Investing.com - Die Rohölfutures sind am Freitag tief gefallen, da der US-Dollar sich gefestigt hat und die Ängste über einen möglichen griechischen Schuldenausfall zugenommen haben.
An der ICE Futures Exchange in London brach der Preis von Brent zur Lieferung im Januar auf ein Sitzungstief von 62,34 USD das Fass ein, bevor er zuletzt mit einem Abschlag von 1,247 USD oder 1,93% zu 63,02 USD fixiert wurde. Über die Woche gesehen haben die Ölfutures auf Brent in London um 1,35 USD oder 2,51% an Wert verloren.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist am Freitag um 0,11% auf zu Handelsschluss 94,32 gestiegen und hat damit das Fünfwochentief von 93,30 aus der vorangegangenen Sitzung hinter sich gelassen.
Der Index hat die Woche dennoch um 1,02% im Minus beendet, sein dritter Wochenverlust in Folge, da die Investoren ihre Erwartungen auf höhere Zinsen in den USA nach hinten verlegt haben, zum Ausgang der Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve.
Unterdessen haben die Investoren weiter die Entwicklungen rund um die Gespräche zwischen Griechenland und seinen internationalen Gläubigern im Auge, inmitten wachsender Sorgen, dass das Land zahlungsunfähig und aus der Eurozone gedrängt werden könnte.
Griechenland läuft die Zeit davon, bevor es am 30. Juni eine Kreditrückzahlung über 1,5 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds leisten muss. Zur gleichen Zeit werden die verbleibenden 7,2 Milliarden Euro des 240 Milliarden Euro schweren Rettungspakets seiner internationalen Gläubiger zu Ende des Monats auslaufen
Alle 27 Mitglieder der Europäischen Union werden am Montag einem Dringlichkeitsgipfel beiwohnen, auf dem Griechenland eine letzte Möglichkeit erhalten wird, den Staatsbankrott noch einmal abzuwenden. Sollte kein Deal erreicht werden, würde die in einem Zahlungsausfall Griechenlands und damit dessen Ausschluss aus der Eurozone münden.
Ansonsten ist an der New York Mercantile Exchange der Preis von US-Rohöl zur Lieferung im August um 85 US-Cent oder 1,48% abgesackt und lag am Ende der Woche auf 59,97 USD das Fass. In dieser Woche sind die Ölfutures in New York um 36 US-Cent oder 0,71% gefallen.
Die US-Ölfutures blieben nachgefragt nachdem das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) am Freitagabend mitgeteilt hatte, dass die Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um 4 auf 631 gesunken ist. Es handelt sich um den 28. wöchentlichen Rückgang in Folge.
Die Marktteilnehmer haben in den letzten Monaten der Anzahl der Fördertürme ihre Aufmerksamkeit zugewendet, um Anzeichen auf eine Verringerung des Angebots an Rohöl im Markt früh entdecken zu können.
Die US-Energieinformationsbehörde hatte am Mittwoch gemeldet, dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 2,7 Millionen Fass auf 467,9 Millionen Fass gefallen sind. Es handelt sich um die siebente Woche in Folge mit einem Rückgang.
Unterdessen stand der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI zu Handelsende am Freitag auf 3,05 USD das Fass, verglichen mit 4,68 USD in der vorangegangenen Woche.
In der kommenden Woche werden Minister aus der Eurozone in Brüssel am Montag Gespräche zur Krise in Griechenland abhalten. Die Investoren werden sich außerdem auf die genau verfolgten Berichte zu dem produzierenden Gewerbe in den USA und dem Immobilienmarkt konzentrieren.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 23. Juni
In China sind die Märkte aufgrund des Drachenschiff-Festivals geschlossen.
Führende Politiker aus Europa werden in Brüssel zu einem Dringlichkeitsgipfel zusammentreffen, um über das Rettungspaket für Griechenland zu diskutieren, dass am 30. Juni auslaufen wird.
Die USA veröffentlichen nichtamtliche Zahlen zu den Weiterverkäufen von Wohnimmobilien.
Dienstag, den 23. Juni
China veröffentlicht den vorläufigen Wert des HSBC Index zum produzierenden Gewerbe.
In den USA werden Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Güter, dem produzierenden Gewerbe und den Umsätzen mit neu fertiggestellten Wohnungen herausgegeben.
Später gibt das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten heraus.
Mittwoch, den 24. Juni
In der Eurozone veröffentlicht das Ifo Institut sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft.
Die USA legen sowohl revidierte Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal, als auch ihren wöchentlichen Report zu den Ölvorräten vor.
Donnerstag, den 25. Juni
Die GfK-Gruppe legt einen Bericht zum Geschäftsklima in Deutschland vor.
Die USA veröffentlichen ihren Wochenbericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld, sowie Daten zu den Konsumausgaben.
Freitag, den 26. Juni
Die USA runden die Woche mit revidierten Zahlen zur Verbraucherstimmung ab.