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Zwiespältige Stimmung in den USA: Allzeithochs an der Börse, aber Sorgen im Alltag

Veröffentlicht am 26.01.2024, 14:23

Die US-Aktienmärkte eilen von Rekord zu Rekord, während im Schatten dieser Erfolgsgeschichte eine geteilte Stimmung unter den Amerikanern gärt. Während die Wall Street jubelt, schauen viele Durchschnittsbürger mit besorgtem Blick auf ihre finanzielle Zukunft. Eine aktuelle Umfrage von Axios, einer politisch linken Website, und The Harris Poll bringt das Dilemma auf den Punkt: Die Wirtschaftslage wird kritisch betrachtet, und Präsident Biden trägt den Unmut vieler Bürger. Doch was steckt wirklich hinter dieser Diskrepanz?

In den letzten Wochen haben die US-Aktienmärkte scheinbar die Schwerkraft überwunden und eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Doch inmitten dieses finanziellen Jubels spiegelt sich eine zwiespältige Realität wider – die des durchschnittlichen Amerikaners, der mit Sorgen um seinen Geldbeutel zu kämpfen hat.

Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage von Axios Vibes in Zusammenarbeit mit The Harris Poll lassen aufhorchen. Fast vier von zehn Amerikanern bezeichnen ihre finanzielle Situation als prekär. Die Vibes-Serie von Axios, die als Seismograf für die Stimmungslage der Nation gilt, zeigt ein deutliches Unbehagen über den Arbeitsmarkt und die wirtschaftlichen Bedingungen.

Um dieser gespaltenen Realität gerecht zu werden, haben wir einen Blick auf den zusammengesetzten Index für die Verbraucherstimmung geworfen, der sich auf die Daten der University of Michigan und des Conference Board stützt. Überraschend bleibt die Kluft zwischen den rosigen wirtschaftlichen Erwartungen an der Börse und den trüben Realitäten im Alltag bestehen, und das trotz der Rekordstände am Aktienmarkt.

Erwartungen minus aktuelle Bedingungen (kombiniert)

Was erklärt diese Diskrepanz? Ein Blick auf die steigenden Kreditkosten zeigt, dass diese unmittelbare Auswirkungen auf die Lebensrealität der Amerikaner haben. Der zusammengefasste Stimmungsindex und die Erwartungen sind weit von ihren Höchstständen entfernt, während die Kreditkosten aufgrund der entschiedenen Maßnahmen der Federal Reserve spürbar gestiegen sind.

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Zusammengesetzte Verbraucherindizes

Doch könnte der anhaltende Triumphzug an der Börse eine rettende Brücke für die finanziell besorgten Amerikaner darstellen? Obwohl der durchschnittliche Haushalt nur zögerlich in die Welt der Finanzmärkte investiert, verfolgen Medien gebannt die Rekordjagd an der Wall Street. Ein möglicher Silberstreif am Horizont könnte eine verbesserte Verbraucherstimmung sein, die zu erhöhten Ausgaben führen und somit das Wirtschaftswachstum beflügeln könnte.

Vertrauen vs. private Konsumausgaben (PCE)

Doch die Herausforderungen sind nicht zu übersehen. Die anhaltend hohen Zinssätze und die weitgehend erschöpften Ersparnisse der Verbraucher könnten die positiven Auswirkungen auf die Stimmungsbesserung begrenzen. Auch wenn die Aktienmärkte derzeit auf Wolke Sieben schweben, basiert ein Großteil dieses Höhenflugs auf der Annahme, dass die Federal Reserve die Zinsen senken wird, um für mehr monetäre Liquidität zu sorgen.

Wenn die Märkte der Fed vorgreifen

Der letzte Absatz ist in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung. Wir haben bereits darüber gesprochen, wie die Fed in den letzten zehn Jahren das "Pawlowsche Experiment" genutzt hat, um Investoren zu konditionieren. Hier ein Zitat:

Die klassische Konditionierung (auch bekannt als Pawlowsche Konditionierung oder Reaktionskonditionierung) bezeichnet ein Lernverfahren, bei dem ein starker Reiz (z. B. Nahrung) mit einem zuvor neutralen Reiz (z. B. einer Glocke) kombiniert wird. Pawlow entdeckte, dass den Hunden, wenn er den neutralen Reiz einführte, in Erwartung des starken Reizes der Speichel herunterlief, auch wenn dieser (nämlich die Nahrung) zu dem Zeitpunkt nicht vorhanden war. Dieser Lernprozess ergibt sich aus einer psychologischen "Kopplung" von Reizen.

