Investing.com - Während die Weltwirtschaft lahmt und Anleger nach sicheren Häfen suchen, rückt ein alter Bekannter wieder in den Fokus: Gold. Doch diesmal sind es nicht nur traditionelle Faktoren wie geopolitische Unsicherheiten oder die Inflation, die den Preis des Edelmetalls weiter in die Höhe treiben könnten. Laut einer aktuellen Analyse von Citi steht eine entscheidende Wende bevor, die das Potenzial hat, den Goldpreis 2025 auf neue Höchststände zu katapultieren. Im Mittelpunkt dieser Prognose stehen börsengehandelte Fonds, besser bekannt als ETFs, die sich auf Gold spezialisieren.
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Ein Ende des De-Stockings?
In den vergangenen Jahren hatten viele Gold-ETFs ihre Bestände reduziert – ein Prozess, der auch als „De-Stocking“ bekannt ist. Zwischen November 2020 und Mai 2024 wurden rund 930 Tonnen Gold aus diesen Fonds abgezogen. Doch nun, so die Analysten von Citi, könnte dieser Trend eine dramatische Kehrtwende erleben.
„Wir glauben, dass der mehrjährige Zyklus der Gold-ETF-Abflüsse nun sein Ende erreicht hat“, schreiben sie in ihrer jüngsten Notiz. Sie erwarten, dass die Abflüsse aus den Gold-ETFs beendet sind und wir uns stattdessen auf eine Phase von Netto-Zuflüssen zubewegen. Citi prognostiziert, dass 2025 etwa 275 Tonnen Gold wieder in diese ETFs fließen könnten. Diese Umkehr könnte den Goldmarkt erheblich beeinflussen, zumal andere Faktoren, die traditionell für Preissteigerungen verantwortlich sind, an Bedeutung verlieren.
Warum ETF-Zuflüsse entscheidend sind
Gold-ETFs sind Finanzinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, in Gold zu investieren, ohne physisch das Edelmetall zu besitzen. Stattdessen kaufen sie Anteile an einem Fonds, der das Gold für sie hält. Diese Fonds haben in der Vergangenheit eine Schlüsselrolle in Goldbullenmärkten gespielt. Die massiven Zuflüsse in Gold-ETFs während der Finanzkrise und der darauffolgenden Erholung beispielsweise trugen wesentlich zum Preisanstieg bei.
Doch warum sind gerade jetzt die Zuflüsse in Gold-ETFs so wichtig? Citi weist darauf hin, dass andere traditionelle Preistreiber, wie die Nachfrage aus China oder die Käufe von Zentralbanken, in den kommenden Monaten schwächer ausfallen könnten. Gleichzeitig könnten potenzielle Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed) und eine steigende Marktvolatilität das Interesse an Anlagen wie Gold weiter unterstützen. „ETF-Zuflüsse werden in einem Umfeld, in dem andere Nachfragequellen schwächer werden, eine entscheidende Rolle spielen“, erklären die Rohstoffexperten der Bank.
3.000 Dollar pro Unze in Sicht?
Die Analysten von Citi gehen sogar so weit zu prognostizieren, dass der Goldpreis bis Mitte 2025 auf 3.000 Dollar pro Unze steigen könnte – ein Niveau, das noch nie erreicht wurde. „Wir sehen ein erhebliches Aufwärtspotenzial für Gold, das durch erneute ETF-Zuflüsse beflügelt werden könnte“, heißt es in der Mitteilung.
Interessant ist auch die Einschätzung von Citi zur Rolle der ETF-Nachfrage im Verhältnis zur gesamten Goldproduktion. Während der Anteil dieser Nachfrage 2024 noch bei bescheidenen 1 % liegen könnte, erwartet die Bank, dass er 2025 auf 7-7,5 % ansteigen wird. „Obwohl dieser Anteil im Vergleich zu anderen Nachfragequellen wie Schmuck oder staatlichen Käufen gering erscheint, ist es dennoch eine signifikante Veränderung“, so die Experten.
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