von Robert Zach
Investing.com - Die US-Rohöllagerbestände stiegen letzte Woche erneut an, aber mit einem langsameren Tempo als sonst. Zwar fahren die Amerikaner ihren Lockdown schrittweise zurück. Solange die Restriktionen aber nicht vollständig aufgehoben werden, dürften die Ölreserven weiter zunehmen.
Die US-Rohöllagerbestände stiegen in der Woche zum 24. April um 9 Millionen Barrel. Das mag zwar immer noch ein gigantischer Lageraufbau im historischen Vergleich sein, aber geringer als die Zuwächse von 15 Millionen und 19,2 Millionen zu Beginn des Monats.
Am wichtigen Umschlagort in Cushing, Oklahoma, stiegen die Bestände um 3,6 Millionen Barrel auf 63 Millionen Barrel. Damit nähern sie sich der Obergrenze der Lagerkapazität von 76 Millionen Barrel an.
Grund für den langsameren Lageraufbau war die Erholung der Raffinerieaktivität in Erwartung der Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen. Hinzu kam, dass sich die Ölproduktion weiter verlangsamte. Die Produktion ist nun seit ihrem Höchststand im März um 1 Millionen Barrel pro Tag gesunken, und angesichts der niedrigen Ölpreise dürfte es in den kommenden Monaten zu einem weiteren Produktionsrückgang kommen. Die Bestände in der strategischen Ölreserve (SPR) erhöhten sich um 1,2 Millionen Barrel. Diese Zufuhr an Öl resultierte aus einem jüngst geschlossenen Pachtvertrag zwischen dem Energieministerium und einigen US-Ölproduzenten, da der Kongress noch immer keinen Finanzierungsplan für das Auffüllen der SPR genehmigt hat.
Trotz des gestiegenen Raffinerie-Durchsatzes gingen die Benzinvorräte um 3,7 Millionen Barrel zurück. Dies war zum Teil auf eine partielle Wiederbelebung der impliziten Nachfrage um mehr als 500.000 Barrel zurückzuführen. Trotz der leichten Nachfragebelebung liegt diese zu dem Durchschnitt zu dieser Jahreszeit immer noch um etwa 35 Prozent im Jahresvergleich niedriger.
Die Ölpreise bauten als Reaktion auf den Bericht der EIA ihre Erholung weiter aus. Dies war teils auf den weniger starken Lageraufbau zurückzuführen. Solange die Corona-Restriktionen jedoch nicht vollständig aufgehoben werden, dürften die Preise für das schwarze Gold gedämpft bleiben.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent-Öl zur Juni-Lieferung steigt im frühen Handel um 6,55 Prozent auf 24,72 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Juni geht es um 24,64 Prozent nach oben auf 15,39 Dollar.
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