Im Jahr 2010 führte der damalige Fed-Vorsitzende Ben Bernanke den "neutralen Stimulus" auf den Finanzmärkten ein, indem er den Aufgaben der Fed ein "drittes Mandat" hinzufügte - die Schaffung eines "Vermögenseffekts".

"Dieser Ansatz hat in der Vergangenheit zu einer Lockerung der finanziellen Bedingungen geführt und scheint auch jetzt wieder zu wirken. Die Aktienkurse sind gestiegen, und die langfristigen Zinssätze gesunken, als die Anleger begannen, diese zusätzlichen Maßnahmen zu antizipieren. Lockerere finanzielle Bedingungen werden das Wirtschaftswachstum fördern. So werden beispielsweise niedrigere Hypothekenzinsen das Wohnen erschwinglicher machen und mehr Hausbesitzern die Möglichkeit zu einer Refinanzierung geben. Niedrigere Zinsen für Unternehmensanleihen werden Investitionen fördern. Und höhere Aktienkurse werden den Wohlstand der Verbraucher steigern und ihr Vertrauen stärken, was wiederum die Ausgaben ankurbeln kann. Höhere Ausgaben werden zu höheren Einkommen und Gewinnen führen, die das Wirtschaftswachstum in einem positiven Kreislauf weiter unterstützen werden."

Damit die Konditionierung funktioniert, muss auf den "neutralen Reiz", wenn er eingeführt wird, der "starke Reiz" folgen, damit die "Kopplung" abgeschlossen ist. Als die Fed ihre "QE-Runden" (neutraler Reiz) einführte, stieg der Aktienmarkt (starker Reiz).

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Diese Analyse stimmt auch bei Zinssenkungen durch die Fed. Die nachstehende Abbildung stellt den Zinserhöhungszyklus der Fed und die Verkleinerung und Ausweitung ihrer Bilanz der Entwicklung des S&P 500 gegenüber. Seit 2008 hat die Fed die Anleger durch ihre Botschaften darauf trainiert, auf liquiditätssteigernde Maßnahmen zu reagieren.

In der Vergangenheit haben die Märkte in Zeiten geldpolitischer Straffung korrigiert, was auch zu erwarten war. Diesmal sind die Marktteilnehmer der Fed jedoch zuvorgekommen, um die Umkehr der geldpolitischen Straffung vorwegzunehmen.

Fed Funds + Bilanz im Vergleich zum S&P 500

Auch wenn in der Vergangenheit bereits über die Auswirkungen der Bilanzveränderungen der Fed auf die Märkte debattiert wurde, besteht hier eine sehr hohe Korrelation, was vermuten lässt, dass es sich nicht um einen Zufall handelt. Diese Korrelation erklärt die Kontrolle der Fed über die Finanzmärkte.

Fed-Bilanz vs Aktienmarkt 2009-heute

Der Einfluss der Fed auf die Märkte lässt sich aus einer aktuellen Umfrage der BofA unter professionellen Managern über den "größten Treiber der Aktienkurse im Jahr 2024“ ablesen. Obwohl die Fundamentaldaten und die Unternehmensgewinne an erster Stelle stehen sollten, nannten 52 % "die Fed". Da aber die "Liquidität" von der Fed kontrolliert wird, waren es in Wirklichkeit 59 %.

Wichtigste Treiber der Märkte

Das verdeutlicht, wie die Märkte Allzeithochs erreichen können, obwohl der Durchschnittsamerikaner kaum oder gar nicht am Marktgeschehen beteiligt ist.

Ein enger Markt

Ein weiteres Thema, das im Zusammenhang mit dem Breakout des Marktes auf ein neues Allzeithoch untersucht werden sollte, ist die geringe Beteiligung an dieser Rallye. Die nachstehende Grafik zeigt die einzelnen Marktsektoren des S&P 500, angepasst auf 100 per Januar 2021. Ich habe jeden Sektor dem S&P 500 selbst gegenübergestellt. Während der Gesamtmarkt in der Tat neue Allzeithochs erreicht, ist dies nur die Folge eines einzigen Sektors - Technologie.

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S&P 500 Sektoren

Während der Technologiesektor in einem abgeschwächten wirtschaftlichen Umfeld seine Erträge steigern kann, hat die Marktliquidität im letzten Jahr nur einer Handvoll von Aktien nachgejagt. Bis Ende 2023 erzielte der nach Marktkapitalisierung gewichtete S&P 500-Index eine doppelt so hohe Rendite wie der gleichgewichtete Index.

Der Grund dafür ist, dass die Top 10 Werte im Index mehr als 30 % aller Mittelzuflüsse in passive Indizes auf sich vereinen.

