von Peter Nurse
Investing.com - Die Rohölpreise stiegen am Dienstag aufgrund von Anzeichen einer Erholung der Weltwirtschaft, obwohl in den nächsten Monaten voraussichtlich zusätzliches Angebot an den Markt kommen wird.
Um 16.44 Uhr MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 3,75% höher zu 60,85 USD gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 3,28% auf 64,17 USD stieg. Beide Kontrakte waren am Montag um rund 4% gefallen.
Die US-RBOB-Benzin-Futures stiegen um 1,6% auf 1,9922 USD pro Gallone.
Am Dienstagmorgen hatte der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex die Erholung in Chinas Dienstleistungsgewerbe bestätigt, als er auf 54,3 hereinkam, seinem höchsten Wert seit Dezember, und damit deutlich über der 50-Punkte-Marke lag, die Wachstum von Kontraktion trennt.
Er folgt in den Fußstapfen ähnlicher US-Daten vom Montag, wo der Dienstleistungsindex ein Allzeithoch erreichte und am Freitag ein glänzender Beschäftigungsreport erschienen war.
Dies hat dazu beigetragen, dass der Markt das Treffen der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten, zusammen als OPEC+ bekannt, in der vergangenen Woche in den Hintergrund gedrängt hat. Die Mitgliedsstaaten hatten auf diesem beschlossen, dass sie die Produktion im Mai 350.000 Barrel pro Tag anheben werden und sie im Juni weitere 350.000 Barrel erhöhen und im Juli noch einmal 400.000 Barrel an den Markt zurückzubringen wollen.
Bleiben wir auf der Angebotsseite. In dieser Woche sollen in Wien indirekte Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran beginnen, um das Nuklearabkommen zwischen Teheran und den Weltmächten von 2015 wiederzubeleben, was die Aufhebung der Sanktionen gegen den iranischen Energiesektor zur Folge haben könnte.
"Während ein Durchbruch beim heutigen Treffen und die rasche Aufhebung von US-Sanktionen unwahrscheinlich ist, scheinen sich die Gespräche in die richtige Richtung für die eventuelle Aufhebung von Sanktionen zu bewegen“, schrieben die Analysten von ING (AS:INGA) in einem Forschungsbericht.
"Wir glauben jedoch, dass die Lagerbestände trotz des zusätzlichen Angebots der OPEC+ und der höheren iranischen Produktion in diesem Jahr weiter fallen werden, sodass all dies die Aussicht auf höhere Preise im Laufe des Jahres kaum beeinträchtigen dürfte."
Weiterhin von Interesse dürften die Daten zu den US-Rohölvorräten sein, die das American Petroleum Institute im Laufe des Tages noch veröffentlichen wird.
Zu den Einzelunternehmen. Der britische Ölriese BP (LON:BP) (NYSE:BP) gab am Dienstag bekannt, dass er sein Nettoverschuldungsziel von 35 Milliarden US-Dollar etwa ein Jahr früher als erwartet erreicht hat, ein Ergebnis, zu dem die Gewinne im Handelsgeschäft, das robuste Tagesgeschäft und die starke Rallye der Rohölpreise beigetragen haben.