Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis konnte sich am Mittwochmorgen in Asien erholen. Gestern musste er jedoch den fünften Tag in Folge einen Rückgang hinnehmen. Die Prognose für den Kraftstoffverbrauch bleibt weiterhin ungewiss, da die restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung des weltweiten Anstiegs der Corona-Fälle auch das Verkehrsaufkommen auf einem niedrigen Niveau halten.
Der Brent Öl-Future kletterte um 0,07 % auf 69,08 USD bis 5:01 Uhr MEZ, nachdem er am Dienstag noch um 0,7 % gefallen war. Für den WTI-Future ging es um 0,11 % auf 66,41 USD aufwärts, nachdem er am Tag zuvor um 1 % gefallen war.
„Die Ölnachfrage im Juli war aufgrund der Verlangsamung im chinesischen Industrie- und Retail-Segment, den Überschwemmungen sowie der schweren Überlastung der Häfen und der staatlichen Maßnahmen gegen die Importquote privater Raffinerien ziemlich schwach“, schrieb Henning Glorystein, Leiter Energie der Eurasia Group in einem Kommentar.
„In Indien sind die wirtschaftlichen Folgen des schweren Corona-Ausbruchs zu Beginn dieses Jahres immer noch in der Wirtschaft und beim Verbraucherverhalten zu spüren“, so Glorystein weiter. Die Folgen führten sogar so weit, dass Indien, der drittgrößte Importeur von Öl, damit begann, Teile seiner strategischen Ölreserven an staatliche Raffinerien zu verkaufen.
Das American Petroleum Institute (API) hatte am Dienstagabend mitgeteilt, dass die Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 13. August um 1,163 Millionen Barrel gesunken seien. Ölmarktbeobachter hatten mit einem Abbau von 1,259 Millionen Barrel gerechnet, nach einem Rückgang von 816.000 Barrel in der Woche zuvor.
Die Anleger warten jetzt auf die Daten zum Rohölverbrauch der U.S. Energy Information Administration (EIA), die noch heute bekanntgegeben werden.
In ihrem Bericht zur monatlichen Bohrleistung schreibt die EIA, dass die US-Schieferölproduktion im September voraussichtlich auf 8,1 Millionen Barrel pro Tag steigen wird. Das wäre der höchste Wert seit April 2020.
Unterdessen belastete ein starker Dollar die Rohstoffe auf breiter Front, wobei insbesondere Metalle und Gold im speziellen „genauso fragil“ sind wie Öl, schrieb ANZ Research in einem Kommentar.
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