S&P 500

2024 setzt sich dieser einseitige Trend fort. In den Medien beherrscht das Thema "künstliche Intelligenz" die Schlagzeilen.

Renditen

Vor dem Hintergrund, dass Mega-Caps eine sichere Anlagemöglichkeit für große Vermögensverwalter darstellen und der Großteil des erwarteten Gewinnwachstums von diesen Unternehmen kommen wird, ist es nicht ungewöhnlich, dass wir erneut eine Divergenz beobachten.

Auch wenn solche Divergenzen langfristig nicht tragbar sind, könnte sich der jüngste Höhenflug fortsetzen, da der FOMO-Effekt - die Angst, etwas zu verpassen - die Auswirkungen von Fundamentaldaten und Bewertungen überwiegt. Bedenkt man, dass der Kursanstieg von 24 % im Jahr 2023 vor allem auf die Ausweitung der Multiples zurückzuführen war, besteht nun die Gefahr, dass die aktuellen Bewertungen den hohen Erwartungen nicht gerecht werden, wenn sich nicht ein entsprechendes Gewinnwachstum einstellt.

Die Unternehmensgewinne sind das Zünglein an der Waage

Die Wirtschaftstätigkeit bestimmt die Umsätze und damit letztlich die Gewinne der Unternehmen. Daher ist ein Widererstarken des Vertrauens der Verbraucher in die Wirtschaft der Schlüssel zur Stützung der Allzeithochs im Markt. Das Hauptproblem für den Durchschnittsamerikaner ist der Rückgang ihrer Ersparnisse und Löhne und der Anstieg der Kreditkosten.

S&P 500 vs Löhne & Rücklagen

Was den meisten Ökonomen und Mainstream-Analysten entgeht, ist, dass die Wirtschaft zwar robust bleibt, dies aber eine Funktion der massiven Erhöhung der Defizitausgaben ist.

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Das Problem und der Grund, warum die Amerikaner so negativ in Bezug auf die Wirtschaft sind, besteht darin, dass die Defizitausgaben die Wirtschaft zwar vor einer Rezession bewahren, aber nur vorübergehend sind und den Wohlstand des Durchschnittsamerikaners nicht steigern.

Steuereinnahmen und -ausgaben des Bundes vs. BIP

Das Problem für den Markt besteht darin, dass die geldpolitischen Impulse, die aus dem Stimulus 2020, dem Anti-Inflationsgesetz und dem CHIP-Gesetz resultieren, zwar weiterhin die Wirtschaftstätigkeit stützen, der Rest der Wirtschaft sich jedoch verlangsamt. Letztlich wird sich dies in einem Rückgang der relativ hohen Gewinnerwartungen niederschlagen, die bereits rückläufig sind.

Gewinnschätzungen

Da das Gewinnwachstum in den meisten Sektoren aufgrund der Konjunkturabschwächung stagniert, könnte jedes Risiko, das sich auf die Gewinnentwicklung der wenigen marktbestimmenden Aktien auswirkt, erheblich sein. Angesichts der hohen Bewertungen kann jede Enttäuschung oder, schlimmer noch, eine mögliche Rezession zu einer erheblichen Neubewertung des Marktes führen.

Bewertungen weichen vom langfristigen Wachstumstrend ab

Der Höhenflug des Marktes auf neue Rekordstände ist zunächst bullish zu werten und dürfte zu weiteren Kursgewinnen führen. Die wichtige Botschaft ist jedoch, dass Anleger nicht vergessen sollten, dass sowohl die Wirtschaftslage als auch der Markt nach wie vor mit erheblichen Risiken behaftet sind.

Eine geringe Beteiligung am Markt funktioniert gut - bis sie nicht mehr funktioniert.

Das Problem bei dieser Aussage ist, dass es schwierig ist, zu erkennen, wann eine Veränderung eintritt oder bereits eingetreten ist. Wie bei jeder Investition entwickeln sich Marktrisiken immer "zunächst langsam, dann passiert aber alles ganz plötzlich".


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Aktuelle Kommentare

...wie man sieht, ist Geld auch keine Lösung für die Probleme dieser Welt
Sehr gute Analyse 👍..
Vielen Dank für diese Analyse, Konditionierung scheint mir durchaus ein schlüssiges Argument. Es ist interessant, dass sich die amerikanische und deutsche Stimmung, was die Menschen und Indizes anbelangt, sehr gleichen, wobei man feststellen muss, dass der DAX eindeutig in Korrelation zum S&P steht. M- und S-DAX sind aus technischer Sicht schon aussagekräftiger. Die Risiken spielen m.E.n. aber momentan keine Rolle, was man als ein nicht gerade gutes Vorzeichen betrachten dürfte.
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