Investing.com – Das wachsende Interesse von privaten und institutionellen Investoren am Kryptomarkt führte dazu, dass Banken und Investmentfonds versuchen, die Nachfrage ihrer Kunden zu befriedigen.
Derartige Produkte müssen in den USA von der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC zugelassen werden und an dieser Stelle kam es immer wieder zu Problemen. Es gibt mittlerweile einige Bitcoin-ETFs, aber diese basieren allesamt auf Futures und nicht auf dem Spot-Markt.
Der weltweit größte Vermögensverwalter für digitale Währungen, Grayscale Investments, konnte für seinen Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) bereits 850.000 Amerikaner als Kunden gewinnen. Grayscale beantrage eine Umwandlung des ETF, damit dieser nicht mehr an den Futures-, sondern an den Spot-Markt gekoppelt ist.
Die SEC lehnt dies jedoch kategorisch ab, denn aus ihrer Sicht ist die Gefahr von Kursmanipulationen zu hoch. Der Vermögensverwalter reichte gegen diese Entscheidung eine Klage ein, denn aus seiner Sicht handelt die Behörde willkürlich und benachteiligend, während sie gleichzeitig ihre gesetzlichen Befugnisse überschreitet:
„Diese extreme Willkür lässt sich weder rechtfertigen noch mit dem Mandat der Kommission vereinbaren, gleichartige Fälle gleichzubehandeln. Stattdessen handelt es sich um ein Grundsatzurteil über die Bewertung des Bitcoin-Kurses – die Art von Grundsatzurteil, die außerhalb der Zuständigkeit der Kommission liegt.
Das Verwaltungsverfahrensgesetz und das Börsengesetz verlangen, dass Regeln und Vorschriften ohne Bevorzugung der einen oder anderen Art von Produkten angewendet werden.“
Ursprünglich begrüßte die Krypto-Community die Entscheidung der SEC, Bitcoin-ETFs zuzulassen. Doch die Nachfrage nach derartigen Produkten hat keine direkten Auswirkungen auf den BTC/USD, was damit zusammenhängt, dass die ETFs nicht an den Marktpreis gekoppelt sind. Nur wenn das der Fall wäre, würde das von den Vermögensverwaltern eingesammelte Geld direkt in den BTC-Markt fließen.
Bitcoin technische Kursmarken
Der Bitcoin steigt aktuell bei einem Kurs von 19.108 Dollar um 0,13 Prozent, während er auf Wochenbasis -5,65 Prozent verliert.
Die Kryptowährung bestätigte gestern mit einem zweiten Tagesschlusskurs den Rückgang unter das 78,6 Prozent Fibo-Retracement von 19.251 Dollar. Dies verstärkt die unmittelbar negativen Aussichten und es muss mit einem Ausbau der Abwärtsbewegung in Richtung des Tiefs vom 21. September gerechnet werden, welches sich bei 18.191 Dollar befindet. Darunter würde sich der Fokus auf das Zyklustief von 17.630 Dollar verlagern.
Nur wenn es zu einem Tagesschlusskurs über dem 78,6 Prozent Fibo-Retracement kommt, wird ein Ende der unmittelbaren Schwächephase signalisiert. Dadurch würde die Wahrscheinlichkeit auf eine Erholung in Richtung der psychologischen Marke von 20.000 Dollar und dem 61,8 Prozent Fibo-Retracement von 20.523 Dollar steigen.
Von Marco Oehrl
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