Investing.com - Der Goldpreis ist im bisherigen Handelsverlauf heute leicht gestiegen und kann sich in der Nähe eines 3-Wochen-Hochs behaupten. Die Märkte gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed bald ihren Zinshöchststand erreicht haben wird und richten ihre Aufmerksamkeit auf die anstehenden Inflationsdaten.
Die Aussicht auf ein mögliches Ende des aktuellen Zinserhöhungszyklus der Fed hat die Anleger dazu veranlasst, dem US-Dollar in Scharen den Rücken zu kehren und sich anderen zinssensiblen Anlagen zuzuwenden, insbesondere Aktien und Rohstoffen.
Diese Entwicklung kommt wiederum Gold zugute: Der Goldpreis notiert derzeit 0,1 % höher bei 1.934,59 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Abteilung der New York Mercantile Exchange NYMEX gehandelte Gold-Future ebenfalls 0,1 % höher bei 1.939,60 USD je Feinunze notiert.
Die Schwäche des US-Dollar bot dem gelben Edelmetall ebenfalls Unterstützung. Der Dollar liegt heute auf dem niedrigsten Stand seit zwei Monaten.
US-Inflationsdaten und Juli-Zinserhöhung stehen im Fokus
Die Märkte warten nun weitgehend auf die wichtigen Daten zum US-amerikanischen Verbraucherpreisindex für Juni. Dank sinkender Benzinpreise dürfte die Gesamtinflation im vergangenen Monat zurückgegangen sein, während der Kerninflationsindex voraussichtlich stabil geblieben ist.
In ihren jüngsten Äußerungen bekräftigten die Fed-Vertreter, dass die US-Notenbank zwar kurz vor dem Erreichen ihres Zinshöchststandes stehe, die Zinsen aber in nächster Zeit noch steigen dürften. Längerfristig werden die US-Zinsen voraussichtlich hoch bleiben.
Obwohl die Aussicht auf ein mögliches Ende des Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank den Goldpreis in die Höhe getrieben hat, dürften weitere Kursgewinne des gelben Edelmetalls begrenzt sein, da die Opportunitätskosten erhöht bleiben.
In dieser Woche stehen weitere Fed-Mitglieder im Mittelpunkt, darunter der Leiter der Minneapolis Fed, Neel Kashkari, und die Leiterin der Cleveland Fed, Loretta Mester.
Kupfer zwischen schwachen Wachstumsaussichten und China-Wetten
Der Kupferpreis hat sich im heutigen Handel kaum bewegt, nachdem er aufgrund von Befürchtungen, dass höhere Zinssätze die Industrietätigkeit weltweit beeinträchtigen könnten, unter Druck geraten war.
Die Aussicht auf eine steigende Nachfrage in China, dem weltweit größten Kupferimporteur, und ein schwacher Dollar trugen jedoch dazu bei, dass die Preise für das wichtige Industriemetall nicht deutlich nachgaben.
Derzeit können sich die Kupfer-Futures bei 3,7737 Dollar pro Pfund stabilisieren.
Das von der Kommunistischen Partei Chinas unterstützte Medienorgan China Securities Journal berichtete heute, dass Peking wahrscheinlich die Konjunkturmittel erhöhen wird, um die Wirtschaft zu stützen.
Der Bericht folgt auf eine Reihe schwacher Wirtschaftsdaten aus China, die auf eine Verlangsamung des Wirtschaftsaufschwungs nach der Corona-Krise hindeuten, was wiederum die Kupferpreise belastet hat.
Durch weitere Konjunkturmaßnahmen, insbesondere für den Immobiliensektor, wird jedoch erwartet, dass die chinesische Wirtschaft und damit auch die Kupfernachfrage angekurbelt werden.