sunil Kumar Dixit, technischer Chefstratege bei SKCharting.com, zeigen uns die Charts optimistische Signale. Ungeachtet des Rückgangs im März ist der Markt mit dem Anstieg des Frontmonats für Zucker-Futures in New York auf 20,70 Cents auf dem besten Weg, das wichtige Bullen-Ziel von 21,25 Cent auf dem Vier-Stunden-Chart zu erreichen, so Dixit. Er fügt hinzu:

    "Damit sind wir auf dem besten Weg zu einer Rückkehr des bullischen Intraday-Kanals, das verbessert die Chancen auf einen Aufwärtstrend in den kommenden Sitzungen in Richtung des nächsten Ziels von 21,70."

    Dixit bemerkte außerdem, dass der 50-EMA (Exponential Moving Average) auf dem Vier-Stunden-Chart weiterhin eine Art Schutzwall für Rohzucker bildet.

    "Für die Fortsetzung der bullischen Welle ist nur ein Verharren über der Marke von 20,70 erforderlich. Und das ist aktuell ja bereits eingetroffen."

    ***

    Haftungsausschluss: Barani Krishnan verwendet eine Reihe von unterschiedlicher Ansichten die nicht unbedingt mit seinen eigenen übereinstimmen, um vielseitige Argumente in seine Analyse von Märkten einfließen zu lassen. Aus Gründen der Neutralität präsentiert er bisweilen konträre Ansichten und Marktvariablen. Er hält keine Positionen in den Rohstoffen und Wertpapieren, über die er schreibt.

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