Von Gina Lee
Investing.com - Die Ölpreise haben ihre Gewinne am Mittwoch weiter ausgebaut und sind den sechsten Tag in Folge gestiegen.
Gegen 08:16 Uhr MEZ notierte der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent um 0,19 % höher bei 78,82 Dollar und sein amerikanisches Pendant stieg um 0,11 % auf 76,06 Dollar pro Barrel.
Einige Anlageklassen, wie etwa Öl und Aktien, konnten die Verluste von Ende November wieder wettmachen, als die Omikron-Variante des Coronavirus für Turbulenzen an den Märkten sorgte.
Nachdem in Großbritannien und Frankreich jedoch vorerst keine weiteren Corona-Beschränkungen zu erwarten sind, schöpfen die Anleger nun neue Hoffnung. Mit der nachlassenden Sorge um die Auswirkungen auf die Konjunktur haben sich die Händler wieder in Risikoanlagen gestürzt.
Allerdings hat Omikron zu Personalengpässen geführt, die über das Weihnachtswochenende in den USA Tausende von Flugausfällen verursachten.
Gestützt wurden die Ölpreise auch durch drei Ölproduzenten, die ihre Ölproduktion aufgrund von Wartungsarbeiten und Stilllegungen von Ölfeldern drosselten.
Die am Dienstag vom the American Petroleum Institute veröffentlichten Daten zur Rohölversorgung in den USA ergaben einen Rückgang der Ölreserven um 3,1 Millionen Barrel in der Woche bis zum 24. Dezember. Die von Investing.com befragten Ölmarktbeobachter hatten einen Abbau um 3,23 Millionen Barrel vorhergesagt, während in der Vorwoche ein Rückgang um 3,67 Millionen Barrel verzeichnet wurde.
Die Händler warten nun gespannt auf die US-Lagerdaten der U.S. Energy Information Administration, die später am Tag veröffentlicht werden.
Russland dürfte derweil sein im Mai gesetztes Ziel, die Ölproduktion auf das Niveau vor der Pandemie zu bringen, aufgrund fehlender Reservekapazitäten nicht erreichen, könnte dies aber nach Ansicht von Analysten und Branchenexperten zu einem späteren Zeitpunkt schaffen.
Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak hatte erklärt, dass die Fördermenge im Mai voraussichtlich das Niveau von vor der Pandemie erreichen wird, d. h. etwa 11,33 Millionen Barrel Öl und Gaskondensat pro Tag (bpd).
Die Anleger warten nun auf das OPEC+-Treffen am 4. Januar, auf dem der Ölverbund entscheiden wird, ob die geplante Produktionssteigerung von 400.000 Barrel pro Tag im Februar fortgesetzt werden soll.
Bei der letzten Sitzung hatte sich die OPEC+ trotz Omikron für eine Produktionserhöhung im Januar ausgesprochen.
Die Erschließung des größten iranischen Ölfeldes, Azadegan, soll nach Angaben des iranischen Ölministeriums bis Mitte 2023 abgeschlossen sein. Das Feld ist für eine Gesamtproduktion von 320.000 Barrel pro Tag (bpd) ausgelegt.
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