NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre zur Wochenmitte erlittenen Verluste deutlich ausgeweitet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 90,29 US-Dollar. Das waren 2,57 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 3,46 Dollar auf 82,13 Dollar. Der WTI-Preis erreichte damit das tiefste Niveau seit Mitte Oktober. Rohöl der Sorte Brent war so günstig wie zuletzt Ende Oktober.
Seit Beginn der Woche ist der Preis für Rohöl aus der Nordsee gefallen. Zuletzt hatten unter anderem Berichte über die Wiederinbetriebnahme eines Abschnitts der Druschba-Ölpipeline, der größten Rohölleitung Europas, die Ölpreise unter Druck gesetzt.
Am Donnerstag rückten zudem Nachfragesorgen verstärkt in den Fokus. So habe unter anderem ein stärkerer US-Dollar die Ölpreise belastet, hieß es von Marktbeobachtern. Der Dollar legte im Handel mit anderen Währungen zu, was das in Dollar gehandelte Öl teurer machte und die Nachfrage bremste.
Außerdem wurde auf eine Konjunkturprognose der US-Großbank JPMorgan (NYSE:JPM) verwiesen, in der für das kommende Jahr eine Rezession in den USA prognostiziert wird. Eine schwache Konjunkturentwicklung in der größten Volkswirtschaft der Welt würde die Nachfrage nach Rohöl belasten.
Schließlich merkten Beobachter an, dass China weiterhin mit steigenden Covid-Fällen zu kämpfen habe. Das Land ist ein bedeutender Importeur von Rohöl.