Intels Fertigungsanlagen stellen großes Risiko für Qualcomm-Aktie dar, sagt Baird

EditorEmilio Ghigini
Veröffentlicht am 23.09.2024, 12:48
INTC
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Am Montag behielt Baird seine neutrale Einschätzung für die Intel Corporation (NASDAQ:INTC) bei, mit einem unveränderten Kursziel von 20,00 US-Dollar. Die Analysten hoben bedeutende Risiken im Zusammenhang mit Intels Halbleiterfertigungsanlagen (Fabs) hervor, die als zentraler Unsicherheitsfaktor in den Bemühungen des Unternehmens um eine Trendwende gesehen werden.

Der Kommentar wies darauf hin, dass Intels Fabs für eine potenzielle Übernahme durch Qualcomm ungeeignet seien, angesichts Qualcomms fabless-Geschäftsmodell, bei dem die Produktion an externe Fertigungsdienstleister ausgelagert wird.

Die Analyse unterstrich die Herausforderungen, denen Intel gegenübersteht, einschließlich Problemen mit der rückseitigen Stromversorgung und Schwierigkeiten bei der Ausbeute der 18A-Technologie. Zusätzlich wurde der Prozess der Rückverlagerung der Kernproduktion von TSMC zu Intels eigenen Anlagen, der Ende 2025 beginnen soll, als komplizierender Faktor in der Erholungsstrategie des Unternehmens genannt. Diese Bedenken könnten zu einer beschleunigten Abwanderung von Mitarbeitern führen und Intels Trendwende weiter erschweren.

Bairds Kommentar ging auch auf die strategische Fehlausrichtung zwischen Qualcomm und Intel ein. Sollte Qualcomm Intel übernehmen, müsste das Unternehmen erhebliche Anstrengungen unternehmen, um Intels Marktanteilsverluste im x86-Segment gegenüber Konkurrenten wie AMD anzugehen. Dies würde geschehen, während Qualcomms ARM-basierte Chips möglicherweise den eigenen Markt kannibalisieren würden.

Die Firma merkte an, dass x86-Architekturen im Vergleich zu ARM-Architekturen, die zunehmend in Rechenzentren und PCs an Bedeutung gewinnen, begrenzte Wachstumsaussichten bieten.

Die Firma kam zu dem Schluss, dass die potenziellen Synergien zwischen Qualcomm und Intel nicht überzeugend sind. Aus Bairds Sicht wäre Intel besser als Teil eines größeren Unternehmens mit starker Präsenz im Rechenzentrumsbereich positioniert, das Intels x86-Marktposition und fortschrittliche Packaging-Fähigkeiten nutzen könnte.

Die Empfehlung legt nahe, dass Intels Fabs möglicherweise effektiver als separate Einheit geführt werden könnten, anstatt in Qualcomms Betrieb integriert zu werden.

In anderen aktuellen Nachrichten brodelt es in der Halbleiterindustrie mit möglichen Verschiebungen in den Strategien großer Akteure. Laut Bairds Analyse erwägt Qualcomm Incorporated angeblich eine Übernahme der Intel Corporation. Allerdings gibt es Skepsis aufgrund potenzieller Kompatibilitätsprobleme zwischen Qualcomms Fokus auf ARM-basierte Architekturen und Intels Dominanz im x86-Bereich sowie dessen Fertigungskapazitäten.

Gleichzeitig hat Apollo Global Management, ein US-amerikanisches Vermögensverwaltungsunternehmen, eine beträchtliche Investition in Intel vorgeschlagen, möglicherweise bis zu 5 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklung befindet sich noch in der Verhandlungsphase, und die endgültige Vereinbarung bleibt abzuwarten.

Die Ansichten der Analysten zu Intel bleiben gemischt, wobei Mizuho, Roth/MKM und TD Cowen eine neutrale Haltung beibehalten, während Exane BNP Paribas eine Underperform-Bewertung und KeyBanc Capital Markets weiterhin eine Sector Weight-Bewertung beibehält.

An einer anderen Front hat Intel seine Verpflichtung bekräftigt, seinen Mehrheitsanteil an Mobileye, einem Unternehmen für autonome Fahrtechnologie, trotz Spekulationen über einen möglichen Anteilsverkauf zu behalten. Diese jüngsten Entwicklungen spiegeln eine dynamische Lage bei Intel wider, wobei potenzielle Investitionen, Übernahmegespräche und strategische Entscheidungen den Kurs des Unternehmens prägen.

InvestingPro Erkenntnisse

Die aktuellen Marktdynamiken und Finanzkennzahlen der Intel Corporation (NASDAQ:INTC) liefern zusätzlichen Kontext zu Bairds neutraler Haltung. Aus Sicht von InvestingPro beträgt Intels Marktkapitalisierung 93,39 Milliarden US-Dollar, was seine bedeutende Präsenz in der Halbleiterindustrie widerspiegelt. Trotz seiner prominenten Stellung wird das Unternehmen mit einem hohen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 92,96 gehandelt, was kurzfristig Bedenken hinsichtlich seiner Bewertung aufwerfen könnte. Das bereinigte KGV für die letzten zwölf Monate bis zum zweiten Quartal 2024 liegt jedoch bei 48,5, was ein anderes Bild ergibt, wenn man die zukünftigen Gewinnerwartungen berücksichtigt.

InvestingPro-Tipps heben Intels lange Geschichte von Dividendenzahlungen hervor, mit 33 aufeinanderfolgenden Jahren der Beibehaltung, was für einkommensorientierte Anleger attraktiv sein könnte. Andererseits wird das Unternehmen auch mit einem hohen EBIT-Bewertungsmultiplikator gehandelt, was darauf hindeuten könnte, dass seine Erträge vor Zinsen und Steuern im Vergleich zum Markt mit einem Aufschlag bewertet sind. Darüber hinaus prognostizieren Analysten, dass das Unternehmen in diesem Jahr profitabel bleiben wird, was durch die Tatsache bestätigt wird, dass Intel in den letzten zwölf Monaten profitabel war. Für diejenigen, die an einer tiefergehenden Analyse interessiert sind, sind weitere InvestingPro-Tipps für Intel unter https://de.investing.com/pro/INTC verfügbar.

In Anbetracht der jüngsten Performance hat die Intel-Aktie in den letzten drei Monaten einen erheblichen Rückgang erfahren, mit einem Preisrückgang von 29,31 % bei der Gesamtrendite und einem noch deutlicheren Rückgang von 48,16 % über die letzten sechs Monate. Dies könnte auf die Reaktion des Marktes auf die Herausforderungen hindeuten, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist, wie von Baird dargelegt. Für Anleger könnten diese Kennzahlen je nach Anlagestrategie und Einschätzung von Intels Fähigkeit, seine aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und seine Branchenposition zu nutzen, als Warnsignal oder potenzieller Einstiegspunkt dienen.


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