von Gina Lee
Investing.com – Die Ölpreise gaben am Montagmorgen in Asien um mehr als 1% ab. Die Anleger verarbeiten weiterhin das am Wochenende von der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihren Verbündeten (OPEC+) erzielte Abkommen zur Produktionssteigerung.
Die Futures auf die internationale Benchmark Brent notierten um 05:41 MEZ 1,16% niedriger bei 72,74 US-Dollar pro Barrel, während die Futures auf die US-amerikanische Referenzsorte WTI um 1,17% auf 70,72 US-Dollar fielen.Der Kontrakt wurde am 18. Juli auf den 21. September 2021 gerollt.
Gemäß der am Sonntag erzielten Vereinbarung produziert das Kartell ab August 2021 jeden Monat 400.000 Barrel täglich mehr, bis alle Produktionskapazitäten, die aufgrund der Corona-Pandemie vom Markt genommen wurden, wieder aufgebaut wurden. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), der Irak, Kuwait und Russland erhalten im Rahmen der Vereinbarung außerdem höhere Ausgangswerte, an denen ihre Produktionskürzungen ab Mai 2022 gemessen werden.
Die Anleger atmeten erleichtert auf, dass der Streit zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, der das letzte OPEC+-Treffen zum Scheitern gebracht hatte, beigelegt werden konnte. Darüber hinaus wurden auch andere seit langem bestehende Querelen, welche die Einheit des Kartells bedrohten, aus dem Weg geräumt.
"Diese Einigung sollte den Marktteilnehmern Zuversicht geben, dass die Gruppe nicht auf eine unordentliche Trennung zusteuert und den Markt in absehbarer Zeit nicht mit Öl überfluten wird", schrieb RBC Capital Markets in einer Mitteilung.
Der Markt vermied damit auch einen Preiskrieg, der Ähnlichkeiten mit dem Streit zwischen Saudi-Arabien und Russland gehabt hätte, der das schwarze Gold im April 2020 in negative Preisregionen sinken ließ.
Auf der Angebotsseite steht auch der erste iranische Rohölexport von außerhalb des Persischen Golfs und jenseits der Straße von Hormus auf dem Radar der Investoren. Die Lieferung werde von Jask im Golf von Oman ablegen, sagte Vahid Maleki, der Direktor des Jask Oil Terminals.
In der Zwischenzeit nehmen Covid-19-Infektionen mit der Delta-Variante weiter zu und trüben die Aussichten für die Kraftstoffnachfrage ein, da einige Länder, darunter Australien und Südkorea, wieder restriktive Maßnahmen zur Eindämmung der jüngsten Ausbrüche einführten. Großbritannien meldete am Samstag die höchste tägliche Covid-19-Fallzahl seit Januar 2021, bevor England am 19. Juli die meisten Restriktionen aufhob.
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