Investing.com - Nach den Kursrekorden zum Jahreswechsel ist dem Bitcoin in den letzten Tagen zunehmend die Puste ausgegangen. Am Freitagmorgen ging es für die beliebteste Kryptowährung der Welt sogar zeitweise unter die Marke von 30.000 Dollar, sie holte die Verluste anschließend jedoch wieder auf. Zuletzt lag der BTC/USD mit 2,37 Prozent im Plus bei 31.522 Dollar.
Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verbilligte sich am Freitag zwischenzeitlich um bis zu acht Prozent auf 28.765 Dollar und steuerte mit einem Minus von insgesamt rund 16 Prozent auf den größten Wochenverlust seit dem Börsen-Crash vom März 2020 zu. Anfang Januar hatte die Kryptowährung noch ein Rekordhoch von knapp 42.000 Dollar erreicht.
Die künftige US-Finanzministerin Janet Yellen - über deren Nominierung der Finanzausschuss des Senats am Freitag abstimmen wird - bezeichnete die Kryptowährung Anfang dieser Woche als ein Mittel, welches "hauptsächlich für illegale Finanzzwecke" eingesetzt wird. Diese Kommentare lösten Befürchtungen vor einem harten Durchgreifen der Biden-Administration gegen Kryptowährungen aus.
Die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) warnte kürzlich Krypto-Neulinge, die jetzt in die Rekordrallye einsteigen wollen, vor einem Totalverlust. Angesichts der drohenden Regulierung und der Konkurrenz durch staatliches Krypto-Geld, welches von den Zentralbanken ausgegeben wird, ist laut UBS Global Wealth Management nicht auszuschließen, dass die großen Digitalwährungen wieder vom Erdboden verschwinden.
Jegliche Form der Regulierung könnte einen Teil der Gelder, die in den letzten Monaten in Bitcoin geflossen sind, wieder aus dem Markt herausspülen, zitierte CNBC Matt Maley, Chefmarktstratege bei Miller Tabak.
"Falls die Regierung auf die Idee kommt, den Markt stärker zu regulieren, dann glaube ich, dass sich ein Teil dieser überschüssigen Liquidität in einen anderen Markt bewegen wird", sagte Maley am Donnerstag in der CNBC TV-Show "Trading Nation". "Das könnte einen ziemlich signifikanten Kursrutsch auslösen, auch wenn ich langfristig eher an einen Anstieg glaube."
Ein weiterer Verkaufsgrund war Börsianern zufolge die Warnung des Research-Hauses BitMex, einige Bitcoin könnten zwei Mal ausgegeben worden sein. Diese Bedenken wurden allerdings kurz darauf zerstreut. Anleger seien dennoch von dieser Nachricht verschreckt worden, sagte Analyst Kyle Rodda vom Brokerhaus IG. "Man sollte nicht allzu viel in einen unreifen Markt wie Bitcoin hineininterpretieren, aber die Dynamik hat sich umgekehrt."
Erst am Dienstag hatte die Deutsche Bank (DE:DBKGn) die Ergebnisse einer Umfrage zu möglichen Blasen an den Finanzmärkten veröffentlicht. Über die Hälfte der mehr als 600 befragten Marktexperten hielt die Kryptowährung Bitcoin für die größte Blase.
- Mit Material von Reuters.