Investing.com – Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum ist es immer noch nicht gelungen, sich von dem FTX-Debakel nennenswert zu erholen. Der Handel findet weiterhin in der Nähe der Zyklustiefs statt, während es Schreckensszenarien gibt, die den BTC/USD im nächsten Jahr auf unter 10.000 Dollar abstürzen sehen.
Der ehemalige BitMEX-CEO Arthur Hayes ist jedoch überzeugt, dass die vorhandenen Zyklustiefs einen Boden darstellen. Seiner Argumentation nach hat die Verkaufswelle ihren Höhepunkt bereits erreicht, denn sämtliche Krypto-Unternehmen, die vom Pleitegeier bedroht waren, sind mittlerweile Konkurs gegangen.
Im Rahmen der damit einhergehenden Liquiditätskrise waren diese Unternehmen gezwungen, ihre liquidesten Vermögenswerte zu veräußern, wozu selbstverständlich auch der Bitcoin gehörte. Mittlerweile befinden sich diese Unternehmen in einer Phase, in der sie keine BTC mehr verkaufen können, bevor sie endgültig vom Markt verschwinden:
„Wenn man sich die Vermögenslage irgendeines dieser Akteure ansieht, sucht man vergebens nach Bitcoin. Sie haben alle Bitcoins verkauft, als sie in Konkurs gingen, und es kam bereits während der letzten Überlebensphase zu Verkäufen, noch bevor die Zahlungsunfähigkeit unweigerlich eintrat.
Ich rechne damit, dass der US-Anleihemarkt im Jahr 2023 aufgrund der strafferen Geldpolitik der Fed in Schieflage geraten wird … zu diesem Zeitpunkt erwarte ich, dass die Fed die Druckerpresse anwirft, und dann boom shaka-laka – Bitcoin und alle anderen Risikoanlagen in die Höhe schnellen werden.“
Hayes steht mit seiner Meinung nicht allein. Die Investorin Cathie Wood geht davon aus, dass der Untergang von FTX dem DeFi-Sektor zu einem beschleunigten Wachstum verhelfen wird. Das liegt daran, dass in einem transparenten und dezentral gestalteten Geschäftsumfeld dubiose Machenschaften unmöglich sind:
„Was wir aus FTX lernen, ist, wie wichtig völlig transparente dezentrale Netzwerke für Finanzdienstleistungen in Zukunft sein werden … FTX, Celsius (NASDAQ:CELH), 3AC waren allesamt geschlossene Netzwerke. Undurchsichtige Systeme. Niemand wusste, was vor sich ging …“
Aus ihrer Sicht ist das der Grund, warum Sam Bankman-Fried lieber einen großen Bogen um den Bitcoin machte. Zu transparent, zu dezentral und damit nicht zu kontrollieren.
Bitcoin technische Kursmarken
Der Bitcoin verliert aktuell bei einem BTC/USD Kurs von 16.908 Dollar -1,60 Prozent, während sich der Wochenverlust auf -2,33 Prozent beläuft.
Die Kryptowährung konnte sich drei Tage in Folge über der Unterstützung des 23,6 Prozent Fibo-Retracements von 16.986 Dollar halten. Aktuell findet der Handel jedoch darunter statt und so kann das Tief vom 7. Dezember bei 16.715 Dollar getestet werden.
Ein Tagesschlusskurs unter diesem Niveau würde den Fokus auf das Tief vom 28. November verlagern, welches bei 16.013 Dollar zu finden ist. Darunter wären anschließend Verluste in Richtung des Zyklustiefs von 15.504 Dollar möglich.
Nur wenn es gelingt, sich nachhaltig über dem 23,6 Prozent Fibo-Retracement zu halten, steigt die Wahrscheinlichkeit auf eine Erholung in Richtung des 38,2 Prozent Fibo-Retracements von 17.841 Dollar. Verstärkt wird dieser Widerstand durch die psychologische Marke von 18.000 Dollar und den 55-Tage-MA, der bei 18.023 Dollar verläuft.
Von Marco Oehrl
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