Investing.com – Die Ethereum-Entwickler-Community ist in Aufruhr. Sie befürchten, dass der bevorstehende Pectra Hard Fork die Stabilität des gesamten Netzwerks gefährdet. Parallel dazu sorgt die Integration der Ethereum-Technologie in PayPal (NASDAQ:PYPL) für positive Impulse, die dem Ether-Kurs ein enormes Aufwärtspotenzial verschaffen. Die Divergenz zwischen Fortschritt und potenziellen Gefahren könnte kaum größer sein.
Pectra Hard Fork: Gefahr für die Netzstabilität?
Die Diskussionen rund um den Pectra Hard Fork sind hitzig. Während einige Entwickler die geplanten Updates als notwendigen Schritt in die Zukunft sehen, äußern andere ernsthafte Bedenken. Der Fork, der in zwei Phasen geplant ist, soll mehrere Ethereum Improvement Proposals (EIPs) einführen, darunter das Externally Owned Accounts Code (EIP-7702) für effizientere Transaktionen und die Einführung des EVM Object Format (EOF), um die Ethereum Virtual Machine zu optimieren.
Eine der Hauptsorgen ist, dass die geplanten Änderungen bei Smart Contracts zu Fehlern führen und die Netzstabilität aufs Spiel gesetzt wird. Einige Entwickler warnen davor, dass die Einführung zahlreicher neuer Komponenten innerhalb kurzer Zeit, auch wenn sie in zwei Schritten erfolgt, eine erhebliche Belastungsprobe für die Ethereum-Blockchain darstellen wird. „Wir stehen vor einem Felssturz der unkalkulierbaren Risiken“, so ein führender Entwickler, der namentlich nicht genannt werden wollte.
PayPal setzt auf Ethereum: Ein Schritt nach vorn
Während intern die Alarmglocken läuten, gibt es auch Lichtblicke. PayPal hat angekündigt, Ethereum in seine Technologieplattform zu integrieren. Die Möglichkeit, dass Venmo und PayPal künftig die Verwendung von Ethereum Name Service (ENS) Namen für Krypto-Transaktionen unterstützen, reduziert die Komplexität von Überweisungen erheblich.
Die Integration von ENS soll es Nutzern ermöglichen, anstelle komplizierter Wallet-Adressen einfache, benutzerfreundliche Namen wie „DeinName.eth“ zu verwenden. Diese Vereinfachung dürfte das Transaktionsvolumen im Ethereum-Netzwerk erheblich steigern und damit den Ether-Kurs auf neue Höhen treiben. Analysten spekulieren bereits, dass diese Entwicklungen dem ETH-Kurs Auftrieb bis auf 2.500 Dollar verleihen, denn die Benutzerfreundlichkeit und die Akzeptanz steigen.
SEC-Signale: Ethereum vielleicht kein Wertpapier
Zusätzlich zu den technischen und unternehmerischen Entwicklungen gibt es auch regulatorische Neuigkeiten, die die Krypto-Community elektrisieren. Paul Grewal, Chief Legal Officer bei Coinbase (NASDAQ:COIN), hat angedeutet, dass die SEC möglicherweise signalisiert, dass Ethereum (ETH) nicht als Wertpapier eingestuft wird. Diese Annahme basiert auf einer kürzlichen Einigung zwischen der SEC und der Handelsplattform eToro. Die SEC hatte eToro vorgeworfen, dass die Plattform nicht registrierte Wertpapiere anbietet. Die Einigung besagt, dass eToro diese Aktivitäten einzustellen hat und US-Kunden nur noch mit Bitcoin, Bitcoin Cash und Ethereum handeln dürfen.
Der Chief Legal Officer bei Variant, Jake Chervinsky, warnt jedoch, dass Vergleiche keine neuen rechtlichen Präzedenzfälle schaffen. Die Krypto-Gemeinschaft wartet daher gespannt auf eine offizielle Klarstellung des regulatorischen Status von Ethereum. Paul Grewal kritisiert das Fehlen eines klaren Plans oder Rahmens seitens der SEC, was die rechtliche Unsicherheit weiter verstärkt.