Investing.com -- Der Goldpreis stieg am Dienstag im europäischen Handel leicht an und erholte sich damit von einem holprigen Jahresbeginn, als die Märkte im Vorfeld der Veröffentlichung wichtiger US-Inflationsdaten in dieser Woche die Erwartungen einer baldigen Zinssenkung durch die US-Notenbank neu bewerteten.
Das gelbe Metall fiel in der vergangenen Woche deutlich unter die Marke von 2.050 Dollar je Feinunze und reagierte damit auf die Erholung des Dollar. Starke Arbeitsmarktdaten nährten die Unsicherheit, ob die US-Notenbank Fed in der Lage sein wird, ihre Politik frühzeitig zu lockern.
Der Goldpreis befindet sich seit gestern Nachmittag im Erholungsmodus, als Gewinnmitnahmen beim Dollar einsetzten und dieser von seinem Dreiwochenhoch zurückfiel. Dennoch bleibt das gelbe Metall deutlich unter den im Dezember erreichten Höchstständen.
Der Spot-Goldpreis stieg um 0,2 % auf 2.032,91 Dollar je Feinunze, während der Gold-Future mit Fälligkeit im Februar um 0,3 % auf 2.038,85 Dollar je Feinunze zulegte.
US-Inflationsdaten im Fokus
Vor der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex am Donnerstag blieben die Händler stark auf den Dollar fixiert. Für Dezember wird mit einem leichten Inflationsanstieg gerechnet, was der US-Notenbank zusammen mit den starken Zahlen zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft mehr Raum gibt, die Zinsen für längere Zeit höher zu halten.
In der Folge wurden die Erwartungen an baldige Zinssenkungen etwas zurückgeschraubt, so dass Gold einen Teil der im Dezember erzielten Gewinne wieder abgeben musste. Das gelbe Metall beendete das Jahr mit einem Plus von 10 %.
Auch Fed-Vertreter wiesen Erwartungen auf eine baldige Zinssenkung zurück. Der Präsident der Fed von Atlanta, Ralph Bostic, sagte, dass die Inflation immer noch deutlich über dem Ziel der Fed von 2 % liege und er daher für die nächste Zeit eine straffe Zinspolitik befürworte.
Bostic rechnet zwar weiterhin mit einer Zinssenkung im Jahr 2024, stellte aber nur eine Senkung um rund 50 Basispunkte in Aussicht - deutlich weniger als von den Märkten erwartet.
Auch die Wetten darauf, dass die Fed bereits im März mit Zinssenkungen beginnt, wurden von den Händlern etwas zurückgenommen. Laut dem Fedwatch-Tool der CME rechnen Händler nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 59,4 % für eine Zinssenkung im März, gegenüber 64 % am Montag und 70,7 % vor einer Woche.
Längerfristig höhere Zinssätze verheißen nichts Gutes für Gold, da sie die Opportunitätskosten einer Investition in das zinslose gelbe Metall in die Höhe treiben.
Dollarstärke und China-Daten dominieren Kupferpreis
Unter den Industriemetallen bewegten sich die Preise für Kupfer am Dienstag unter dem Druck des starken Dollars nur leicht. Im Vorfeld wichtiger Konjunkturdaten aus China, dem größten Importeur des roten Metalls, hielten sich die Händler mit Käufen zurück.
Kupfer-Futures mit Fälligkeit im März verteuerten sich um 0,2 % auf 3,8288 Dollar je Pfund. In der ersten Woche des Jahres 2024 waren sie um mehr als 2 % gefallen.
Neben den US-Daten liegt der Fokus in dieser Woche auf den chinesischen Inflations-- und Handelszahlen für Dezember, die am Freitag veröffentlicht werden. Der weltgrößte Kupferimporteur dürfte seine Disinflation im Dezember fortgesetzt haben, während die Handelsaktivitäten - insbesondere die Exporte - ebenfalls rückläufig gewesen sein dürften.
Trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Schwäche blieben Chinas Kupferimporte jedoch über weite Strecken des Jahres 2023 erstaunlich stabil. Ob sich dieser Trend im Dezember fortgesetzt hat, dürften die Daten am Freitag zeigen.