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Silberpreis: Analyst sieht Ende der Korrektur, auch dank Gold

Veröffentlicht am 01.10.2020, 11:37
Aktualisiert 01.10.2020, 17:35
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von Robert Zach  

Investing.com - Silber erhält nach einem starken Preisrückgang auf 22 Dollar je Feinunze im September einen Schub durch höhere Goldpreise und eine steigende industrielle Nachfrage bis zum Jahresende. Das glauben die Analysten von Capital Economics.

"Ein höherer Goldpreis gemeinsam mit der anhaltenden Erholung der industriellen Nachfrage, insbesondere aus China, bedeutet auch, dass der Silberpreis im weiteren Jahresverlauf wahrscheinlich anziehen wird", schrieb das Londoner Forschungsinstitut in einer Notiz.

Anfang August kletterte der Silberpreis mit 29,91 Dollar auf den höchsten Stand seit Februar 2013. Das Jahresplus belief sich bis zu diesem Zeitpunkt auf mehr als 52 Prozent. Der Grund: die Inflationserwartungen in den USA zogen an und in der Folge sackten die US-Realzinsen auf ein Allzeittief. Zur gleichen Zeit markierte der US-Dollar neue Mehrjahrestiefs. 

Exakt diese Dynamik kehrte sich im Laufe der vergangenen zwei Monate teilweise um, so dass der Silberpreis von seinem Höchstständen gut 16 Prozent an Wert verlor. Derzeit rangiert der Silber-Future zur Lieferung im Dezember 2020 in einer Range zwischen 25 Dollar bis 23 Dollar. Der Spot-Silberpreis wurde zuletzt bei 23,60 Dollar gehandelt.

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Das Edelmetall spürt den Abwärtsdruck durch den etwas festeren US-Dollar und einer leichten Erholung bei den realen US-Renditen - dieselben Faktoren, die derzeit den Goldpreis belasten, schrieb Capital-Economics-Rohstoffökonom Samuel Burman.

Dank der höheren Goldpreise und der stärkeren industriellen Nachfrage bis zum Jahresende sei der Silberpreis jedoch auf dem Weg der Erholung, so Burman.

"Alles in allem sollte ein Marktdefizit zusammen mit einem höheren Goldpreis den Silberpreis bis Ende 2020 bzw. Ende 2021 auf 25 Dollar bzw. 27 Dollar pro Unze steigen lassen", schrieb er. "Die Nachfrage nach renditelosen Safe-Hafen-Anlagen wie Gold und Silber dürfte in dem Maße steigen, wie die Realrenditen in den USA wieder leicht nach unten driften. Wir prognostizieren, dass die zehnjährige Nominalrendite in den USA von derzeit 0,70 Prozent bis Ende dieses Jahres auf 0,50 Prozent fallen wird und dass sie 2021 auf diesem Niveau verharren wird. Die Fed hat bereits erklärt, dass sie bis mindestens 2023 eine ultralockere Politik betreiben will und die Inflation über ihr Ziel hinausschießen lässt".

Capital Economics geht davon aus, dass der Goldpreis zum Jahresende bei 2.000 Dollar pro Unze stehen wird. Ausgehend vom derzeitigen Kursniveau entspräche dies einem Aufwärtspotenzial von mehr als 100 Dollar pro Feinunze.

Die Nachfrage nach Silber dürfte sich Anfang nächsten Jahres vollständig auf das Vorkirsenniveau erholen, so Burman.

"Wir gehen davon aus, dass die industrielle Nachfrage nach Silber weiter zunehmen wird, was in erster Linie auf die anhaltenden fiskalischen Anreize in China zurückzuführen ist. Etwa die Hälfte des jährlichen Silberverbrauchs ist auf industrielle Aktivitäten zurückzuführen, und der Silberpreis tendiert dazu, sich weitgehend an die Metallpreise zu orientieren", sagte er. "Darüber hinaus investieren viele Regierungen massiv in grüne Energie, was zu einer höheren Nachfrage nach Solarzellen, die Silberpaste enthalten, führen kann“

Hinzu kommt, dass die weltweite Silberproduktion aufgrund der COVID-19-Restriktionen in diesem Jahr schätzungsweise um 7 Prozent zurückgehen dürfte, fügte Burman unter Verweis auf die Daten des Silver Institute hinzu.

"Ein Teil der Produktion ist bereits wieder in Betrieb genommen worden, aber wir bezweifeln, dass die Produktion in absehbarer Zeit wieder auf das Niveau von 2019 zurückkehren wird. Etwa 40 Prozent des Angebots kommen aus Lateinamerika, insbesondere aus Mexiko und Peru, wo sich das Virus noch immer ausbreitet und wo der Untertagebau es schwierig macht, sich an die Kontaktsperren zu halten. Wenn man Angebot und Nachfrage zusammenrechnet, schätzen wir, dass der Silbermarkt bis 2022 in einem kleinen Defizit bleiben wird", sagte er.

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