Investing.com -- Der Goldpreis konsolidierte sich im europäischen Frühhandel am Donnerstag oberhalb der 2.030 Dollar-Marke. Für den Kupferpreis ging es dagegen steil bergab. Die US-Inflation hat sich im April zwar erneut abgeschwächt, blieb aber relativ stabil, was der Federal Reserve genug Munition für eine restriktive Haltung gibt.
In den USA stieg die Inflation im April etwas langsamer als prognostiziert, lag aber weiterhin deutlich über dem langfristigen Ziel der Fed. Auch auf Monatsbasis stieg die Inflation erwartungsgemäß an, was darauf hindeutet, dass der Preisdruck im Land nach wie vor hoch ist.
Gold reagierte gemäßigt auf die Daten. Denn die Investoren setzen weiterhin darauf, dass die Zinsen in den USA länger auf einem höheren Niveau bleiben werden. Die Aussicht auf eine Konjunkturabschwächung in den USA hielt das gelbe Metall jedoch bei einer stetigen Nachfrage nach sicheren Häfen über der 2.000 Dollar-Marke.
Die Märkte taxieren zudem die Wahrscheinlichkeit auf nahezu 100 %, dass die Fed mit den Zinserhöhungen fertig ist. Die Futures-Preise der Fed-Funds deuten auf eine Pause im Juni hin. Die Inflation hält sich aber hartnäckig, so dass die Händler ihre Erwartungen an Zinssenkungen in diesem Jahr zurückschrauben.
Spot-Gold rückte um 0,1 % auf 2.032,11 Dollar je Unze vor, während der Gold-Future um 0,1 % auf 2.038,40 Dollar je Unze anstieg.
Auch wenn die Aussicht auf eine längere Phase höherer US-Zinsen für Gold und andere zinslose Anlagen ein negatives Vorzeichen ist, kann das gelbe Metall dennoch von der steigenden Nachfrage nach sicheren Häfen profitieren, da die hohen Zinsen und die verhältnismäßig hohe Teuerung auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen in diesem Jahr hindeuten.
Auch andere Edelmetalle zeigten sich am Donnerstag weitgehend stabil. Die Futures für Platin und Silber bewegten sich um weniger als 0,1 % in die eine oder andere Richtung.
Der Dollar fiel nach den Inflationsdaten deutlich, ebenso wie die US-Renditen.
Die Aussicht auf eine Konjunkturabschwächung lastete derweil schwer auf den Kupferpreisen, die nach den Preisdaten vom Mittwoch um 1,7 % sanken, bevor sie sich etwas stabilisierten.
Der Kupfer-Future erholte sich um 0,1 % auf 3,8518 Dollar je Pfund und notierte damit knapp über dem tiefsten Stand seit vier Monaten.
Anzeichen eines schleppenden Wirtschaftswachstums in China belasteten in dieser Woche ebenfalls das rote Metall. So zeigten Handelsdaten, dass die chinesischen Einfuhren im April stärker als erwartet gesunken waren. Die Rohstoffnachfrage im weltweit größten Kupferimporteur blieb trotz der Aufhebung der Anti-COVID-Maßnahmen schwach.
Auch die Inflationsdaten aus China enttäuschten, was die These einer schleppenden Nachfrage in China weiter untermauerte.