Investing.com - Bitcoin steht auch am Donnerstag weiter unter Druck und bewegt sich in der Nähe der Tiefststände vom letzten Sonntag. Aktuell handelt die wichtigste Kryptowährung der Welt um 54.700 Dollar - und derzeit gibt es kein klares Signal, das auf eine baldige Wiederaufnahme des Aufwärtstrends schließen lässt.
Einige Analysten sind sogar der Meinung, dass die Korrektur der wichtigsten Kryptowährung in den kommenden Tagen aufgrund von technischen Faktoren an Zugkraft gewinnen könnte.
Und tatsächlich ist es so, dass in den letzten Tagen mehrere markante bärische Signale bei Bitcoin zu beobachten waren:
- Rutsch unter die gleitende 100-Stunden-Linie am vergangenen Freitag.
- Rückfall unter die psychologische Makre von 60.000 Dollar am vergangenen Samstag.
- Fall unter die gleitende 50-Tage-Linie letzten Sonntag.
Auf diese Kursmarken gilt es jetzt beim BTC/USD zu achten
Pankaj Balani, CEO von Delta Exchange, meinte in einer E-Mail an MarketWatch, dass der gleitende 50-Tage-Durchschnitt ein Schlüsselniveau sei und warnte, dass ein nachhaltiger Rutsch zu einem Rückgang in Richtung 40.000 Dollar führen könnte.
Der "50 DMA stellt seit Oktober letzten Jahres eine entscheidende Unterstützung für Bitcoin dar und er hat diese Unterstützung in der laufenden Rallye jedes Mal gehalten. Allerdings sehen wir dieses Mal, dass das Momentum bei Bitcoin ins Stocken gerät", erklärte Balani.
Die Bespoke-Analysten wiesen darauf hin, dass Bitcoin nach einem mindestens 100 Tage lang etablierten Aufwärtstrend zu stärkeren Kursrückgängen auf Sicht von einer Woche, einem Monat und drei Monaten neigt.
"Eine Woche später stand Bitcoin in allen vier beobachteten Szenarien tiefer. Der mediane Rückgang belief sich dabei auf 4,6 Prozent. Ein und drei Monate später war die Performance noch schlechter mit einem medianen Rückgang von 6,5 Prozent beziehungsweise 13.4 Prozent," hieß es in dem Bericht.
Bleibt Bitcoin unter der Glättung der letzten 50 Tage, die derzeit bei rund 56.800 Dollar liegt, befindet sich die nächste potenzielle Unterstützung im Bereich um 50.000 Dollar, bevor der gleitende 100-Tage-Durchschnitt bei rund 49.400 Dollar in den Fokus rückt.
Bitcoin braucht schnelle Rückkehr über 60.000 Dollar - sonst droht eine noch größere Korrektur
Die Analysten von JPMorgan (NYSE:JPM) hatten am Dienstag in einem Bericht geschrieben, dass das nachlassende Momentum bei Bitcoin zu einer Abwärtsspirale führen könnte. Ohne eine Rückkehr über 60.000 Dollar könnte es zu einem steilen Abschwung kommen, warnten sie.
Sie verwiesen dabei auf negative Trends an den Bitcoin-Futures-Märkten, wo institutionelle und professionelle Investoren ihr Engagement in der Kryptowährung hedgen.
"Wenn der Bitcoin-Preis nicht bald die 60.000-Dollar-Marke knackt, gehen die Momentum-Signale angesichts des immer noch hohen Niveaus von dort aus natürlich für mehrere Monate zurück", so die Analysten.
Kursziel 20.000 Dollar?
Scott Minerd von Guggenheim Partners meinte am Mittwoch, dass die weltweit größte Kryptowährung zu schnell zu hoch gestiegen ist. Während er langfristig bullisch gegenüber Bitcoin eingestellt bleibt, sieht er auf kurze Sicht Risiken für die wichtigste Kryptowährung der Welt.
"Angesichts der massiven Bewegung, die wir in Bitcoin über die kurze Zeit erlebt haben, ist die Stimmung entsprechend überschwänglich, und ich denke, wir werden eine größere Korrektur in Bitcoin sehen", sagte der Chief Investment Officer der Investmentfirma in einem CNBC-Interview.
"Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Bitcoin auf 20.000 oder 30.000 Dollar zurückfallen kann. Das entspräche einem Rückgang um 50 Prozent, aber das Interessante an Bitcoin ist, dass wir diese Art von Preisrückgängen schon einmal erlebt haben", so Minerd. Dies sei jedoch ein Teil der "normalen Entwicklung eines langfristigen Bullenmarktes", meinte er. Auf lange Sicht werde Bitcoin seiner Meinung nach einen Wert von 400.000 bis 600.000 Dollar je Einheit erreichen.