Investing.com – Nachdem der Bitcoin sich einen Tag lang nur mit Mühe über 20.000 Dollar halten konnte, durchbrach er heute Morgen dieses wichtige Niveau, um bei 19.240 Dollar ein Tief zu bilden.
SEC lehnt Vorschlag für Bitcoin-ETFs erneut ab
Die US-Börsenaufsicht SEC gab gestern bekannt, dass sie den Grayscale Bitcoin-ETF nicht genehmigt. Das Unternehmen hatte beantragt, seinen Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) in einen Bitcoin-Spot-ETF umzuwandeln (der nicht auf Futures-Kontrakten basiert).
Die SEC erklärte in ihrer Stellungnahme, dass der Antrag die Fragen der SEC zur Verhinderung von Marktmanipulation und andere Bedenken nicht beantwortet habe. Diese Entscheidung folgt auf die Ablehnung eines weiteren Antrags von Bitwise auf Zulassung eines Bitcoin-Spot-ETFs durch die SEC am Mittwoch.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass Grayscale Investments nur eine knappe Stunde, nachdem die Regulierungsbehörde den Antrag abgelehnt hatte, eine Klage gegen die SEC einreichte.
Die Investmentgesellschaft kündigte bereits im Vorfeld an, dass sie bereit sei, die SEC im Falle einer Ablehnung zu verklagen. Sie sagte, dass sie eine Klage im Zusammenhang mit dem Verwaltungsverfahrensgesetz einreichen würde. Zu diesem Zweck zog Grayscale den ehemaligen Solicitor General Don Verrilli hinzu, der Erfahrung mit derartigen Verfahren hat.
„Grayscale unterstützt das SEC-Mandat, Investoren zu schützen, faire, geordnete und effiziente Märkte aufrechtzuerhalten sowie Kapitalbildung zu ermöglichen. Wir sind zutiefst enttäuscht von der Entscheidung der SEC, die Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs auf dem US-Markt weiterhin zu verweigern, und wir sind mit dieser Entscheidung nicht einverstanden“, sagte Michael Sonnenshein, CEO von Grayscale.
Die Einführung eines Bitcoin-Spot-ETFs in den USA wird von vielen als ein wichtiger Katalysator für die Bitcoin-Bullen angesehen. Dies würde den Zugang der breiten Öffentlichkeit zu Bitcoin erheblich erleichtern und zu Kapitalzuflüssen in die Kryptowährung führen.
Kryptoplattform CoinFlex pausiert Auszahlungen
Eine weitere eher negative Nachricht für den Kryptomarkt war, dass die angeschlagene Kryptobörse CoinFlex bekannt gab, dass sie ihren Kunden wahrscheinlich nicht wie geplant erlauben wird, am Donnerstag wieder Geld abzuheben.
„Wir werden mehr Zeit benötigen. Es ist unwahrscheinlich, dass die Auszahlungen morgen wieder aktiviert werden“, sagte Lamb gegenüber CNBC.
CoinFlex führe allerdings Gespräche mit mehreren großen Fonds, die daran interessiert seien, die angeblich von Investor Roger Ver ausstehenden Schulden in Höhe von 47 Millionen Dollar zu kaufen, fügte Lamb hinzu.
Die Kryptobörse stoppte letzte Woche die Auszahlungen für Kunden unter Berufung auf „extreme Marktbedingungen“ und erklärte, dass ein einzelner Anleger ihr rund 47 Millionen Dollar schulde. Zunächst nannte CoinFlex den Namen des Kunden nicht, aber am Dienstag behauptete Lamb, dass es sich bei dem Investor um Roger Ver handelte. Dieser erhielt wegen seiner vom Evangelium geprägten Ansichten über Kryptowährungen in den frühen Tagen der Branche den Spitznamen „Bitcoin Jesus“.
Bitcoin-Absturz auf 13.000 Dollar?
Der Geschäftsführer von Fundstrat Global Advisors, Mark Newton, hat gestern eine düstere Prognose für die kurzfristige Entwicklung von Bitcoin abgegeben. Newton sagte, er rechne damit, dass die Kryptowährung in der zweiten oder dritten Juliwoche Schwäche zeigen werde, „bevor sich ein größerer zwischenzeitlicher Rückgang entwickelt“.
Seiner Meinung nach könnte ein stärkerer Rückgang „notwendig sein, bevor wir offiziell von einer Bodenbildung ausgehen“. Newton erklärte, es bestehe eine überdurchschnittliche Chance auf einen „finalen Washout-Rückgang“, bevor der Bitcoin den Boden erreicht.
„Technisch gesehen gibt es unter 17.592 Dollar viel Luft bis in den Bereich von 12.500 - 13.000 Dollar, was meiner Meinung nach ein ausgezeichneter Einstiegspunkt für mittelfristige Käufer sein sollte, die ihre Longs aufstocken möchten“, schrieb Newton.
Bitcoin technische Kursmarken
Der Bitcoin hatte mit der Bildung des neuen Zyklustiefs bei 17.630 Dollar überverkaufte Bedingungen erreicht. Die anschließende Korrektur zum 23,6 Prozent Fibo-Retracement von 21.110 Dollar führte dazu, dass der RSI den überverkauften Bereich verließ.
Die Kryptowährung konnte sich jedoch nicht lange über dem 23,6 Prozent Fibo-Retracement halten und mit dem aktuellen Bruch der psychologischen Marke von 20.000 Dollar geht es nun dynamisch bergab.
Das Ziel der Abwärtsbewegung scheint ein Test der Marke von 17.630 Dollar zu sein, wo mit einer Unterstützung gerechnet werden darf.
Kommt es heute zu einem Tagesschlusskurs unter 20.000 Dollar, dann haben sich die Aussichten nachhaltig eingetrübt, denn die Monatskerze wird ebenfalls unter diesem Niveau geschlossen.
Von Marco Oehrl
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