Investing.com -- Kurz bevor die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eine Klage gegen die Handelsplattform für Kryptowährungen einreichte, forderte sie Coinbase (NASDAQ:COIN) auf, den Handel mit allen digitalen Token außer Bitcoin einzustellen, wie die Financial Times jetzt berichtet.
In einem Interview mit der Zeitung äußerte Coinbase-Chef Brian Armstrong, dass die SEC behauptete, dass alle Vermögenswerte außer Bitcoin als Wertpapiere betrachtet werden sollten. Die Regulierungsbehörde habe Coinbase daher angewiesen, die mehr als 200 Token, die derzeit auf der Plattform gehandelt werden, von der Liste gehandelter Token zu nehmen.
Jedoch entschied sich das Unternehmen, dieser Forderung nicht nachzukommen, da es die Aufforderung der SEC als potenzielles "Ende der Kryptoindustrie in den USA" betrachtete. Stattdessen beschloss Coinbase, die Forderungen der Behörde vor Gericht anzufechten und für die Rechte der Kryptoindustrie einzutreten.
Dieser Fall zeigt Anzeichen dafür, dass die SEC möglicherweise eine verstärkte Kontrolle über die Kryptoindustrie anstrebt. Gary Gensler, der Vorsitzende der SEC, argumentiert, dass die meisten Kryptowährungen als Wertpapiere oder handelbare Finanzanlagen eingestuft werden sollten. Die SEC hatte Coinbase bereits letzten Monat verklagt, da das Unternehmen sich nicht als Broker registriert hatte.
Sollte die SEC in diesem Fall siegreich sein, könnte dies einen Präzedenzfall für die Machtausübung von Regulierungsbehörden über Kryptounternehmen in den USA schaffen und möglicherweise zu strengeren Compliance-Regeln führen.
Die SEC ihrerseits hat betont, dass ihre Durchsetzungsabteilung keine formellen Aufforderungen an Unternehmen gestellt hat, Krypto-Assets von der Liste zu nehmen. Gleichzeitig lehnte die Behörde es ab, sich zu den potenziellen Auswirkungen eines Delistings auf die Krypto-Industrie zu äußern.