Investing.com - Die Rohölfutures sind am Montag nach unten gerutscht, da Sorgen über den Zustand der chinesischen Wirtschaft auf den Preisen gelastet hat, während die Investoren die Auswirkungen der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder, die Produktionsmenge auf ihrem derzeitigen Niveau zu belassen, beurteilten.
An der ICE Futures Exchange in London gab Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Juli um 47 US-Cent oder 0,73% nach und wurde in den US-Morgenstunden zu 62,84 USD das Fass gehandelt. Am Freitag war Brent auf 60,94 USD abgesackt, ein Niveau wie es seit dem 15. April nicht mehr beobachtet worden war, bevor es wieder in die Gewinnzone drehte und mit einem Aufschlag von 1,28 USD oder 2,06% zu 63,31 USD aus dem Handel ging.
Amtliche Zahlen vom Montag hatten gezeigt, dass die chinesischen Rohölimporte im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 11,0% auf 23,24 Millionen Tonnen gefallen sind
Der Handelsüberschuss des Landes ist von 34,2 Milliarden USD im April auf 59,2 Milliarden USD im letzten Monat angestiegen, verglichen mit Prognosen auf einen Überschuss von 45,0 Milliarden USD.
Die chinesischen Exporte sind im Vergleich mit dem Vorjahr um 2,5% gefallen, während die Importe um 17,6% eingebrochen sind und sich damit noch schlechter entwickelt haben, als die Prognosen eines Rückgangs um 10,7% vermuten ließen.
Eine Abschwächung der Binnennachfrage lässt vermuten, dass Erholung breiter Teile der Wirtschaft fragil geblieben ist und möglicherweise neue Konjunkturmaßnahmen der Regierung benötigt.
Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal so langsam wie seit sechs Jahren nicht mehr gewachsen, war zu Spekulationen Anlass gab, dass die Führung weitere Konjunkturmaßnahmen ergreifen muss, um die Wirtschaft in einer Schwächephase wieder anzukurbeln.
Die asiatische Nation ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und war in der Vergangenheit der Motor der Nachfrage.
Unterdessen hat die Organisation Erdölexportierender Länder hat am Freitag entschieden für die mindestens sechs weitere Monate die Fördermenge auf 30 Millionen Fass am Tag zu belassen, obwohl es am Markt weiterhin Sorgen über das reichliche weltweite Angebot gibt.
Das Ölkartell sagte, die Produktion könnte sogar über 30 Millionen Fass am Tag liegen, sollte es einen Anstieg der Produktion und der Exporte aus Libyen, dem Irak oder dem Iran geben.
Ansonsten hat sich der New York Mercantile Exchange US-Rohöl zur Lieferung im Juni um 49 US-Cent oder 0,83% verbilligt und wurde zu 58,64 USD das Fass gehandelt. An der Nymex war der Preis für ein Fass Öl am Freitag mit 56,83 USD auf sein niedrigstes Niveau seit dem 28. Mai gefallen, bevor um 1,13 USD oder 1,95% in die Höhe sprang und den Handel zu 59,13 USD abschloss.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitagabend mitgeteilt, dass die Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um 4 auf 642 gesunken ist. Der Fall markiert die 26. Woche mit einer rückläufigen Anzahl von Bohrplattformen.
Die Marktteilnehmer haben in den letzten Monaten der Anzahl der Fördertürme ihre Aufmerksamkeit zugewendet, um Anzeichen auf eine Verringerung des Angebots an Rohöl im Markt früh entdecken zu können.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI bei 4,20 USD das Fass, verglichen mit 4,18 USD zu Handelsschluss am Freitag.