von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis legte am Dienstagmorgen in Asien moderat zu, doch die steigenden Covid-19-Fallzahlen in Europa werfen Fragen zur Kraftstoffnachfrage auf. Die USA erwägen außerdem die Freigabe von Rohölreserven und eine Erhöhung des Ölangebots, um die steigenden Benzinpreise einzudämmen.
Die Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden gegen 03:48 MEZ um 0,96% höher zu 82,88 US-Dollar gehandelt, während die Futures auf die US-Leitsorte WTI um 0,83% auf 80,41 USD stiegen.
Europa befindet sich mitten in der vierten Corona-Welle. Um den Anstieg der Neuinfektionen zu stoppen, erließ Österreich einen landesweiten Lockdown für Ungeimpfte. Auch China, der weltweit führende Ölimporteur, kämpft weiterhin gegen seinen jüngsten Covid-Ausbruch.
"Im Zuge des wachsenden Drucks auf US-Präsident Joe Biden, die strategische Erdölreserve (SPR) anzuzapfen, um die steigenden Benzinpreise einzudämmen, ist der Rohölpreis gefallen. Auch neue Reisebeschränkungen in Europa beeinträchtigten die Stimmung", schrieben die Analysten der ANZ in einer Notiz.
Andere Anleger argumentierten jedoch, dass die Auswirkungen der potenziellen Freigabe der SPR auf den Markt temporär sein werden.
"Die erwartete SPR-Freigabe ist zu diesem Zeitpunkt weitgehend im Markt eingepreist. Wenn die Zeit vergeht und kein Öl auf den Markt kommt, werden die Preise wahrscheinlich steigen", sagte Rebecca Babin, Energiehändler von CIBC Private Wealth Management, gegenüber Reuters.
Letzte Woche senkte auch die Organisation erdölexportierender Länder ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage im vierten Quartal um 330.000 Barrel pro Tag (bpd) gegenüber der Prognose vom Oktober.
Die Nachfrage ist rückläufig, während das Angebot voraussichtlich weiter steigen wird. US-Energieunternehmen hatten letzte Woche das dritte Mal in Folge mehr Öl- und Erdgasbohrplattformen in Betrieb, und Rystad Energy glaubt, dass die US-Schieferproduktion im Dezember voraussichtlich das Vor-Covid-Niveau von 8,68 Millionen bpd erreichen wird.
Die Investoren warten jetzt auf die Daten zu den US-Rohölvorräten, die das American Petroleum Institute (API) heute noch veröffentlichen wird.
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