Investing.com - Einem Bericht des Analysehauses Wood Mackenzie zufolge könnte der im Zuge der Energiewende zu erwartende Rückgang der Ölnachfrage dazu führen, dass das schwarze Gold bis 2050 auf 10 Dollar pro Barrel fällt.
Die Voraussetzung hierfür wäre, dass der Welt die Elektrifizierung des Energiemarktes gelänge und die Ziele des Pariser Abkommens, die Erderwärmung bis 2050 auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, erreicht werden, schrieb die Forschungs- und Beratungsgruppe im Bereich Energie und erneuerbare Energien in einer am Donnerstag vorliegenden Studie.
Nach dem von Wood Mackenzie aufgestellten Szenario für eine beschleunigte Energiewende würde der Energiemarkt bis 2050 zunehmend elektrifiziert und die umweltschädlichsten Energieträger wie Öl verdrängen.
Die Ölnachfrage könnte in diesem Szenario bis 2050 um 70 Prozent gegenüber dem heutigen Stand zurückgehen. Ab 2023 würde in diesem Szenario der Nachfragerückgang einsetzen und sich danach rasch beschleunigen.
Dem Bericht zufolge könnten die Ölpreise in einen "endgültigen Niedergang" übergehen. Die Nordseesorte Brent könnte demnach bis 2030 auf 37 bis 42 Dollar pro Barrel fallen.
Bis 2040 könnte der Ölpreis laut Wood Mackenzie sogar auf 28 bis 32 Dollar pro Barrel sinken, bevor er im Jahr 2050 auf 10 bis 18 Dollar pro Barrel rutscht.
Mit 71,38 Dollar erreichte der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent Anfang März den höchsten Stand seit Januar 2020. Die Verluste aus dem Corona-Crash im März/April hat der Ölpreis damit wieder wettgemacht. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus auf knapp 29 Prozent. Gleiches gilt für die US-Sorte West Texas Intermediate, die sich im Preis in den ersten vier Monaten des neuen Jahres um satte 30 Prozent verteuert hat.
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