Investing.com - Die Rohölfutures sind am Dienstag leicht angestiegen, während die Marktteilnehmer auf die neuen wöchentlichen Daten zu den Rohölvorräten und Raffinerieprodukten in den USA warten, um die Stärke der Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt abschätzen zu können. Die Ölhändler warten auf eine entscheidende OPEC-Tagung in Wien am Ende der Woche.
An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich US-Rohöl zur Lieferung im Juli um 52 US-Cent oder 0,86% und wurde in am US-amerikanischen Vormittag zu einem Preis von 60,72 USD das Fass gehandelt, nachdem es zuvor auf mit Tageshoch von 60,84 USD auf seinen höchsten Stand seit dem 21. Mai gestiegen war.
Am Vortag hatte der Preis an der Nymex um 10 US-Cent oder 0,17% nachgelassen und lag bei Handelsschluss auf 60,20 USD das Fass, da ein stärkerer US-Dollar den Preis belastet hat.
Das American Petroleum Institute wird im Laufe des Tages seinen Bericht zu den Ölvorräten publizieren, während der am Mittwoch erscheinende Regierungsbericht zu den Rohölvorräten zeigen könnte, dass diese in der Woche zum 29. Mai um 2,0 Millionen Fass zurückgegangen sind.
Dem Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) nach, ist die Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um 13 auf 646 gesunken. Der Rückgang markiert die 25. Woche in Folge mit fallender Bohraktivität und ist der größte Fall seit vier Wochen.
Die Marktteilnehmer haben in den letzten Monaten der Anzahl der Fördertürme ihre Aufmerksamkeit zugewendet, um Anzeichen auf eine Verringerung des Angebots an Rohöl im Markt früh entdecken zu können.
Außerdem legte Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im Juli an der ICE Futures Exchange in London um 57 US-Cent oder 0,87% auf 65,45 USD das Fass zu. Am Montag war der Preis von in London gehandeltem Brent um 68 US-Cent oder 1,04% auf zu Handelsende 64,88 USD gefallen.
Es wird allgemein erwartet, dass die Organisation Erdölexportierender Länder bei ihrem Treffen am Freitag die angestrebte Produktionsmenge konstant über 30 Millionen Fass am Tag halten wird, trotz Sorgen über ein reichliches weltweites Angebot.
Der Spread zwischen den Rohölkontrakten auf Brent und WTI stand bei 4,73 USD das Fass, verglichen mit 4,68 USD zu Handelsschluss am Montag.
In den Devisenmärkten ist der Dollar auf ein neues Zwölfeinhalbjahreshoch gegenüber dem Yen geklettert, vor dem Hintergrund von Spekulationen, dass die Fed sich auf dem Weg befinde, die Zinsen im September anzuheben. Der USD/JPY Kurs erreichte mit zwischenzeitlich 125,06 seinen höchsten Stand seit November 2002, bevor er sich auf 124,61 zurückgezogen hat.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag mit 97,36 nicht weit von seinem Fünfwochenhoch von 97,88 entfernt, auf das er in der letzten Woche geklettert war.
Die amerikanische Währung erfreute sich in den jüngsten Handelssitzungen einer regen Nachfrage, da die Anzeichen, dass die Wirtschaft nach der Wachstumsdelle im ersten Quartal wieder an Schwung gewinnt, für eine Zinserhöhung im Laufe des Jahres sprechen.
Im Laufe des Tages werden die USA Zahlen zu den Auftragseingängen für Fabrikgüter im April vorlegen. Die Marktteilnehmer warten zudem auf einen Beschäftigungsbericht, der am Ende der Woche erscheinen wird.
Unterdessen hatte Griechenlands Gläubiger am Montagabend mitgeteilt, es sei in den kommenden Tagen noch "viel Arbeit" notwendig, um eine Einigung über die Wirtschaftsreformen zu erreichen, die zu einer Freigabe weiterer Finanzhilfen führen könnte.
Das hochverschuldete Land muss am Freitag eine Rückzahlung über 305 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds leisten. Es hatte jedoch am Freitag gewarnt, es werde nicht in der Lage sein die Rückzahlung zu tätigen, sollte es bis dahin kein Abkommen über Wirtschaftsreformen im Gegenzug für Finanzhilfen erreicht haben.