Investing.com - Die Ölfutures standen am Montag unter Druck, nachdem Daten hereingekommen waren, die zeigten ,dass die chinesischen Rohölimporte im Mai rückläufig gewesen sind, was sich in Sorgen über eine fallende weltweite Nachfrage eingereiht hat.
An der ICE Futures Exchange in London gab Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Juli um 23 US-Cent oder 0,36% nach und wurde am Morgen in Europa zu 63,08 USD das Fass gehandelt.
Am Freitag war Brent auf 60,94 USD abgesackt, ein Niveau wie es seit dem 15. April nicht mehr beobachtet worden war, bevor es wieder in die Gewinnzone drehte und mit einem Aufschlag von 1,28 USD oder 2,06% zu 63,31 USD aus dem Handel ging.
Amtliche Zahlen vom Montag hatten gezeigt, dass die chinesischen Rohölimporte im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 11,0% auf 23,24 Millionen Tonnen gefallen sind
Der Handelsbilanzüberschuss des Landes st von 34,2 Milliarden USD im April auf 59,2 Milliarden USD im letzten Monat angestiegen, während ein Überschuss von 45,0 Milliarden USD prognostiziert worden war.
Die chinesischen Exporte sind im Vergleich mit dem Vorjahr um 2,5% gefallen, während die Importe um 17,6% eingebrochen sind und sich damit noch schlechter entwickelt haben, als die Prognosen eines Rückgangs um 10,7% vermuten ließen.
Eine Abschwächung der Binnennachfrage lässt vermuten, dass Erholung breiter Teile der Wirtschaft fragil geblieben ist und möglicherweise neue Konjunkturmaßnahmen der Regierung benötigt.
Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal so langsam wie seit sechs Jahren nicht mehr gewachsen, war zu Spekulationen Anlass gab, dass die Führung weitere Konjunkturmaßnahmen ergreifen muss, um die Wirtschaft in einer Schwächephase wieder anzukurbeln.
Die asiatische Nation ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und war in der Vergangenheit der Motor der Nachfrage.
Ansonsten hat sich der New York Mercantile Exchange US-Rohöl zur Lieferung im Juni um 38 US-Cent oder 0,65% verbilligt und wurde zu 58,75 USD das Fass gehandelt.
An der Nymex war der Preis für ein Fass Öl am Freitag mit 56,83 USD auf sein niedrigstes Niveau seit dem 28. Mai gefallen, bevor um 1,13 USD oder 1,95% in die Höhe sprang und den Handel zu 59,13 USD abschloss.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitagabend mitgeteilt, dass die Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um 4 auf 642 gesunken ist. Der Fall markiert die 26. Woche mit einer rückläufigen Anzahl von Bohrplattformen.
Die Marktteilnehmer haben in den letzten Monaten der Anzahl der Fördertürme ihre Aufmerksamkeit zugewendet, um Anzeichen auf eine Verringerung des Angebots an Rohöl im Markt früh entdecken zu können.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI bei 4,33 USD das Fass, verglichen mit 4,18 USD zu Handelsschluss am Freitag.
An den Devisenmärkten lag der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, zuletzt auf 96,29 und damit nicht weit von seinem Hoch vom Freitag von 96,95 entfernt.
Die amerikanische Währung hat sich weiter reger Nachfrage erfreut, nachdem ein über den Erwartungen ausgefallener Arbeitsmarktbericht die Erwartungen auf eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve noch in diesem Jahr bestärkt hatte.
Wie das US-Arbeitsministerium meldete, hat die US-Wirtschaft im Mai mit 280.000 neuen Arbeitsplätzen die Prognosen der Ökonomen auf einen Zuwachs von 220.000 Stellen übertroffen.
Die guten Zahlen haben Ansichten Glaubwürdigkeit verliehen, dass die Wirtschaft sich auf gutem Wege befindet, sich von einem schwachen ersten Quartal zu erholen und die Fed daher beginnen könnte auf ihrer Sitzung im September die Zinsen heraufzusetzen.
Unterdessen haben die Märkte die Entwicklung der Gespräche zwischen Griechenland und seinen internationalen Gläubigern im Auge behalten.
Über das Wochenende hat der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras gedrängt, "schnell" andere Wirtschaftsreformen vorzulegen, damit die Verhandlungen in dieser Woche fortgesetzt werden können.
Athen hatte am Freitag die Rückzahlung einer wichtigen Schuldentranche an den Internationalen Währungsfonds aufgeschoben, nachdem Tsipras die Reformvorschläge der EU als "absurd" abgetan hatte.