Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Preis für Erdöl legte am Mittwoch zu. Vorausgegangen war ein unerwarteter Rückgang der US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche. Die Zuwächse wurden jedoch durch die marktseitigen Erwartungen einer weiteren kräftigen Zinserhöhung durch die Fed gedämpft.
Dennoch konnten die Ölmärkte am Dienstag aufgrund von Spekulationen, wonach China seine strikte Null-Covid-Politik bis März 2023 aufweichen will, kräftige Gewinne verzeichnen.
Daten des American Petroleum Institute (API) zeigten, dass die US-Rohölvorräte in der Woche bis zum 28. Oktober um 6,5 Millionen Barrel abgenommen haben. Ölmarktbeobachter hatten mit einem Anstieg der Reserven in Höhe von 267.000 Barrel gerechnet. In der Vorwoche wurden 4,5 Millionen Barrel Rohöl eingelagert.
Die Zahlen lassen auf einen ähnlichen Rückgang bei den offiziellen Regierungsdaten hoffen, die später am Tag veröffentlicht werden.
Nach API-Daten bleibt die Rohölnachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt trotz des Drucks durch die steigende Inflation und die hohen Zinssätze stabil.
So hat sich insbesondere die Nachfrage nach Benzin in den USA in den letzten Monaten erholt, nachdem die Preise von ihren Rekordhöhen zurückgegangen sind. Die in dieser Woche bislang veröffentlichten Konjunkturdaten deuten ebenfalls auf eine gewisse Robustheit der US-amerikanischen Wirtschaft hin.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl stieg im frühen asiatischen Handel um 0,4 % auf 95,05 USD pro Barrel, während es für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI um 0,7 % auf 88,98 USD pro Barrel nach oben ging. Beide Kontrakte stiegen diese Woche in der Hoffnung, dass sich die chinesische Nachfrage in den kommenden Monaten verbessern wird.
Aus China kamen derweil Dementi, dass eine Lockerung der strikten Null-Covid-Politik in Betracht gezogen werde. Die schwindende Nachfrage in China aufgrund einer Reihe von Corona-Lockdowns in diesem Jahr belastete die Rohölpreise stark. Steigende Zinssätze in den USA und anderen großen Volkswirtschaften dämpfen die Wirtschaftstätigkeit und die Rohölnachfrage.
Viele Anleger warten jetzt auf weitere Details zum Abschluss der Fed-Sitzung im Laufe des Tages. Es wird allgemein erwartet, dass die Zentralbank die Zinssätze um 75 Basispunkte anheben wird. Darüber stehen etwaige Kommentare zu einem möglichen Kurswechsel unter genauer Beobachtung der Marktteilnehmer.
Der Ölpreis bekam diese Woche auch durch bullische Signale seitens der OPEC Unterstützung. Der Ölverbund prognostiziert, dass die globale Ölnachfrage viel später als erwartet ein Plateau erreichen wird. Die OPEC versicherte auch, dass sie bereit sei, die Preise bei Bedarf durch weitere Produktionskürzungen zu stützen.