Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Rohölpreise fielen am Montag aufgrund von Anzeichen extremer Volatilität an den Aktienmärkten, ausgelöst durch sorglose Kleinanleger, die Befürchtungen schürten, dass Risikoanlagen im Allgemeinen heißlaufen könnten, insbesondere im Hinblick auf die kurzfristigen Herausforderungen durch die Covid-19 Pandemie.
Gegen 17.35 Uhr verbilligte sich der Preis für die US-Sorte WTI um 0,3% auf 52,10 Dollar je Barrel, während der Preis für die Nordseesorte Brent um 0,1% auf 55,22 Dollar je Barrel sank. Beide Rohölsorten lagen jedoch deutlich oberhalb der Tagestiefs.
Der Preis für Benzin RBOB stiegen um 0,6% auf 1,5535 Dollar pro Gallone.
Ökonomen sprechen inzwischen offen über die Wahrscheinlichkeit einer Double-Dip-Rezession in Europa und Japan als Folge der steigenden Coronavirus-Fallzahlen. Darüber hinaus schüren die Lockdowns in Hebei und anderen Regionen Chinas Befürchtungen über den Nachfragepfad des größten Ölimporteurs der Welt.
Trotz des Pullbacks deutet eine Reihe von Faktoren darauf hin, dass sich der Markt in einer soliden Verfassung befindet. Daten von Bloomberg zeigten, dass die schwimmenden Rohölbestände, die durch den letztjährigen Nachfrageeinbruch in die Höhe schossen, als sich die Lagertanks an Land füllten, auf den niedrigsten Stand seit über 10 Monaten zurückgegangen sind und nur noch 15 Millionen Barrel über dem Niveau vor der Pandemie liegen. Darüber hinaus kehrt der übliche Aufschlag für Spot-Lieferungen gegenüber den Futures-Preisen in gewohnte Bereiche zurück. Der Kalenderspread zwischen dem Frontmonats-Futures und dem Zweitmonats-Kontrakt für Brent weitete sich über Nacht in London auf 20 Cent aus.
Eine Umfrage von Petro-Logistics deutet auch darauf hin, dass die Produktion der Organisation erdölexportierender Länder im Januar zurückgehen wird, wobei Nigeria, Libyen und der Irak die größten Rückgänge aufweisen. Die Exporte aus Libyen haben unter der vorübergehenden Besetzung wichtiger Anlagen durch Sicherheitskräfte gelitten, die angeblich ausstehende Lohnzahlungen fordern. Die Legitimität solcher Forderungen ist schwer zu beurteilen. Petro-Logistics schätzt, dass die Exporte aus der OPEC in diesem Monat bisher um durchschnittlich 808.000 Barrel pro Tag gesunken sind.
Das Risiko einer Übertreibung am Ölmarkt nach den Wochen, in denen Händler sich in das Narrativ eines globalen Wirtschaftsaufschwungs eingekauft hatten, ist etwas zurückgegangen, nachdem die Daten der Commodity Futures Trading Commission am Freitag einen Rückgang der spekulativen Netto-Longpositionen auf den niedrigsten Stand seit November zeigten.