Investing.com - Der Ölpreis geriet im bisherigen Handelsverlauf unter Druck, nachdem unerwartet heiße US-Inflationsdaten Zweifel an der Intensität zukünftiger Zinssenkungen aufkommen ließen.
Trotz dieses Rückgangs dürfte der Preis für das „schwarze Gold“ seine zweite Handelswoche in Folge mit einem Plus abschließen. Bedenken hinsichtlich potenzieller Versorgungsunterbrechungen im Nahen Osten hielten die Risikoaufschläge am Markt aufrecht. Gleichzeitig beobachteten die Märkte die Auswirkungen des Hurrikans Milton auf die US-Ölproduktion, nachdem der Sturm über Florida hinweggezogen war.
Derzeit verliert Brent-Öl 0,5 % auf 78,93 Dollar pro Barrel, während WTI um 0,6 % auf 74,38 Dollar pro Barrel fällt.
Heiße Inflationsdaten dämpfen Zinssenkungswetten
Die jüngsten US-Inflationsdaten (Verbraucherpreisindex) haben den Dollar gestützt und den Abwärtsdruck auf die Ölpreise verstärkt. Die unerwartet hohen Inflationszahlen schürten Bedenken, dass die Federal Reserve (Fed) das Tempo ihrer Zinssenkungen langsamer gestalten könnte.
Die Erwartung, dass die Zinssätze in den USA für längere Zeit auf einem hohen Niveau bleiben könnten, hat Sorgen über eine gedämpfte Wirtschaftstätigkeit genährt, was wiederum die Nachfrage im weltweit größten Ölverbraucher beeinträchtigen könnte.
Zudem verstärkten Daten, die einen unerwartet hohen Anstieg der US-amerikanischen Rohöllagerbestände zeigen, die Bedenken über eine sinkende Nachfrage. Dennoch hatten diese Entwicklungen in dieser Woche nur begrenzte Auswirkungen auf die Ölpreise.
In den USA bleibt der Markt auch auf die Auswirkungen des Hurrikans Milton auf die Ölproduktion fokussiert, auch wenn der Sturm die wesentliche Ölinfrastruktur im Golf von Mexiko weitgehend verschont hat.
Per Saldo dürfte der Ölpreis diese Woche um 1 % bis 1,8 % zulegen und damit die zweite aufeinanderfolgende Woche mit einem Plus abschließen.
Die Sorgen über eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas stützten den Ölmarkt zusätzlich. Die anhaltenden Auseinandersetzungen mit der Hamas und der Hisbollah belasten weiterhin die geopolitische Lage.
Israel führte in dieser Woche intensive Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon durch und verschlechterte damit die Aussichten auf eine baldige Deeskalation, obwohl Berichte darauf hindeuten, dass die Hisbollah einen Waffenstillstand anstrebt.
Die Märkte befürchten, dass eine Eskalation des Konflikts, insbesondere falls Israel iranische Ölanlagen angreifen würde, zu erheblichen Störungen der Ölversorgung im Nahen Osten führen könnte.
Daneben richtete sich der Blick der Märkte auch auf die Konjunkturmaßnahmen des weltweit größten Ölimporteurs China. Die Ende September angekündigten Maßnahmen hatten weitgehend enttäuscht. Peking plant nun, am Samstag weitere fiskalische Stimulierungsmaßnahmen bekannt zu geben, um das Wirtschaftswachstum zu unterstützen.