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Der Wirtschaftskalender - Die 5 wichtigsten Themen der kommenden Woche

Veröffentlicht am 28.07.2019, 11:44
© Reuters.
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Investing.com - In einer Woche, die hektisch werden dürfte, wird eine Reihe der größten Zentralbanken Anpassungen an der Geldpolitik vornehmen, von denen die Federal Reserve Entscheidung der Höhepunkt werden dürfte. Auf dem Kalender stehen auch noch Handelsgespräche, der US-Beschäftigungsreport für Juli, das BIP aus der Eurozone und eine neuerliche Flut von Unternehmensergebnissen, wie unter anderem vom iPhone-Hersteller Apple.

Hier sind die wichtigsten Dinge, die man für einen informierten Start in die neue Handelswoche wissen sollte.

1. Federal Reserve Entscheidung

Es wird weithin damit gerechnet, dass die Fed zum ersten Mal in mehr als zehn Jahren die Zinssätze senken wird, wenn sie am Mittwoch über die Geldpolitik entscheidet. Die Geldmärkte haben eine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt eingepreist, nachdem Mitte des Monats die Spekulationen auf eine höhere Absenkung um einen halben Prozentpunkt hochgekocht waren, die aber wieder abgeflaut sind.

Die Zentralbank ist wiederholter Kritik durch Präsident Donald Trump ausgesetzt gewesen, wegen ihrer Zinserhöhungen und dem andauernden Abbau ihrer Bilanzsumme. Trump glaubt, diese Maßnahmen bremsen das Wachstum aus.

Der Abbau der Bilanzsumme, auch als quantitative Verknappung bekannt, soll im September auslaufen, aber mit nur noch einem Monat bis dahin, wieso warten? Viele Fed-Mitglieder sind wenig erbaut, dass zwei geldpolitische Instrumente -- Zinssätze und Bilanzsumme -- in die entgegengesetzte Richtung arbeiten.

2. BoE, BoJ Sitzungen

In einer an Zentralbanksitzungen vollen Woche wird die Bank of England den Erwartungen nach, ihren Leitzinssatz stehen lassen, wenn sie am Donnerstag zur Geldpolitik tagt, da die Notenbanker abwarten, bis sich der Staub vom Brexit gelegt hat.

Die Investoren werden sich die Einschätzung der Notenbank zum Konjunkturabschwung in Großbritannien genau anschauen und wie die Bank im Fall eines harten Brexits unter dem neuen Premierminister Boris Johnson reagieren könnte.

Das Pfund ist seit Mai um mehr als 5% gefallen, zum Großteil wegen der Ängste vor einem abrupten Brexit ohne Übergangsabkommen. Johnson liegt nach weniger als einer Woche im Amt schon jetzt mit Brüssel im Streit, nachdem er dazu aufrief, das Austrittsabkommen umzuschreiben und schwor, Großbritannien unbeachtlich des Verhandlungsstands am 31. Oktober aus der EU zu führen.

Die Bank of Japan wird den Erwartungen nach, bei ihrer geldpolitischen Entscheidung am Dienstag, alles beim Alten lassen. Sie könnte sich aber stärker darauf festlegen, die Zinsen auch in Zukunft im Keller zu lassen. Dass die Europäische Zentralbank in der letzten Woche entschieden hatte, ihre Geldpolitik unverändert zu lassen, gibt der BoJ etwas Spielraum, inmitten der neuen Tendenz unter den Zentralbanken der Welt zu einer Lockerung der Geldpolitik.

3. Handelsgespräche

Die Handelsgespräche zwischen den USA und China sollen am Dienstag wiederaufgenommen werden, wenn der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin nach Schanghai reisen werden. Der stellvertretende Ministerpräsident Liu He soll den Erwartungen nach das chinesische Verhandlungsteam leiten.

Als Trumps Kampagne für einen Wiederwahl in 2020 noch nicht in vollem Gange ist und die Wall Street sich auf Rekordhöhen befindet, mag Trump nicht allzu viel Druck zu dem 'großen schönen Deal' fühlen, den er versprochen hat, aber die Märkte werden zumindest etwas sehen wollen.

Die vorangegangenen Gesprächsrunden waren im Mai zusammengebrochen und Trump hatte den Zollsatz auf Importe aus China im Wert von 200 Mrd USD im Jahr von 10% auf 25% angehoben und angedroht, gegen weitere Produkte im Wert von 300 Mrd USD einen Zoll von 25% zu verhängen.

4. US-Beschäftigungsreport

In einer mit Konjunkturdaten reich gefüllten Woche dürfte der US-Beschäftigungsreport für Juli im Rampenlicht stehen, der dem Durchschnitt der Vorhersagen nach, die Schaffung 160.000 neuer Jobs zeigen soll, was eine Verlangsamung gegenüber dem Stellenwachstum von 224.000 im Juni wäre. Die Arbeitslosenquote soll auf 3,6% sinken, während beim durchschnittlichen Stundenlohn mit einer Zunahme um 0,2% gegenüber dem Vormonat und um 3,2% im Jahresvergleich gerechnet wird.

Für die Marktbeobachter wird es in dieser Woche auch neue US-Zahlen zum verarbeitenden Gewerbe, dem Außenhandel, den sich in Schwebe befindlichen Wohnungsverkäufen, den Individualeinkommen und dem Verbrauchervertrauen geben. Der Großteil der Daten wird nach der Fed-Sitzung erscheinen und klarmachen, ob ein Zinsschritt tatsächlich notwendig gewesen war, als die Investoren die Geldpolitik im Rest des Jahres zu erahnen suchen.

Ansonsten wird erwarten, dass Daten aus der Eurozone am Mittwoch zeigen werden, dass sich das Wachstum im zweiten Quartal verlangsamt hat, während ein Inflationsreport vom gleichen Tag zeigen soll, dass die Inflation unter dem Zielwert der EZB von knapp unter 2% verharrt ist.

5. Unternehmensergebnisse

Investoren können sich auf eine weitere Welle von US-Unternehmensergebnissen in dieser Woche einstellen, als 170 Unternehmen aus dem S&P 500 ihre Quartalsberichte vorlegen werden, unter ihnen Apple, General Electric (NYSE:GE), Spotify (NYSE:SPOT), Qualcomm (NASDAQ:QCOM), Verizon (NYSE:VZ), General Motors (NYSE:GM) und ExxonMobil (NYSE:XOM).

Apples Gewinn vom dritten Bilanzquartal dürfte im Fokus stehen, als die Investoren sehen wollen, ob sich die Verkaufszahlen von Mobiltelefonen angesichts des anhaltenden Handelskonflikts verbessert haben, besonders in China. Apple hatte im letzten Quartal berichtet, dass die Verkäufe im Quartal gegenüber dem Vorjahr um 5% gefallen sind, vor allem wegen des schwachen Geschäfts in China, wo die Verkaufszahlen um 17% fielen.

Das Dienstleistungsgeschäft des Technologiegiganten, das geholfen hat, die Gewinnzahlen aufzuhübschen, dürfte ebenfalls unter genauer Beobachtung stehen.

Apples (NASDAQ:AAPL) Aktie ist in diesem Jahr um 33% gestiegen und beendete den Handel am Freitag 207,74 USD.

-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.

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